Zandelle - Shadows Of The Past

Zandelle - Shadows Of The Past
Power Heavy Metal
erschienen am 04.11.2011 bei Pure Steel Records
dauert 66:40 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Ecstasy
2. Medieval Ways
3. Evil Entity
4. Angel
5. Darkness Of The Night
6. Bringer Of Doom
7. Soul Of Darkness
8. Queen Witch
9. Crimson Rain
10. The Warrior
11. Unleashed
12. Scream My Name
13. Bad Boys

Die Bloodchamber meint:

Aus diversen Quellen generiert sich das Material von „Shadows Of The Past“. Neu aufgenommen haben ZANDELLE vier Tracks von der allerersten Bandveröffentlichung, der schwer aufzutreibenden „Zandelle“ EP, und sechs Tracks des Debüts – diese zehn Titel sind zusätzlich in den Originalversionen auf der zweiten „Shadows Of The Past“ CD. Dazu kommt „Unleashed“ aus den „Vengeance Rising“ Sessions, das neue „Scream My Name“ und das WHITESNAKE Cover „Bad Boys“.

Weniger bunt als die Zusammenstellung ist die Musik der New Yorker um Ex-GOTHIC KNIGHTS Sänger George Tsalikis, denn die Mischung aus amerikanischen und europäischen Einflüssen bezieht einen Großteil seiner Spannung aus dem Kontrast zwischen dem (sehr) hohen Gesang, der zwischen Zerbrechlichkeit im zarten „Angel“ und hyänenartigen Schreien in den kernigeren Liedern pendelt, und einem reichlich düsteren musikalischen Umfeld. Das vergleichsweise sehr auffällige Schlagzeug ist zwar noch nicht überdominant, im Zusammenspiel mit den nicht gerade locker beschwingten Melodien der Gitarren und dem sich wie ein roter Faden durchziehenden Stampfethos sorgt es aber für einen eher zähen Gesamteindruck. Etwas Beschleunigung („Bringer Of Doom“) oder eine eingestreute Tonleiter („Soul Of Darkness“) können die Schatten nicht zerstreuen, die ZANDELLE werfen.

Es spricht nichts dagegen, mehr Ernst, ein dunkles, mystisches Element oder mehr Kontrast in den Heavy respektive Power Metal einzubringen, aber abgesehen von der ziemlich einwandfreien Gesangsleistung wirken ZANDELLE eher behäbig als verhexend und beschwörerisch. Das können auch der „Bringer Of Doom“ und „Crimson Rain“ nicht rausreißen - erst Recht, wenn man die tollen aktuellen Alben von IN SOLITUDE und PORTRAIT in die Rechnung aufnimmt, die einen vergleichbaren Ansatz verfolgen, ohne dass die musikalische Schnittmenge riesig ist.

Mit einer Prognose für die aktuell an neuem Material werkelnde Band ist es etwas verzwickt, denn während das fünf Jahre alte „Unleashed“ frischer als die alten Lieder klingt, zieht das neue „Scream My Name“ sich wieder zurück und versucht mit mittelprächtigem Erfolg Dramatisches. Vielleicht würde es schon helfen, klänge die Rhythmusgitarre nicht so häufig nach einer ecken- und kantenlosen Thrashgitarre, aber irgendetwas muss auf jeden Fall geschehen, damit ZANDELLE für mehr als einen überschaubaren Kreis interessant werden.
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