Vaelk - Demo 2010 (EP)

Vaelk - Demo 2010 (EP)
Melancholic Black Metal
erschienen im November 2010 als Eigenproduktion
dauert 25:10 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The forlorn Light
2. Home(s)
3. The great Fall
4. Wanderings
5. Welk

Die Bloodchamber meint:

Der deutsche Black Metal-Untergrund schwelt mehr denn je. Ständig werden neue Bands gegründet, Soloprojekte schießen aus dem Boden wie Pilze und die Durchschnittsqualität jener Projekte scheint glücklicherweise allmählich über das Niveau von Mülleimer-Bands, die ein Mikro in den Raum stellen, zwei nichtssagende Demos aufnehmen und sich Wotan sei dank daraufhin wieder auflösen, hinauszuwachsen. Eine dieser redlichen Neugründungen ist das Soloprojekt VAELK aus Mecklenburg-Vorpommern. 2010 von Noctarus gestartet, brachte selbiger noch im gleichen Jahr eine 5-Track-Demo heraus, die ich nun in Händen halte.

Um seine Botschaft an den Mann zu bringen bedient er sich hierbei einer melancholischeren Spielart des Schwarzmetalls. Jedoch hat man es bei VAELK nicht mit klassischem Depressiv-Geheule wie STERBEND, BROCKEN MOON oder anderen Genrevertretern zu tun, es erinnert mehr an melodischere Projekte wie BLUTKLINGE oder ODAL. Auch Post Black Metal-Einflüsse der Marke neuerer LES DISCRETS sind zeitweise herauszuhören, was zusammen eine angenehme Melasse aus verschiedenen Stilen formt. Noctarus beweist dabei in Songs wie dem Opener oder „Wanderings“ sein Gespür für harmonische Akkordfolgen in Kombination mit passend eingesetzten Melodielinien, die dem Charakter der Musik ihren Stempel aufdrücken. So wird die Leadgitarre des Häufigeren bei dramaturgischen Knackpunkten gezückt, die das Interesse am Hörgenuss in die Höhe treiben. Das Material stellt sich in diesem Fall ungewöhnlich reif und entwickelt dar, als wäre es ein Leichtes, solche Musik zu schaffen. Beinahe überraschend ertönen anschließend verträumte Klargesänge, die das Klangbild gut abrunden und sich gut zu dem bis zu dem Moment Gehörten gesellen. Der zwar eher demohafte Sound mit Drumcomputer ergänzt dabei die vertonten Nebelschwaden hervorragend, auch wenn er trotz Drucks weniger durch seine Qualität glänzen kann. Leider ist die „Demo 2010“ dann allerdings ebenso schnell vorbei, wie sie angefangen hat. Die Klasse des Openers hält dabei durchgehend an bis auf den zwar guten, aber im Vergleich nicht ganz so starken Rausschmeißer.

Nach ausgiebiger Dauerrotation ist mit Fug und Recht zu behaupten, dass Noctarus mit dessen erster VAELK-Veröffentlichung eine ziemliche Leistung gelungen ist. Zwar erfindet die Demo das Rad nicht neu, dennoch wartet sie mit erfrischenden Melodien und ambitionierten Kompositionen auf. Ein Label sollte mit so einer Scheibe leicht zu überzeugen sein. Aber wie dem auch sei, VAELK hat das Zeug, zu einem Geheimtipp zu avancieren.
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