Carcass - Symphonies Of Sickness
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Reek of Putrefaction
2. Exhume to Consume
3. Excoriating Abdominal Emanation
4. Ruptured In Purulence
5. Empathological Necroticism
6. Embryonic Necropsy and Devourment
7. Swarming Vulgar Mass of Infected Virulency
8. Cadaveric Incubator of Endoparasites
9. Slash Dementia
10. Crepitating Bowel Erosion
Die Bloodchamber meint:
Es gibt nur wenige Bands, die Meilensteine in der Metalszene setzen konnten. Dann gibt es noch weniger Bands, denen das zweimal gelungen ist. Und zu den völligen Ausnahmebands, denen dieses gleich dreimal gelungen ist darf man Carcass rechnen. Erst definierten die Engländer mit ihren ersten beiden Alben “Reek Of Putrefication” und “Symphonies Of Sickness” Ende der 80er den Stand der Härte (nicht nur musikalisch, denn die Texte waren derber als alles, was man zuvor vernehmen durfte), dann brachte man Anfang der 90er nach dem Einstieg von Michael Amott die Knüppelkonkurrenz von Morbid Angel und Co. mit dem bockstarken, kranken und zugleich originellen “Necroticism: Descanting The Insalubrious“ in Nöten. Abschließend veröffentlichten die Thommys mit “Heartwork“ ein Album, das bis heute Spuren im Melodic Death Metal hinterlässt. Ob man nun der früheren Knüppelphase der Band oder den Zeiten von “Heartwork” mehr Bedeutung zukommen lässt, ist im Grunde völlig egal. Jede Phase der Band hatte ihre Berechtigung und die Symphonies ist immer noch eine Platte, die sich der Geschichtsbewusste Grinder und Death Metaller geben sollte. Die Produktion war auf dieser Platte im Vergleich zum Debüt zwar 10 Mal besser, aber immer noch nicht das, was man als gut bezeichnen mag. Dafür krachen die Songs auch heute noch gut im Gebälk, auch wenn sich seit damals natürlich härtetechnisch einiges getan hat. Damals wars das non-plus ultra und das Image dürfte wie kaum ein anderes auf andere Bands abgefärbt haben. Die “Reek” zeigte sich zwar noch einen Tick geschmackloser, aber darauf kommt es sicherlich nicht an. “Symphonies Of Sickness” ist einfach ein Stück aus der Geschichte des Metals und sollte von jedem Fan der härteren Musik gekannt werden. Fair bewerten kann man eine Platte wie diese eigentlich nicht, da ein Vergleich zur heutigen Grind Familie natürlich härtetechnisch nicht möglich ist, was alleine die Produktion bedingt. Man kann die Bedeutung dieser Veröffentlichung eigentlich nur nachvollziehen, wenn man schaut, wie viele Bands bis heute Carcass zu ihrem Einfluss zählen, und das sind im ganz harten Sektor die meisten. Ohne Bands wie Napalm Death und Carcass müssten wir heute wohl auf Nasum, Rotten Sound und viele mehr verzichten und das wäre verdammt traurig.