Waysted - Back From The Dead

Waysted - Back From The Dead
Hard Rock
erschienen am 25.10.2004 bei Majestic Rock
dauert 40:25 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Alternativa
2. Garden Of Eden
3. Dreams
4. Must B More 2 It Than This
5. The Price Of Love
6. Breakfast Show
7. I'm Gonna Love Ya
8. Lost In Cleveland

Die Bloodchamber meint:

An dieser Stelle mal wieder eine kleine Geschichsstunde : Nach dem Split der britischen Hardrock Legende UFO Anfang der 80er gründete Bassist Pete Way seine eigene Band WAYSTED, die es immerhin auf drei Alben und eine EP brachte. Der letzte Longplayer „Save Your Prayers“ datiert auf 1986, danach kehrte Way zu UFO zurück und legte sein eigenes Projekt erst mal zu den Akten. Jetzt, schlappe 18 Jahre später, gibt’s ne neue Scheibe aus dem Hause WAYSTED zu hören – da kann man wirklich mal sagen, dass der Albumtitel „Back From The Dead“ absolut stimmig ausgewählt wurde. Mit an Bord sind – genau wie damals – Sänger Fin sowie Gitarrist Paul Chapman, mit dem Way ja schon bei seiner Hauptband ein amtliches Songwriting Duo bildete. Ergänzt wird das Kern Line Up durch Chris George (g.) sowie Scott Phillips und Paul Haslin, die sich bei den Aufnahmen die Drum Parts teilten.
Soviel zum Hintergrund, kommen wir zur Musik. Dass Way nicht plötzlich brettharten Metal zockt, dürfte wohl jedem klar sein, weshalb man von „Back From The Dead“ natürlich in erster Linie eins erwarten darf : traditionellen Hardrock ohne Wenn und Aber. Dabei orientiert sich die Band allerdings weniger an UFO als man meinen sollte; stattdessen schimmern an allen Ecken und Enden deutliche Blues und Southern Rock Einflüsse durch, was dem Album natürlich einiges an Schärfe nimmt, für den Genre Freund allerdings sicherlich keinen Beinbruch darstellt.
Los geht’s mit „The Alternativa“, einem knapp achtminütigen Stück, welches nach ruhigem Beginn angenehm nach vorne rockt. Der Refrain kommt schön eingängig, und auch das Gitarrensolo reißt richtig mit, so dass der Track trotz seiner Länge nicht langweilig wird. Die nächsten drei Songs weisen in etwa dieselben Qualitäten auf, wobei sie natürlich in Sachen Tempo und Härte etwas variieren. Speziell die rauchigen Vocals von Fin (der Schotte lebt wohl seit Jahren auf ner Diät aus Whiskey, Zigarren und rostigen Nägeln) machen durchgehend Punkte, aber auch das gute, straighte Songwriting weiss zu Gefallen – von der transparenten Robin George Produktion ganz zu schweigen.
Danach allerdings scheint die Band ihr Reunionpulver bereits verschossen zu haben. Das Everly Brothers Cover „The Price Of Love“ haut niemanden vom Hocker (wobei ich das Original ehrlich gesagt nicht kenne), mit dem albernen „Breakfast Show“ folgt ein echter Totalausfall mit schrecklich einfallslosem Mitgröl Chorus, und auch der Rausschmeißer „Lost In Cleveland“ lässt jene Dynamik vermissen, welche die erste Albumhälfte noch auszeichnete. Einziger Lichtblick ist die ruhige Nummer „I’m Gonna Love Ya“, die mit ihrer Mundharmonika und den gefühlvollen Gitarren echte Lagerfeueratmosphäre verbreitet.
Bei nur vierzig Minuten Spielzeit kommen wir so also auf fünf überdurchschnittliche bis sehr gute und drei verzichtbare Stücke, was im Endeffekt für einen Mann von Ways Klasse doch etwas enttäuschend ist. „Back From The Dead“ geht somit zwar immer noch als gelungen durch und dürfte auch jeden Fan typisch britischer Hardrock Musik zufrieden stellen, allerdings wäre hier mit Sicherheit mehr drin gewesen. Sieben Punkte für ein ordentliches Comback ohne Glanz.
-