Trash Amigos - Hijos De La Chingada

Trash Amigos - Hijos De La Chingada
Thrash Metal
erschienen am 11.11.2011 bei War Anthem Records
dauert 37:18 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Hateful
2. Last Sky
3. Non Omnis Moriar
4. New Evil
5. Divided
6. Mind Castration
7. Nightmare
8. Out Of Place
9. Never Last Forever
10. Plata O Plomo

Die Bloodchamber meint:

Gerade wenn man denkt, es ist wirklich schon alles dagewesen, ziehen sich ein paar Schweden (u.a. früher mal aktiv bei HARMS WAY oder MERCILESS und heute bei DEATH BREATH) Sombreros auf, geben sich mexikanische Kampfnamen und möchten den 80ern huldigen. Bei ihrer realen Heimat ist es fast schon ein Wunder, dass dabei nicht schon wieder NWOBHM sondern Thrash auf den Ponchos steht. Also heißt es, die Chaps anzuziehen und die Tacos festzuhalten, wenn zur Untermalung der nächsten Tequilaorgie losgesägt wird. Und das ganze Brimborium, dass die Sprösslinge von Bordsteinschwalben veranstalten, um den Albumtitel mal etwas verwinkelter zu übersetzen, dient natürlich nur dazu, mal etwas anderes zu machen.

So weit, so beknackt und doch so notwendig, damit die TRASH AMIGOS zumindest für ein wenig Aufsehen sorgen, denn musikalisch gelingt ihnen das nur in Ansätzen. Ein bisschen drängt sich sogar der Eindruck auf, dass den vier Musikern, von denen bis auf Pedro Tacon (Markus Klack, vor Ewigkeiten mal bei MORBID) alle voll im Saft stehen, ihre umfangreiche Erfahrung eher Hindernis denn Hilfe war. „Hijos De La Chingada“ ist ein routiniert geschriebenes und gespieltes Album ohne große Schwächen, dem es deutlich an spürbarer Leidenschaft fehlt, ganz abgesehen davon, dass der Thrash nicht nach 80er Rübenamputation sondern ziemlich modern klingt, siehe u.a. „Never Last Forever“, und damit eher THE HAUNTED oder CARNAL FORGE Freunde interessieren sollte als evil blasphemers of satanic mayhem. Die Riffs zünden ein nett anzuschauendes Tischfeuerwerk, der Gesang ist nicht ganz so blass wie der durchschnittliche norwegische Hinterwaldmisanthrop im Gesicht und so treibt das Quartett die Gänseherde problemlos aus der Hüfte vor sich her. Mit einer Bullenherde, krachenden Kanonen und Schädelspaltern zum Niederknien hat „Hijos De La Chingada“ aber eher wenig zu tun. Thrash ist und bleibt eben Biermusik.
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