Lurid Trace - Final Progression

Lurid Trace - Final Progression
Thrash Metal
erschienen in 2005 als Eigenproduktion
dauert 41:03 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Truth Twisted
2. Follow The Fake
3. My Own Blood
4. Perverted Mind
5. Final Progression
6. Threshold
7. Debauchery Squad
8. Cascading Spirit
9. Weakend

Die Bloodchamber meint:

Daß die bayerische Band LURID TRACE aus dem (mutmaßlichem) Kuhkaff Moos stammt, stimmt schon mal nachdenklich. Zum einen : wer denkt sich so einen Namen für seine Häuserreihe aus ? Und viel wichtiger : ist diese Truppe so lahmarschig, wie man es nun vermutet ? Nun, nach sieben Jahren Bandbestehen hat sich die Combo endlich dazu durchgerungen, uns ihr Debütwerk (und damit die Antwort auf diese quälende Frage) aufzutischen.

„Final Progression“ enthält adäquaten deutschen Thrash, der sich allerdings stilistisch nicht festlegen kann bzw. will. So richtig räudig-stumpf agiert die Truppe nämlich zu keiner Zeit, sondern vermengt statt dessen den eigenen Sound mit einigen progressiven Anleihen, was sich in erster Linie in gewöhnungsbedürftigen Breaks und relativ sperrigen Songsaufbauten äußert. Dennoch können die fünf Herren relativ gradlinig nach vorne spielen und einem amtliche Riffs um die Ohren schleudern, doch tun sie es leider zu selten – und vor allem nicht konsequent genug. Auch die strenge Reduktion der Gitarrensoli auf ein Minimum rifft mich als Saitenfetischist hart, zumal die beiden Axemen richtig gut wichsen können. Man müßte sie nur mal öfters lassen. Auf der anderen Seite macht das natürlich aber auch einen gewissen Reiz aus, da sich die Band auf diese Art irgendwie angenehm vom Thrash Einerlei abhebt, welches man ja ständig aus unseren Landen zu hören bekommt.
Wie dem auch sei, Fakt ist auf jeden Fall, daß die Chose mal mehr, mal weniger gut funktioniert. Der Titeltrack ist klasse, das verträumte Gefrickel in „Cascading Spirit“ läßt aufhorchen, „My Own Blood“ brettert erfrischend schnell durch die Ohren, und bei „Debauchery Squad“ hört man auch sehr eindrucksvoll raus, daß die Süddeutschen ursprünglich als Melodic Death Kapelle gestartet waren. Weniger gute Momente hat die Truppe allerdings auch im Programm, vor allem wenn man gerade so richtig schön ausrasten will, dann aber durch ein haarsträubendes Break wieder gnadenlos ausgebremst wird. Herzinfarkt (vor Freunde oder Ärger) vorprogrammiert.

LURID TRACE sind definitiv anders und haben einen eigenen Charme, der allerdings nicht jedem gefallen dürfte. Speziell die Vocals von David Dionis passen nicht immer ins Bild, liegen gerne mal neben der Spur und sind eigentlich auch zu sauber und zu wenig aggressiv. Gebt dem Kerl mal ein paar rostige Nägel zum Gurgeln, das soll ja helfen. Die Produktion geht bis auf die Drumspuren für ein Underground Produkt in Ordnung, und auch die Aufmachung der Scheibe ist absolut top. Am besten, man testet das Ding mal vorsichtig an. Freunde des rohen Primitiv Thrashs können die sieben Kröten aber ruhigen Gewissens stecken lassen.
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