Necronomicon - Invictus

Necronomicon - Invictus
Thrash Metal
erschienen am 10.02.2012 bei Massacre Records
dauert 70:40 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Invictus
2. Unleashed
3. Bloody bastards
4. Thoughts running free
5. Unconquered
6. Upon black wings
7. Face to the wall
8. Pandora s box
9. Before the curtain falls
10. Possessed by evil (2011)
11. Magic Forest (Live - Bonus Track)
12. Nightstalker (Live - Bonus Track)
13. Hills of death (Live - Bonus Track)
14. On pain of death (Live - Bonus Track)

Die Bloodchamber meint:

Wieviel Unglück kann eine Band ertragen? Wenn es nach NECRONOMICON geht, eine ganze Menge. Seit inzwischen 28 Jahren ist Gitarrist und Vokalist Freddy mit seiner Band unterwegs, das gegenwärtige Line-Up rekrutiert sich aus Musikern, die im Laufe der letzten zehn Jahre dazugestoßen sind. 28 Jahre sind eine verdammt lange Zeit und aus dem Metalkundeunterricht wissen wir, dass NECRONOMICON damit zur ersten Generation der deutschen Thrasher gehören, sie sind also unmittelbare Geschwister von Bands wie DESTRUCTION, KREATOR oder SODOM. Nur leider ist ihr Name auf nicht ansatzweise so vielen Kutten und Shirts vertreten, wie es beim genannten Dreigestirn der Fall ist. Zur Erklärung kann man nur sagen, dass das Schicksal sich einfach gegen diese Jungs aus Lörrach gestellt hat und sich dabei nach Kräften bemühte, ihnen ans Bein zu pissen. Unzuverlässige Labels, Line-Up-Probleme und abgebranntes Equipment zum Trotz gibt es sie immer noch. Und 2012 ist wieder mal ein neues Album fällig, inzwischen das siebte.

Führt man sich "Invictus" zu Gemüte, dann hört man, dass hier die blanke Auflehnung gegen die Ungerechtigkeiten des Lebens zur größtmöglichen Tugend geformt wurde. "Unbesiegt" heißt der Titel in übersetzter Form und diese Herren haben sich wahrlich nicht unterkriegen lassen. Stattdessen hauen sie ein Album raus, das so frisch und energetisch klingt, wie man es sich nur wünschen kann. NECRONOMICON spielen Thrash der alten Schule, reichern diesen aber immer wieder mit kleinen Fingerzeigen in Richtung Heavy Metal an. Der Ohrwurmfaktor, der dabei entsteht, ist beträchtlich. Schon nach wenigen Durchläufen ist jedes einzelne Stück unwiderruflich beim Hörer hängengeblieben und grüßt beim neuerlichen Auflegen wie ein guter alter Bekannter. "Invictus" macht großen Spaß und die Spielfreude der Herren steckt einfach an. Ob es solche Uptempo-Granaten wie "Invictus" oder "Possessed by Evil" sind, ob die auffällige Thrash-Power-Ballade "Before the Curtain Falls" oder eine beliebige der anderen Nummern, hier wird ausschließlich Qualität abgeliefert.

Bei alledem ist die Produktion auch noch vorbildlich ausgefallen, modern und druckvoll. Wenn man sich beim Kauf für die Digipack-Variante entscheidet, gibt es sogar noch einen Haufen Bonusmaterial in Form von vier älteren Nummern, die live in Russland aufgenommen wurden und einer Akustikversion des Stückes "Possessed Again" vom 2004er Album "Construction of Evil". Was bleibt? Die Tatsache, dass "Invictus" unglaublich viel Spaß macht. Dass NECRONOMICON hiermit mehr als bloß einen Achtungserfolg für schier unglaubliches Durchstehvermögen feiern können. Und natürlich die Hoffnung darauf, dass dieses Album die verdiente Aufmerksamkeit bekommt.
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