Lyriel - Prisonworld

Lyriel - Prisonworld
Symphonic Metal
erschienen in 2005 bei Black Bards Entertainment
dauert 46:16 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. At The Midnightsgate
2. Prisonworld
3. The Crown Of The Twilight
4. Symmetry Of Disfiguration
5. The Singing Nightingale
6. Lind E-Huil
7. There´s A Rainbow In The Rain
8. Fate Of Knowledge
9. The Judgement Of My Harvest Heart
10. Day In June
11. The Spring And The Light
12. Symmetry Of Disfiguration
13. The Crown Of The Twilight

Die Bloodchamber meint:

Oliver Thierjung ist nicht nur der Mann hinter Black Bards Entertainment, sondern auch Chefdenker, und Hauptsongrwriter der Band LYRIEL, mit der er auf seinem eigenem Label nun das Debut veröffentlicht.

Das etwas kitschige Cover lässt aber schon schlimmes erwarten, und auch der Blick ins Booklet, das da frech eine Frau am Mikro ankündigt (im übrigen ist die Dame namens Jessica wohl die Frau des Herrn Thierjung – ein solider Familienbetrieb also) lässt die Erwartungen des Rezensenten nicht gerade in die Höhe steigen (Ja, ich gebe es zu, ich bin gegenüber Frauengesang im Metal Bereich immer noch mehr als skeptisch, und zumeist geht mir das ganze gehörig auf den Sack). Erstaunlicherweise erfüllen LYRIEL aber keines der Klischees, die man nach diesen Fakten von ihnen erwartet. Hier gibt es nämlich keinen NIGHTWISH Klon, sondern vielmehr einen eigenständigen Powermetal, der durch die Verwendung von Violine und Cello teils einen klassischen Anstrich bekommt, und nebenbei auch beizeiten an Mittelalter Größen wie BLACKMORE´s NIGHT erinnert. Positiv überraschend ist auch der Gesang, der zu keinem Zeitpunkt das Attribut opernhaft über sich ergehen lassen muss, sondern immer wundervoll verträumt und bodenständig bleibt.

Die Kompositionen an sich, sind wie gesagt hauptsächlich aus dem Powermetal Bereich, mal härter, mal mehr balladesk, aber immer melodisch und mitreißend. Als Highlights zu nennen wäre wohl „Lind e- huil“, eine spannenden Halbballade vorgetragen in elbischem Sindarin. Da elbisch sowieso eine wunderschöne Sprache ist, passt sie auch wunderbar zu den Kompositionen von LYRIEL. Die restlichen Stücke fallen im Gegensatz zu diesem herausstehenden Stück aber nicht ab, sondern halten durchweg ein gewisses Niveau, das schon einmal das enorme Potential aufzeigt, dass in dieser Gruppe steckt. Die Produktion geht in Ordnung, lediglich ein Fünkchen mehr Druck hätte dem ganzen noch gefehlt. Freunde von Fantasy Atmosphäre, symphonischen bzw leicht mittelalterlich angehauchtem Power Metal werden ihre Freude haben. Auch solche, die mit Frauengesang bisher nichts anfangen konnten, sollten mal ein Ohr riskieren. Sowie auch alle Freunde von NIGHTWISH, damit sie gegebenenfalls von dieser überbewerteten Band wegkommen.
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