Faal - The Clouds Are Burning

Faal - The Clouds Are Burning
Doom Metal
erschienen am 20.04.2012 bei Ván Records
dauert 51:57 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. My Body Glows Red
2. The Insistance's Wish
3. Tempest
4. The Clouds Are Burning

Die Bloodchamber meint:

Wer viel Doom hört, scrobbelt weniger. Vor allem, wenn er sich mit Bands wie FAAL herumtreibt, die den Begriff "episch" mit mindestens zwölf Vokalen schreiben. Ja, hier gibt es Doom und zwar in Reinform. Keinen hippen Retro-Sound, keine klebrig-melancholischen Melodien, hier gibt es nur tonnenschwere, niederschmetternde Langsamkeit. Vier Stücke umfasst ihr aktuelles Album "The Clouds Are Burning", das beim großartigen Label Ván Records erschienen ist, von dem uns ja schon das ein ums andere Mal bewiesen wurde, dass man ein Händchen für außergewöhnliche Bands besitzt.

FAAL zu hören ist okay, denn FAAL machen ihre Sache ordentlich. Aber begeistern können sie mit zweiten aktuellen Longplayer leider nicht. Der Sound ist in sich stimmig und beim Hören nicht an Acts wie EVOKEN zu denken, fällt schwer. Ab und zu wird das todesmetallisch angehauchte Slomo-Konzept durchbrochen, im zweiten Song "The Insistance's Wish" findet sich beispielsweise eine richtige Uptempo-Passage mit Blastbeats. Bisweilen wird auch schon mal die Doublebass verwendet, um noch mehr Druck in den Sound zu bringen. Auch die Variabilität der Vocals zwischen Growls und Screams macht die Sache interessanter. Dennoch stellt das Album trotz aller kleiner Ausbrüche einen Genrevertreter in Reinkultur dar.

Doch so richtig überzeugt das Songmaterial leider nicht. Es ist gut und ganz besonders das erste und letzte Stück wissen zu gefallen. Doch FAAL erfinden das Rad nicht neu und bleiben insgesamt hinter ihren Vorbildern zurück. So zerstörerisch-brachial wie EVOKEN sind sie nicht. So ausufernd und verstiegen wie ESOTERIC fällt ihre Musik auch nicht aus. Und die perfektionierte Vielschichtigkeit von AHAB erreichen sie ebenfalls nicht. Auch wenn "The Clouds Are Burning" ganz sicher kein schlechtes Album ist, bleibt es doch im Schatten der Genregrößen zurück. Und da ein gelungenes Album gefüllt mit Doom der extremeren Sorte immer eine ordentliche Einarbeitungszeit, aber dafür auch sehr langfristigen Genuss bedeutet, wird wohl bei vielen Freunden der langsamen Gangart der Griff zu anderen Tonträgern gehen. Wer jedoch Mangel leidet und einer soliden Undergroundkapelle den Vorzug geben möchte, sollte ruhig mal ein Ohr riskieren.
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