Reckless Tide - Repent Or Seal Your Fate

Reckless Tide - Repent Or Seal Your Fate
Thrash Metal
erschienen am 21.02.2005 bei Armageddon Music
dauert 54:08 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Desperation
2. Self Destruct
3. Misery
4. The Hunt
5. Death Train
6. Damned For Now And Nevermore
7. Demons And Dictators
8. Repent Or Seal Your Fate
9. Equality
10. Lebende Organverpflanzung
11. Shed The Chains
12. Intensity
13. To Die For Creativity
14. Reckless Tide

Die Bloodchamber meint:

Bevor ich auch nur einen einzigen Ton von der Debüt CD „Repent Or Seal Your Fate“ gehört hatte, war ich schon von RECKLESS TIDE beeindruckt. Die Band existiert erst seit 2000, hat aber bereits ne EP und nen Zwei-Tracker auf dem Kerbholz und nach dem Gewinn der letztjährigen Metal Battle in Wacken nen Plattendeal mit Armageddon Music in der Tasche. Und das heißt ja schon mal was.
Zudem verfügt die Band über gleich zwei Shouter (Andrew Troth und Kjell Hallgreen) sowie eine äußerst schmucke Gitarristin, hat ne megaprofessionelle Homepage am Start (unbedingt anchecken !) und konnte mit Holy Moses Frontkreischerin Sabina Classen und Annihilator Gitarrenwizard Jeff Waters gleich mal echte Prominenz ins Studio locken, um ein paar Gastauftritte einzutüten.
Kein Wunder, dass man da als Thrasher schon ganz schön zittrige Hände hat, wenn man nach all diesen Vorschußlorbeeren die CD das erste Mal in den CD Player legt …
… und dann nicht mal enttäuscht wird ! Jaha, richtig gelesen, RECKLESS TIDE verfügen nicht nur über viel Schnickschnack drumherum, sondern auch die Musik hat einiges zu bieten und erobert das Herz des Rezensenten im Sturm. Über 54 Minuten gibt’s ausgezeichneten Modern Thrash zu hören, der mächtig groovt und sehr gut ins Ohr geht. Die Gitarren sägen absolut unbarmherzig und warten dennoch mit vielen melodischen Leads und schönen Soli auf, während sich die beiden Sänger in feinster Melodic Death Manier mit gebrüllten bzw. gegrunzten und cleanen Passagen abwechseln. Toll arrangiert, sehr abwechslungsreich und außerdem in diesem Genre nicht gerade an der Tagesordnung. Ein bißchen Innovation steckt in RECKLESS TIDE also auch noch drin. Was will man eigentlich mehr ?
„Gute Songs, Du Pfeife !“, mag der eine oder andere jetzt vielleicht denken, also bitte schön : auch hier schmeißen die Hannoveraner einiges in die Waagschale : der Opener „Desperation“ knallt schön eingängig ins Großhirn, „The Hunt“ und „Shed The Chains“ überzeugen durch melancholisches Mid Tempo, mit „Damned For Now And Nevermore“ und „To Die For Creativity“ gibt’s zwei kleine Hitanwärter zu bestaunen und pfeilschnelle Abrißbirnen hat die Band sowieso ohne Ende im Repertoire. Dazu gesellt sich noch „Lebende Organverpflanzung“, ein völlig genialer, wenn auch total abgedrehter Fun Song mit coolem Star Wars Zitat, der noch mehr Sympathie für die Band freischaufelt als ohnehin schon freigesetzt wurde.
Wenn ich jetzt noch die absolut knusprig geratene Produktion dazuzähle, bleibt eigentlich nicht mehr viel, als schleunigst dicke neun Punkte zu verteilen und eine Kaufempfehlung auszustellen. „Repent Or Seal Your Fate“ ist ein bärenstarkes Debüt geworden, das die Band dauerhaft in der deutschen Thrash Landschaft etablieren sollte. Von dieser Truppe werden wir noch viel hören !
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