Nine Covens - On The Coming Of Darkness

Nine Covens - On The Coming Of Darkness
Black Metal
erschienen am 07.10.2011 bei Candlelight Records
dauert 42:08 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. On The Resurrection And The Harrowing Of Hell [Part 1: To Heaven's Door In Smart Night]
2. On The Resurrection And The Harrowing Of Hell [Part 2: Concealed In Darkness, He]
3. On The Resurrection And The Harrowing Of Hell [Part 3: Resided To The Darkness, Fall]
4. On The Ascension And The Torment Of Hell [Part 1: Cold Erile Of Fallen Idol]
5. On The Ascension And The Torment Of Hell [Part 2: In Darkness Find The Light Of Solace]
6. On The Day Of Jungement [Part 1: Quake Before The Earthly Judge]
7. On The Day Of Jungement [Part 2: A New Light For The Earth Shall Shine]
8. The Eriles Complaint [Part 1: A Friendless Erile]
9. The Eriles Complaint [Part 2: A Mind Sorrows Rest]

Die Bloodchamber meint:

Es gibt eine Parallele zwischen dem britischen Black Metal-Projekt NINE COVENS und dem amerikanischen Regisseur Alan Smithee. Smithee existiert zwar gar nicht, ist aber der fiktive Sündenbock, auf den man als Hollywood-Regisseur seinen Müll abladen kann, wenn es einem selbst zu peinlich geworden ist. Da dies mit gewisser Regelmäßigkeit notwendig ist, wurde Smithee zum wohl berühmtesten schlechten Vertreter seiner Zunft, neben Ed Wood natürlich. Was das alles mit NINE COVENS zu tun hat? Ganz einfach. Hört man sich ein wenig in das Debüt dieser englischen Truppe ein, dann beschleicht einen das Gefühl, es hier eben mit den Riffs zu tun zu bekommen, die sonst keiner mehr haben wollte.

Und der Verdacht, dass „On the Coming of Darkness“ genau so zustande gekommen sein könnte, ist aus mehreren Gründen nahe liegend: Die Truppe umgibt sich mit einer ach so geheimnisvollen Aura, indem die Akteure ihre Identität nicht bekannt geben. Also: Keine Namen, Bandfoto nur mit Kapuze. Allerdings lässt man es sich nicht nehmen, lautstark zu betonen, dass hier Protagonisten der Extremmetalszene am Werke sind. Und so schließt sich der Kreis. Ein wenig Geheimnis ist gut fürs Marketing. Und wenn man die Songs schon nicht bei WINTERFYLLETH unterbringen konnte, dann haut man sie als NINE COVENS raus und passt auf, dass es keiner merkt. Wär' ja schade ums Riff, wenn man es einfach so wegwerfen würde.

Sofern man sich ein wenig mit zeitgenössischen Black Metal auskennt, drängt sich der Vergleich mit WINTERFYLLETH geradezu auf. Besonders die Vocals klingen sehr nach ein und demselben Sänger. Das Problem ist nur, dass das gesamte Material von NINE COVENS absolut statisch wirkt. Ihr Debüt liefert kein Highlight, kaum einen Aha-Moment und nichts, das länger im Ohr bleibt als der bloße Ton. Eine solche Resteverwertung lohnt sich nicht und der Gesamteindruck riecht dann doch ein wenig nach Beutelschneiderei, zumal wenn mit derlei Material auch noch ein Deal mit Candlelight an Land gezogen werden konnte.

Für fanatische Anhänger des britischen Black Metals könnte NINE COVENS Debüt vielleicht noch was sein. Allerdings sind hier alle Alben von WINTERFYLLETH oder noch besser die aktuelle Scheibe von WODENSTHRONE zu empfehlen, bevor man sich an „On the Coming of Darkness“ die Zähne auskaut. Es bleibt abzuwarten, ob die von Geheimnissen umwobenen Unbekannten dereinst ihre Identität preisgeben werden, oder ob sie letztlich doch ganz froh sind, dass die Öffentlichkeit keine Beweise dafür hat, wer dieses mittelmäßige Album eigentlich verbockt hat.
-