Hammers Of Misfortune - 17th Street
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. 317
2. 17th Street
3. The Grain
4. Staring (The 31st Floor)
5. The Day The City Died
6. Romance Valley
7. Summer Tears
8. Grey Wednesday
9. Going Somewhere
Die Bloodchamber meint:
Zwischen Kauzigkeit und Durchhaltevermögen scheint es eine unausgesprochene Verbindung zu geben, denn ungeachtet der fehlenden Aufmerksamkeit eines größeren Kreises von Menschen ziehen die zwei Flaggschiffe des US-Kauzmetals, SLOUGH FEG und HAMMERS OF MISFORTUNE, relativ unbeirrt ihrer Wege. Wobei es eher angemessen ist, von Beharrlichkeit der beiden Anführer zu sprechen, denn rund um Mike Scalzi (SLOUGH FEG, 2000 bis 2006 HAMMERS OF MISFORTUNE) und John Cobbett (HAMMERS OF MISFORTUNE, 1998 bis 2004 SLOUGH FEG) dreht sich das Besetzungskarussell mit beachtlicher Geschwindigkeit, besonders bemerkenswert bei „17th Street“ sind der neue Sänger Joe Hutton und die ebenfalls taufrische Gitarristin und (Background-) Sängerin Leila Abdul-Rauf.
Laut John Cobbett hat jedes Lied einen eigenen, besonderen Punkt und es ist möglich, Hoffnung in den Liedern zu finden, aber auch etwas ganz Anderes, sehr Dunkles. Abgesehen davon, dass diese Sichtweise das im ersten Moment etwas witzlose Cover hervorragend mit dem musikalischen Inhalt verknüpft, trifft er damit den Kern des Zwitterwesens „17th Street“. Die Mischung aus NWOBHM, amerikanischem Folk, Doom („Staring (The 31st Floor)“), urtümlichem Keyboard und dem Zusammenspiel von sanfter, hoher und ausladender männlicher Stimme und einzelnen Akzenten der beiden Frauen - neben der angesprochenen Leila noch Langzeitmitglied Sigrid Scheie an Keyboard und Backgroundgesang – wirkt im ersten Moment ausgesprochen beschwingt und frohgemut, obwohl das Klangbild einen düsteren Schleier über die Unbeschwertheit wirft. Erst nachdem man sich im aktuellen Kosmos von HAMMERS OF MISFORTUNE eingerichtet hat und wie die Made im Speck wohlfühlt, entdeckt man die finsteren Ecken und emotionalen Ungetüme, die die Rolle des Schleiers prompt verkehren: Nun scheint der Frohsinn der Schleier zu sein, der die lauernden Bedrohungen nicht dauerhaft überdecken konnte. Und wagt man sich dann einige Stunden oder einen Tag später wieder in die Unwägbarkeit von „17th Street“, ist es sehr gut möglich, dass die dunklen Wolken sich verzogen haben, entweder weil das lebhafte, farbenprächtige, überragende (!) „The Day The City Died“ so hell strahlt oder weil das Album, in einem Ausdruck zusammengefasst, ein klassischer Stimmungsverstärker ist, dessen Wirkung sich drehen kann, falls die eigene Laune sich (vielleicht nur eine Nuance) verändert hat. Ausgespart wird dabei nur die eine Emotion, die oft so zentral im Metal scheint, denn Zorn oder Wut wird man auf dem Album vergebens suchen.
Leidenschaft, Abwechslung, Einfallsreichtum und kleines Augenzwinkern (zumindest ich höre am Anfang von „The Grain“ eine Anspielung auf GENESIS‘ „Land Of Confusion“, und das ist nicht der einzige Schmunzelmoment.) zeichnen „17th Street“ aus. Der Rahmen des beim Hören Möglichen geht von Lesen über Tanzen bis zum Beobachten eines bedrohlich aufziehenden Gewitters, selbstverständlich ohne auf diese drei exemplarischen Situationen beschränkt zu sein. Immer wird „17th Street“ der Situation gerecht, ohne in Gänze von ihr vereinnahmt werden zu können.
Ein fantastisches Album, das sich in diesem Jahr vor (fast) nichts verstecken muss und in seiner gefangennehmenden Emotionalität in meinen Augen mit so manchem SAVATAGE-Klassiker auf Augenhöhe ist. Wenn die Besetzung stabil bleibt und dieses Albumerlebnis auch nur annähernd live umgesetzt werden kann (und wird!), wäre es mehr als verdient, wenn HAMMERS OF MISFORTUNE sich damit aus den Niederungen des Underground verabschieden würden. Herausragend und mit Tendenz nach noch weiter oben, der halbe Punkt Unterschied zu HELL rührt vor allem daher, dass „The Day The City Died“ alles andere auf „17th Street“ massiv in den Schatten stellt.
Laut John Cobbett hat jedes Lied einen eigenen, besonderen Punkt und es ist möglich, Hoffnung in den Liedern zu finden, aber auch etwas ganz Anderes, sehr Dunkles. Abgesehen davon, dass diese Sichtweise das im ersten Moment etwas witzlose Cover hervorragend mit dem musikalischen Inhalt verknüpft, trifft er damit den Kern des Zwitterwesens „17th Street“. Die Mischung aus NWOBHM, amerikanischem Folk, Doom („Staring (The 31st Floor)“), urtümlichem Keyboard und dem Zusammenspiel von sanfter, hoher und ausladender männlicher Stimme und einzelnen Akzenten der beiden Frauen - neben der angesprochenen Leila noch Langzeitmitglied Sigrid Scheie an Keyboard und Backgroundgesang – wirkt im ersten Moment ausgesprochen beschwingt und frohgemut, obwohl das Klangbild einen düsteren Schleier über die Unbeschwertheit wirft. Erst nachdem man sich im aktuellen Kosmos von HAMMERS OF MISFORTUNE eingerichtet hat und wie die Made im Speck wohlfühlt, entdeckt man die finsteren Ecken und emotionalen Ungetüme, die die Rolle des Schleiers prompt verkehren: Nun scheint der Frohsinn der Schleier zu sein, der die lauernden Bedrohungen nicht dauerhaft überdecken konnte. Und wagt man sich dann einige Stunden oder einen Tag später wieder in die Unwägbarkeit von „17th Street“, ist es sehr gut möglich, dass die dunklen Wolken sich verzogen haben, entweder weil das lebhafte, farbenprächtige, überragende (!) „The Day The City Died“ so hell strahlt oder weil das Album, in einem Ausdruck zusammengefasst, ein klassischer Stimmungsverstärker ist, dessen Wirkung sich drehen kann, falls die eigene Laune sich (vielleicht nur eine Nuance) verändert hat. Ausgespart wird dabei nur die eine Emotion, die oft so zentral im Metal scheint, denn Zorn oder Wut wird man auf dem Album vergebens suchen.
Leidenschaft, Abwechslung, Einfallsreichtum und kleines Augenzwinkern (zumindest ich höre am Anfang von „The Grain“ eine Anspielung auf GENESIS‘ „Land Of Confusion“, und das ist nicht der einzige Schmunzelmoment.) zeichnen „17th Street“ aus. Der Rahmen des beim Hören Möglichen geht von Lesen über Tanzen bis zum Beobachten eines bedrohlich aufziehenden Gewitters, selbstverständlich ohne auf diese drei exemplarischen Situationen beschränkt zu sein. Immer wird „17th Street“ der Situation gerecht, ohne in Gänze von ihr vereinnahmt werden zu können.
Ein fantastisches Album, das sich in diesem Jahr vor (fast) nichts verstecken muss und in seiner gefangennehmenden Emotionalität in meinen Augen mit so manchem SAVATAGE-Klassiker auf Augenhöhe ist. Wenn die Besetzung stabil bleibt und dieses Albumerlebnis auch nur annähernd live umgesetzt werden kann (und wird!), wäre es mehr als verdient, wenn HAMMERS OF MISFORTUNE sich damit aus den Niederungen des Underground verabschieden würden. Herausragend und mit Tendenz nach noch weiter oben, der halbe Punkt Unterschied zu HELL rührt vor allem daher, dass „The Day The City Died“ alles andere auf „17th Street“ massiv in den Schatten stellt.