Thulcandra - Under A Frozen Sun

Thulcandra - Under A Frozen Sun
Melodic Death Black Metal
erschienen am 30.09.2011 bei Napalm Records
dauert 45:27 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. In Blood and Fire
2. Black Flags of Hate
3. Ritual of Sight
4. Under a frozen Sun
5. Aeon of Darkness
6. Echoing Voices (A cold Breeze of Death)
7. Gates of Eden
8. Life Demise (Unanimated Cover)

Die Bloodchamber meint:

THULCANDRA sind schon ein Fall für sich, legen sie sich selbst schließlich eine große Bürde auf, das Erbe von DISSECTION anzutreten. Mit diesem Konzept machten sie bereits mit dem Debüt „Fallen Angel’s Dominion“ einige Furore, viel Anerkennung konnten sie dabei nebenher auch einheimsen. Da schien der Gedanke nicht verkehrt, direkt mal nur ein Jahr später ein zweites Album rauszuhauen. Die Erwartungen liegen nach dem ersten Hammerstreich entsprechend hoch.

Zwar sind die Erwartungen an die Süddeutschen hochgesteckt, vor allem aber erwartet man aufgrund des festgelegten Konzepts keine Überraschungen. Und wie gedacht verwurstet der Opener dann auch nichts Anderes als die pure Essenz DISSECTIONs, bestehend aus düsteren, aber dennoch melodischen Gitarrenmelodien, dem Nödtveidt nachempfundenen Gekrächze und der typisch eiskalten Atmosphäre. In punkto Atmosphäre wird diesmal allerdings im Vergleich zur ersten Scheibe die Messlatte angehoben, bedient man sich nicht umsonst angenehm noch häufiger sehr weitreichend hallender Effekte auf Stimme, Gitarre und zum Teil auch am Schlagzeug, wobei alles differenziert und druckvoll aus den Boxen tönt. Der Titeltrack könnte hierbei mit seiner lockeren Art, zwiegespalten in hoffnungsvolle, aber auch in die typisch dunklen Passagen, die DISSECTION ausmachen, glatt eine Bandhymne oder einen der bekannteren Songs der MeloBlack-Götter darstellen. Dieser Umstand bereits sollte auf einige Bewunderung stoßen.
Nach mehreren Hördurchgängen stellt man allerdings ein wenig ernüchtert fest, dass die große Hitdichte diesmal ausbleibt. Es lassen sich zwar mit Leichtigkeit Titel wie der Opener, der Titeltrack, vielleicht auch noch „Echoing Voices“ nennen, die richtige Übersongs oder im Falle des letztgenannten Tracks ein sehr gutes Lied darstellen, sicher ist auch das UNANIMATED-Cover ordentlich, allerdings dümpelt der Rest der Songs irgendwie an einem vorbei. Natürlich haben wir es nicht mit schlechten Liedern zu tun, allerdings, auch wenn es an Meckern auf hohem Niveau grenzt, ist das übrige Liedgut schlicht und ergreifend nicht so auffällig und vom Gehalt her nicht so ergiebig und durchsetzungsstark, wie die herausstechenden genannten Titel.

Da wir es wie gesagt dabei aber mit Meckern auf hohem Niveau zu tun haben, bewegen sich selbst die im Verhältnis nicht so guten Songs im 7er-Bereich, während die gute andere Hälfte sich etwa bei dem Niveau der letzten Scheibe befindet, welche in der Bloodchamber 8,5 Punkte abgestaubt hat. Mathematisch und auch gefühlstechnisch gesehen steht „Under a frozen Sun“ dann also bei 8 Punkten, welche nicht nur durch das wieder saucoole Cover, sondern auch durch das allgemein hohe Niveau der Scheibe absolut begründet sind.
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