Speed Limit - Moneyshot

Speed Limit - Moneyshot
Hard Rock
erschienen am 17.12.2010 bei Pure Rock Records
dauert 53:03 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Broken Mirror
2. Done With Dreamin'
3. Lost & Found
4. Too Old To Dye Young
5. On The T.O.P.
6. Don't Fear The Dark Lanes
7. Heartbreakin' Valentine
8. Fly Like An Eagle
9. Lady (2010)
10. I Came, I Saw...

Die Bloodchamber meint:

Mit der Gründung einiger genre- und spiritgetragener Sublabels haben Pure Steel Records Anfang diesen Jahres eine neue „persönliche“ Zeitrechnung begonnen. Die ehrenwerte Aufgabe, Pure Rock zu eröffnen, gehört dem neuen SPEED LIMIT Album. Die 1979 gegründeten Österreicher fuhren Ende der 80er mit der Single „Lady“, die sich in sieben europäischen Ländern in den Charts platzieren konnte, einen Achtungserfolg ein. Folgerichtig gibt es auf dem Reunionwerk „Moneyshot“ – von 1994 bis 2008 war die Band aufgelöst – dann auch die Neueinspielung „Lady (2010)“.

In etwa so, wie man sich die Musik einer Band mit einer so lange zurückreichenden Geschichte vorstellt, klingen SPEED LIMIT für heutige Ohren. Der gelegentlich durchblitzende Hard Rock wird im Gesamtbild von gemäßigteren, sanfteren AOR-Elementen dominiert, was an sich nicht problematisch ist, bei „Moneyshot“ aber für einige überaus geschmacksabhängige Momente sorgt.
Auf der einen Seite stehen die mit etwas knackigerem Unterton und Charakter gestalteten Lieder. Den im ersten Moment durchaus ansprechenden „Too Old To Dye Young“ – ein Hoch auf den Wortwitz! - und „On The T.O.P.“ wird durch die sehr weichgespülten Schunkelrefrains der Zahn gezogen und vergessen, das begrüßenswerte Gebiss einzusetzen. Beim erfrischend düster beginnenden „Don’t Fear The Dark Lanes“ funktioniert die Kombination deutlich besser und auch das beschwingte, frohgemute „Fly Like An Eagle“ ist ein kleiner Ohrenschmaus.
Auf der anderen Seite finden sich die von der ganzen Anlage zahmeren, einschmeichelnden Lieder, die starke Ausschläge in alle Richtungen mit sich bringen. Die Bandbreite reicht von der schönen emotionalen Ballade „I Came, I Saw…“ und dem feinen „Lost & Found“ über das eher mittelprächtige, keinem wehtuende „Done With Dreamin‘“ bis zum weit über jedes erträgliche Maß zuckerwattrigen „Heartbreakin‘ Valentine“, das dazu noch furchtbar eingängig ist, so dass unbewusstes Nachpfeifen der Melodie bei Bewusstwerdung zwangsläufig immer in einem homeresken „D‘OH!“ mündet.

Empfehlenswert ist das grundsolide „Moneyshot“ dank seiner ehrlichen Nettigkeit und dem etwas aus der Zeit gefallenen 80er Geist in erster Linie für Nostalgiker, denen heute alles viel zu aufgeblasen und aufgebauscht ist, und ebenso könnten Freunde klassischer Gitarrensoli an einigen der oft sehr unterhaltsamen Einlagen ihren Spaß haben. Der Rest wundert sich über die Kombination aus Bandname und Musik und zieht dann auch schon weiter.
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