Es hat ein wenig gedauert, aber mit etwas Verspätung konnte sich LÖNNDOMs Zweitling "Viddernas Tolv Kapitel" zu einem gern gesehenen Gast in meinem Player mausern, weshalb Band und Scheibe hier kurz vorgestellt werden sollen.

Die seit gut zehn Jahren aktiven Schweden machen sehr unaufgeregte und im positivsten Sinne einfache Musik: Ganz in der Tradition von ULVERs "Kveldssanger" oder EMPYRIUMs "Weiland" widmet man sich über knapp 60 Minuten einer Wanderung durch verzauberte Wälder, vorbei an stillen Weihern, schattigen Höhlen und im fernen Dunst verschwimmende Landschaften, durch welche hier und da bereits die leise Melancholie des Herbstes zu wehen scheint. Den gewählten musikalischen Ausdruck könnte man als nordischen Folk bezeichnen, immer wieder um diverse Naturgeräusche ergänzt und in seiner gleichermaßen spröden wie glutvollen Anmutung sehr ansprechend, selbst wenn man sich hier im Grunde auf die absoluten Basics beschränkt. Die so entstehenden Stücke sind teils instrumental gehalten (hier schlägt die EMPYRIUM-Kante spürbar durch), während man sonst auf getragenen und mitunter schön gedoppelten Leadgesang setzt, der in seinen ganz großen Momenten ("I Fälens Ände"!) sogar mit einem gewissen Alexander Veljanov konkurrieren kann. Insofern lohnt es sich also, das etwas unbeholfen wirkende "Valkommen Ut" als störrisches Intro anzusehen - als Einstiegshürde, die zu nehmen sich mit Blick auf die grandios-entspannte Aussicht wirklich auszahlt.

Machen wir es nicht schwieriger als es ist: LÖNNDOM haben mit "Viddernas Tolv Kapitel" eine wunderbare Ode an die Natur, an den Herbst und seine ganz spezielle Gefühlslage geschaffen, die für Freunde der im Text genannten Referenzen absolut zu empfehlen ist. Für einen ersten Eindruck empfiehlt sich ein Besuch folgender Seite:

www.myspace.com/lonndom