Exumer - Fire & Damnation

Exumer - Fire & Damnation
Thrash Metal
erschienen am 06.04.2012 bei Metal Blade Records
dauert 43:38 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Fire & Damnation
2. Vermin Of The Sky
3. The Weakest Limb
4. A New Morality
5. Waking The Fire
6. Fallen Saint
7. Crushing Point
8. Devil Chaser
9. I Dare You
10. Tribal Furies
11. Destructive Solution (Bonus Livetrack)
12. A Mortal In Black (Bonus Livetrack)
13. Xiron Darkstar (Bonus Livetrack)

Die Bloodchamber meint:

Zwei Platten in den 80ern veröffentlicht zu haben, bevor man aus welchem Grund auch immer die Band unbefristet auf Eis legte, reicht ja heutzutage fast schon, um als „kultig“ durchzugehen. EXUMER hatten dagegen mit „Possessed By Fire“ und „Rising From The Sea“ zwei Alben, die vielleicht nicht weltbewegend waren, aber die Band auch außerhalb einer sehr überschaubaren Szene mit dem einzig wahren Kultkram bekannt machte. Nach fast zwanzig Jahren, die nur von einem Auftritt in Wacken 2001 unterbrochen wurden, lebt die Band seit 2009 wieder. Um sich nicht nur auf alten Kamellen auszuruhen, hat das Quintett mit drei frischen Kräften und den zwei Gründungsmitgliedern Mem von Stein und Ray Mensh das Comebackwerk „Fire & Damnation“ eingezömmelt.

Die von Waldemar Sorychta in Szene gesetzten zehn Lieder lassen wenige Fragen offen und klingen in etwa so, wie man sich das bei dem Titel und dem Cover vorstellt – ganz dem Plan Mems bzw. der Band entsprechend, wenn man einen Blick in die aktuelle Rock Hard Ausgabe wirft. Nicht unschuldig daran ist seine verdammt raue Stimme, die eher nach 30 Jahren Rock’n’Roll als nach 20 Jahren Pause klingt und für die der gerne für Drummer genommene Ausdruck des „Felle gerbens“ mit Fug und Recht auf Trommelfelle umgemünzt werden kann. Der Unterschied zu seinem früheren Nachfolger (und aktuellen Vorgänger) Paul Arakari, der auf dem neuen Album „Fallen Saint“ vom Debüt eher melodisch hart singt, ist gewaltig – Mem hat im Gegenzug übrigens „I Dare You“ vom Zweitwerk mit seinem Gesang versehen.

Musikalisch hat die lange Pause EXUMER ziemlich wenig beeindruckt, es gibt gepflegt 80er-lastig jede Menge auf die Glocke, mit nur wenigen vermeintlich genrefremden Momenten wie den zur Zeit langsam wieder häufiger auftauchenden klassischen Gangshouts in „Waking The Fire“. Wie es sich im Thrash Metal gehört, trumpfen die Gitarren auf. Neben einigen netten melodischen Momenten entfesseln sie zusammen mit dem schön satt klingenden Schlagzeug eine brachiale, von passgenauen Riffeinschnitten durchsetzte Dynamik, die den Hörer beim ersten, vierten oder siebten Durchlauf immer wieder vom Sofa reißt. „Fire & Damnation“, „Vermin Of The Sky“, „Tribal Furies“ oder auch „Devil Chaser“ sind einfach zu treibend und übertragen zu viel Energie, als dass man stillhalten könnte.

Ohne den wirklich guten Einfall mit dem Vertauschen der Sänger bei zwei alten Liedern, der das Album erheblich auflockert, wäre dennoch wohl ein halber Punkt auf der Strecke geblieben, weil man sich an der finsteren Rauheit einigermaßen satt hören kann und sich nicht wirklich vom Aufstehen bis zum zu Bett gehen von „Fire & Damnation“ verdreschen lassen will. Für eine ordentliche Abreibung taugen EXUMER aber auch 2012 jederzeit und es empfiehlt sich, zur Limited Edition mit den drei Bonuslivetracks zu greifen.
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