Herman Frank - Right In The Guts

Herman Frank - Right In The Guts
Heavy Metal
erschienen am 22.06.2012 bei Metal Heaven
dauert 53:50 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Roaring Thunder
2. Right In Your Guts
3. Ivory Gate
4. Vengeance
5. Starlight
6. Falling To Pieces
7. Raise Your Hand
8. Waiting
9. Hell Isn't Far
10. Kings Call
11. Lights Are Out
12. Black Star
13. So They Run

Die Bloodchamber meint:

Drei Jahre nach dem hervorragenden Debüt hat HERMAN FRANK im vollgepackten Terminkalender von ACCEPT wieder genug Zeit abzweigen können, um sich um die nach ihm benannte und von ihm zusammengestellte Band zu kümmern. Drei neue Leute sind in der Zwischenzeit dazugestoßen, wobei der Sängerwechsel von Jioti Parcharidis (u.a. Ex-HUMAN FROTRESS) zu Rick Altzi (u.a. AT VANCE & THUNDERSTONE) sich stärker niederschlägt als die Addition eines zweiten Gitarristen in Form von Mamalitsidis Cristos und der Wechsel am Schlagzeug von Stefan Schwarzmann (u.a. ACCEPT, Ex-U.D.O. & Ex-RUNNING WILD) zu Michael Wolpers.

Wie schon auf dem Debüt kümmert sich Herman mit seiner Bande um den deutschstämmigen Heavy Metal in seinen vielen Facetten vom erdigen Rock bis zum fetzigen Brechern. Und wieder ist man verblüfft, wie leichtfüßig die Verbindung aus kernigem Riffing, ein wenig Soloraserei und munterem Schlagzeugspiel doch wirken kann. Die im Vergleich zu ACCEPT nicht ganz so dominanten und brachialen Gitarren berauben „Right In The Guts“ nicht seiner Heavyness, lassen HERMAN FRANK in der direkten Gegenüberstellung jedoch ein wenig luftiger wirken. Nebenbei steigert das die Aufmerksamkeit für die schicken Soli, die man gerne auch mal als Beleg dafür nehmen darf, dass nicht jeder technisch versierte und befähigte Gitarrist auf Teufel komm raus zu immer komplexeren Instrumenten und Strukturen greifen muss, um absolut positiv aufzufallen.

Mit der Routine langjähriger Profis wurde die einzige kurze Durststrecke des Albums gut zwischen zwei der auffälligsten und besten Lieder des Albums, den mitreißenden „Starlight“ und „Waiting“, versteckt, denn auch wenn das Spiel mit dem abbrechenden, wieder einsetzenden und sich überschneidenden Gesang den Namen von „Falling To Pieces“ originell umsetzt, ziehen dieses Lied und das anschließende „Raise Your Hand“ sich dank verschleppten Tempos gefühlt deutlich länger als die bloße Zeitangabe es hergibt. Im Anschluss wird man auf der langen Zielgerade dafür aber mehr als entschädigt, unter anderem mit der auffälligsten Albumperformance von Rick Altzi in „Kings Call“ und dem hell strahlenden „Lights Are Out“, das als eines der wenigen Lieder zum unmittelbaren Refrainmitschmettern einlädt.

Das spielerische wie kompositorische Niveau ist hoch, alle Beteiligten füllen ihre Position gut und – soweit man das vom Hören beurteilen kann – gerne mit Leben, nur der letzte Funke will (bei mir) nicht in dem Maß überspringen wie noch beim Debüt. Das erinnert ein wenig an des Namensgebers andere Band und die Gegenüberstellung von „Blood Of The Nations“ und „Stalingrad“: Was zuerst kam, brachte die Mühle mehr in Schwung - Rick Altzi Fans haben aber das gute Recht das anders zu sehen. Der Gesamteindruck ist dennoch so stark, dass jeder Freund von kraftvollen und spinnwebfreiem Teutonenstahl aufgerufen ist, sich spätestens jetzt einen Eindruck von HERMAN FRANK zu machen. Es lohnt sich!
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