Ära Krâ - Ferne Tage
Melancholic Black Metal / Metalcore
erschienen am 15.04.2011 als Eigenproduktion
dauert 35:16 min
erschienen am 15.04.2011 als Eigenproduktion
dauert 35:16 min
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. September
2. Odem
3. Verschlafene Tage
4. Neuschnee
5. Eos & Eis
6. Licht
7. Flieder
Die Bloodchamber meint:
Es geschehen doch noch Zeichen und Wunder. Die Fronten jeglicher Core-Hörer und fanatischer Schwarzmetall-Trveness-Polizisten könnte man wohl als die verhärtetsten bezeichnen wenn es um das Verfechten der eigenen Musikabteilung geht. Doch vor nicht allzu langer Zeit sahen sich DER WEG EINER FREIHEIT dazu auserkoren, ihre Deathcore-Truppe FUCK YOUR SHADOW FROM BEHIND einzustampfen, um sich vollends ihrer ursprünglich schwarzmetallenen Herkunft (früher FROSTGRIM) zu widmen. Beinahe jeder dürfte sich hier nun denken, dass in diesem Fall Welten aufeinander prallten. Dem mag sicher so sein, doch ging eine Truppe nun noch weiter. ÄRA KRÂ versuchen mit ihrer Debüt-EP, Metal- und Deathcore mit melodischem Black Metal zu verbinden – und schaffen es.
Schon der Opener macht unmissverständlich klar, wohin die Reise geht. Gitarrenfeedback setzt ein, vier Schläge auf die Hihat und schon beginnt ein alles vernichtendes Deathcore-Riffgewitter, welches schnell in melodische Black Metal-Riffs übergeht. Mehrmals blitzen sogar klar Metalcore-Riffs hindurch, die erst zwar sehr irritieren, sich nach häufigem Hören aber gut einfügen. Sogar der ein oder andere Breakdown ist zu bestaunen. In „Odem“ wird die selbe Schiene erneut gefahren. Auffallen tun abgesehen von der widersprüchlichen Musikmischung immer wieder die verträumten, hymnisch-schönen Gitarrenmelodien, die sich durch jedes Lied ziehen und wie bei „September“ an DER WEG EINER FREIHEIT erinnern können. Doch kann die junge Truppe auch anders, als nur die Aggro-Black/Core-Schiene fahren. „Ferne Tage“ ist gar wesentlich vielfältiger, als man es auf den ersten Blick glauben möchte. So geht es bei „Neuschnee“ bereits wesentlich ruhiger und melancholischer zu, es lassen sich sogar Parallelen zu typischen Klanggebilden á la ALCEST auf „Ecailles de Lune“ oder VÀLI aufdecken. Aber es geht noch weiter – auch progressiv-experimentelle und vielschichtige Soundwände gibt es zu entdecken, bis sie Elementen der Post Rock-Ecke die Klinke in die Hand geben. Die Ähnlichkeit zu DER WEG EINER FREIHEIT wird dazu immer wieder deutlich.
Man merkt beim Lesen dieser Zusammenfassung schnell, wie viel es auf engstem Raum auf dem EP-Debüt der sich mit spärlicher Informationspolitik bedeckenden ÄRA KRÂ auf die Ohren gibt. Das Besondere an diesem hochwertigen Genre-Mischmasch ist allerdings gerade die Tatsache, dass alles wie aus einem Guss zu sein scheint. Jedes Lied ist stimmig aufgebaut und wirkt selbst dann erholsam, wenn es ruppiger kaum zur Sache gehen könnte. Die oft philosophisch verfassten und wohl zumeist metaphorisch gehaltenen Texte über Emotionen und Zwischenmenschliches tun dazu ihr Übriges. Bei all dem Lob gibt es leider je nach Auffassung einen kleinen Fauxpas, der lustigerweise der selbe wie bei DER WEG EINER FREIHEITs hochgelobter Debütscheibe ist – es existiert schlichtweg keine stimmliche Variation. Durchgehend brüllt einem ein schreiendes Bellen entgegen, welches zwar meist passt, manche Hörer nach einer Zeit aber sicher nerven kann und wird. Manchmal wäre ein sphärischer Klargesang einfach angebrachter gewesen.
Die mangelnde vokale Abwechslung sollte aber eher nebensächlich sein in Anbetracht der Musik, die hier geschaffen wurde, denn die ist beachtlich. Nicht jeder vermag es, Musikrichtungen wie Post Rock, Black Metal und Metalcore so adäquat zu verbinden, wie es diese förmlich aus dem Boden geschossene Truppe tut. Umso gespaltener wird wohl die Hörerschaft diese Band sehen. Die Konservativen unter den Schwarzmetallern werden ÄRA KRÂ entsprechend verdammen, während Anhänger der kernigen Musik höchstwahrscheinlich bloß ein großes Fragezeichen über ihrem Kopf tragen werden, spielt man ihnen „Ferne Tage“ vor. Somit richtet sich dieser rundum gelungene Einstand in die Musikwelt eher an die Aufgeschlosseneren – diese sollten beide Ohren offen halten bei dieser Gruppe.
Die EP kann man für 7€ auf der Homepage der Jungs ergattern, es lohnt sich!
Schon der Opener macht unmissverständlich klar, wohin die Reise geht. Gitarrenfeedback setzt ein, vier Schläge auf die Hihat und schon beginnt ein alles vernichtendes Deathcore-Riffgewitter, welches schnell in melodische Black Metal-Riffs übergeht. Mehrmals blitzen sogar klar Metalcore-Riffs hindurch, die erst zwar sehr irritieren, sich nach häufigem Hören aber gut einfügen. Sogar der ein oder andere Breakdown ist zu bestaunen. In „Odem“ wird die selbe Schiene erneut gefahren. Auffallen tun abgesehen von der widersprüchlichen Musikmischung immer wieder die verträumten, hymnisch-schönen Gitarrenmelodien, die sich durch jedes Lied ziehen und wie bei „September“ an DER WEG EINER FREIHEIT erinnern können. Doch kann die junge Truppe auch anders, als nur die Aggro-Black/Core-Schiene fahren. „Ferne Tage“ ist gar wesentlich vielfältiger, als man es auf den ersten Blick glauben möchte. So geht es bei „Neuschnee“ bereits wesentlich ruhiger und melancholischer zu, es lassen sich sogar Parallelen zu typischen Klanggebilden á la ALCEST auf „Ecailles de Lune“ oder VÀLI aufdecken. Aber es geht noch weiter – auch progressiv-experimentelle und vielschichtige Soundwände gibt es zu entdecken, bis sie Elementen der Post Rock-Ecke die Klinke in die Hand geben. Die Ähnlichkeit zu DER WEG EINER FREIHEIT wird dazu immer wieder deutlich.
Man merkt beim Lesen dieser Zusammenfassung schnell, wie viel es auf engstem Raum auf dem EP-Debüt der sich mit spärlicher Informationspolitik bedeckenden ÄRA KRÂ auf die Ohren gibt. Das Besondere an diesem hochwertigen Genre-Mischmasch ist allerdings gerade die Tatsache, dass alles wie aus einem Guss zu sein scheint. Jedes Lied ist stimmig aufgebaut und wirkt selbst dann erholsam, wenn es ruppiger kaum zur Sache gehen könnte. Die oft philosophisch verfassten und wohl zumeist metaphorisch gehaltenen Texte über Emotionen und Zwischenmenschliches tun dazu ihr Übriges. Bei all dem Lob gibt es leider je nach Auffassung einen kleinen Fauxpas, der lustigerweise der selbe wie bei DER WEG EINER FREIHEITs hochgelobter Debütscheibe ist – es existiert schlichtweg keine stimmliche Variation. Durchgehend brüllt einem ein schreiendes Bellen entgegen, welches zwar meist passt, manche Hörer nach einer Zeit aber sicher nerven kann und wird. Manchmal wäre ein sphärischer Klargesang einfach angebrachter gewesen.
Die mangelnde vokale Abwechslung sollte aber eher nebensächlich sein in Anbetracht der Musik, die hier geschaffen wurde, denn die ist beachtlich. Nicht jeder vermag es, Musikrichtungen wie Post Rock, Black Metal und Metalcore so adäquat zu verbinden, wie es diese förmlich aus dem Boden geschossene Truppe tut. Umso gespaltener wird wohl die Hörerschaft diese Band sehen. Die Konservativen unter den Schwarzmetallern werden ÄRA KRÂ entsprechend verdammen, während Anhänger der kernigen Musik höchstwahrscheinlich bloß ein großes Fragezeichen über ihrem Kopf tragen werden, spielt man ihnen „Ferne Tage“ vor. Somit richtet sich dieser rundum gelungene Einstand in die Musikwelt eher an die Aufgeschlosseneren – diese sollten beide Ohren offen halten bei dieser Gruppe.
Die EP kann man für 7€ auf der Homepage der Jungs ergattern, es lohnt sich!