Theory Of A Deadman - The Truth Is...

Theory Of A Deadman - The Truth Is...
Rock
erschienen am 22.07.2011 bei Roadrunner Records
dauert 46:11 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Lowlife
2. Bitch Came Back
3. Hurricane
4. Out Of My Head
5. Gentleman
6. Love Is Hell
7. The Truth Is...
8. Head Above Water
9. Drag Me To Hell
10. What Was I Thinking
11. Easy To Love You
12. We Were Men

Die Bloodchamber meint:

Ich könnte es recht kurz halten, die Wahrheit ist nämlich simpel: Fans von NICKELBACK können sich bedenkenlos das aktuelle Album „The Truth Is…“ von THEORY OF A DEADMAN zulegen, während Gegner der Megaseller aus Kanada auch um deren kleine Brüder im Geiste einen Bogen machen sollten. Aber ganz so einfach will ich es mir dann doch auch nicht machen, deswegen hier eine etwas ausführlichere Analyse des aktuellen Longplayers der ebenfalls aus Kanada stammenden Rocker.

Da ich aber erst die für mich eher negative Seite von „The Truth Is…“ beleuchten möchte, komme ich um den NICKELBACK-Vergleich trotzdem nicht umhin. Auch wenn man THEORY OF A DEADMAN ebenso mit ähnlich gelagerten Bands wie HINDER oder auch DAUGHTRY vergleichen könnte, drängt sich der Bezug zu den Mannen um Chad Kroeger, bei dessen hauseigenem Label man einst unter Vertrag stand, angesichts solcher Songs wie „Head Above Water“ oder „What Was I Thinking“ besonders auf, da deren Sound dem von NICKELBACK schlicht zum Verwechseln ähnlich ist. Doch nicht nur in Punkto Songwriting besteht Verwechslungsgefahr, auch das Organ von Fronter Tyler Connolly steht dem von Chad Kroeger in nichts nach. In den rockigeren Momenten macht das auch durchaus was her, der seichte Radio-Rock eines „Out Of My Head“ stellt allerdings einen Tiefpunkt des Albums dar. Noch schlimmer wird es gegen Ende mit der Ballade „Easy To Love“, bei der es mir entgegen des Titels eher leicht fällt, diese zu hassen.

Doch auch wenn solch radiokompatibler Rock nicht unbedingt meine Baustelle ist, muss ich zugeben, dass THEORY OF A DEADMAN bei ihrem gefällig arrangierten Melodic Hard Rock um Abwechslung bemüht sind. Bereits die Single „Bitch Came Back“ wartet mit noch eher zurückhaltenden Bläsern auf, die dann aber im funkigen „Gentleman“ vollends zur Geltung kommen. Ebenso reichern die Kanadier ihren Sound in „Hurricane“ mit Streichern an, wodurch ihr ansonsten fast durchgängig gute Laune versprühender Sound eine etwas nachdenklichere Note erhält. Punkten kann außerdem das starke „Drag Me To Hell“, das mit seinem SHINEDOWN-Vibe auch mal etwas härter rockt. Hymnisch wird es mit dem Rausschmeißer „We Were Men“, bei dem die bereits angedeutete nachdenklichere Seite des THEORY OF A DEADMAN-Sounds noch voll durchschlagen darf.

Ansonsten regiert aber die gute Laune, welche für das Airplay der Songs natürlich auch förderlicher ist. Denn letztlich können auch die genannten Stärken nicht kaschieren, dass es sich bei „The Truth Is…“ um ein für das Radio geschriebenes und dementsprechend ziemlich glattgebügeltes Album handelt. Wer auf so etwas abfährt bzw. regelmäßig Platten der genannten Bands auflegt, der kann in Gedanken ein bis zwei Punkte addieren, da THEORY OF A DEADMAN ihre Sache objektiv betrachtet recht gut machen. Ich persönlich kann mir zwar Songs wie den Titeltrack oder „Drag Me To Hell“ in einer Rockerkneipe durchaus anhören – negativ auffallen würden sie mir da zumindest nicht -, auf Albumlänge brauche ich das allerdings weniger und vergebe deshalb diplomatisch sechs Punkte.
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