Metrum - Broken

Metrum - Broken
Rock / Progressive Rock
erschienen am 10.02.2012 bei Silversonic
dauert 47:22 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Anger
2. Ditch
3. Insane
4. Leaves Fall
5. Precious
6. Fail
7. Broken
8. Vast Excuse
9. Art
10. Sanity
11. War
12. History

Die Bloodchamber meint:

Bei der Band METRUM handelt es sich um ein Trio, dessen Wurzeln in Österreich liegen. Allerdings reichen die Biografien der drei Musiker weit darüber hinaus, bis nach Deutschland und in die USA führen ihre Wege. Der Musik von Metrum hört man die Zahl drei deutlich an: Eine Gitarre, ein Bass und ein Schlagzeug bilden das alleinige Gerüst, auf dem der bemerkenswerte Gesang von Alexander Grössl thront. Viele Spielereien finden sich daneben nicht, zum größten Teil versprüht ihr Debüt "Broken"‟ einen reichlich minimalistischen Charme.

Warum METRUM das nun als Progressive Rock bezeichnen, erschließt sich mir nicht, denn zu progressiver Rockmusik benötigt es dann doch etwas mehr als bodenständige Songs nach Strophe-Refrain-Schema und ab und an einer Spielerei wie einem dezenten Reggae-Shuffle. Insgesamt haben wir es bei "Broken" mit solider rockmusikalischer Hausmannskost zu tun, die durchaus ihre starken und charmanten Momente hat. Es finden sich allerdings immer wieder einzelne Wermutstropfen, die den uneingeschränkten Genuss verhindern.

Zwar ist alles sehr sauber eingespielt und produziert, der oben bereits erwähnte Gesang ist in seiner tiefen und kehligen Art sogar ein gelungenes Alleinstellungsmerkmal, aber manchmal fällt die Sache dann doch zu simpel aus. Ein erstes Beispiel hierfür sind die Texte: Bei allem Engagement und Mut zu ernsten Themen sind sie doch teilweise einfach lyrisch wenig gelungen. Zu direkt, zu naiv und zu gewollt kommen die Texte bisweilen daher und da sie durch die Einfachheit der Musik und markante Stimme des Sängers so ins Zentrum gerückt werden, ist dies bei häufigerem Hören ein echtes Problem. Wer sich ein Bild hiervon machen will sollte einfach ein paar Mal das Stück "Ditch" aufmerksam hören. Spätestens beim dritten Mal tut es weh, versprochen!

Auch das Songmaterial dümpelt bisweilen ein wenig zu sehr vor sich hin. Hier hätten ein paar mehr Höhepunkte, Ausbrüche oder interessantere Ideen gut getan. Zwar sind Stücke wie "Precious" oder der starke Titelsong ansprechend, aber auf die gesamte Strecke von mehr als einer dreiviertel Stunde reichen sie nicht aus, um die Aufmerksamkeit des Hörers oben zu halten. Schade, dabei ist durchweg Potenzial zu verbuchen. Aber abschreiben sollte man METRUM keineswegs, denn schließlich ist ihre Geschichte erst wenige Jahre alt und Stärken haben sie ohne jeden Zweifel. Nun gilt es, sich darauf zu besinnen und diese im zweiten Album auszubauen, dann kann die ganze Angelegenheit noch richtig interessant werden.
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