Orange Goblin - A Eulogy For The Damned

Orange Goblin - A Eulogy For The Damned
Doom Metal / Stoner Rock
erschienen am 10.02.2012 bei Candlelight Records
dauert 49:21 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Red Tide Rising
2. Stand for Something
3. Acid Trial
4. The Filthy & the Few
5. Save Me from Myself
6. The Fog
7. Return to Mars
8. Death of Aquarius
9. The Bishops Wolf
10. A Eulogy for the Damned

Die Bloodchamber meint:

So darf ein Jahr losgehen! Obwohl seit Silvester 2011 erst knappe drei Wochen ins Land gegangen sind, gibt es schon einen Anwärter auf die Top 5 in Sachen "Unterhaltsamstes Album 2012". Was ORANGE GOBLIN auf ihrer siebten Full-Length-Veröffentlichung schaffen, ist nichts anderes als ein Stück aus dem Lehrbuch des Stoner Rock. Hier sitzt jedes Riff, jeder Takt, jeder Ton. "A Eulogy for the Damned" bietet eine großartige Mischung aus Groove, Melodie und der richtigen Portion Dreck. Um zu einem schnellen Fazit zu kommen: Das ist das beste Album dieses Genres, das ich in geraumer Zeit hören durfte.

ORANGE GOBLIN kennen sich im Geschäft aus, und genau das hört man diesem Werk auch an. Jeder Song ist so reif und so gut abgehangen, dass es eine einzige Freude ist. Okay, große neue Impulse setzen sie nicht, das sei direkt vorweggenommen. Wer weiß, wie guter Stoner Rock klingt, weiß auch in etwas, was ihn hier erwartet. Aber exzellentes Handwerk ist oftmals das Herzstück guter Musik.

Allein der Opener "Red Tide Rising" drückt brachial aus den Boxen und liefert mit seinem Chorus einen richtigen Gänsehautmoment, der sich an der ein oder anderen Stelle des Albums wiederholen wird. Oftmals wird das Tempo aber auch reduziert und eine Reihe Nummern grooven perfekt im Midtempo vor sich hin. Dabei entwickelt jeder Titel einen sehr hohen Wiedererkennungswert, da "A Eulogy for the Damned" einfach nur unheimlich gute Kompositionen enthält, von denen jede für sich steht und ihre eigene Note setzt. So manches Mal finden sich dabei sogar kleine Anklänge an die Gitarrenarbeit, die man sonst eher aus dem klassischen Heavy Metal findet. Stücke wie "The Fog", "Death of Aquarius" oder der Titelsong sind jedenfalls Hits vor dem gehörnten Herrn und dementsprechende Anspieltipps für Skeptiker.

Im Vergleich mit dem wirklich guten Vorgänger "Healing Through Fire" muss man sagen, dass das neue Album noch einmal eine echte Steigerung darstellt, weil man an allen Ecken und Enden den Reifungsprozess, den diese gar nicht mehr so junge Band mitgemacht hat, hören kann. Der macht sich nicht nur beim Songwriting bemerkbar, sondern durchaus auch bei der Produktion, die auf dem aktuellen Album keine Wünsche offen lässt. Auch die Vocals von Ben Ward klingen besser und geschulter, ohne dadurch an Energie zu verlieren. Die technische Umsetzung hat durch den Wechsel zu Candlelight Records sicherlich nicht gelitten. Hier sind die Briten endlich bei einem Label gelandet, das es vielleicht schaffen wird, ihnen zu dem Erfolg zu verhelfen, den sie schon längere Zeit verdient haben.

Jeder Freund des gepflegten Stoner Rocks kann also ohne jedes Zögern zugreifen, letztlich sollte er es sogar tun. Wenn "A Eulogy for the Damned" in diesem Jahr noch von anderen Bands dieses Genres in den Schatten gestellt werden sollte, dann wird 2012 ein verdammt gutes Jahr. Ansonsten heißt es: Zugreifen, Bier auf und die sommerlichen Gefühle einfach fließen lassen.
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