Voltron - Kaventsmann
Sludge Metal / Noisecore
erschienen am 01.09.2012 als Eigenproduktion
dauert 55:50 min
erschienen am 01.09.2012 als Eigenproduktion
dauert 55:50 min
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. 13 Liter Bohrmaschine
2. Pitti Platsch Anoraknaroek
3. Studententoeter
4. Faster Than Nothing Still Can Be Slow
5. Black To Back
6. Helmut Berger At Salzburg Airport
7. Fuckoverforevertime (Fucktimeforeverover)
8. Medic Help!
Die Bloodchamber meint:
Vor lauter Optimus Prime & Autobots hier, Megatron & Decepticons da sowie Megan Fox an jeder zweiten Teenagerwand und WG-Toilettentür ist Voltron fast in Vergessenheit geraten, dabei verfügte der Kombi-Mech in den 80ern über beachtliche Feuerkraft. Zum Glück ruft die gleichnamige Berliner Formation uns das wieder ins Gedächtnis, nicht umsonst erreicht man sie unter voltron-is-victory.de.
Während der Wal auf dem Cover und das „Kaventsmann“ auf einen vielleicht nicht ganz bierernsten Bezug zu MASTODON und dem „Leviathan“ hinweisen, suhlen VOLTRON sich lieber vergnüglich tief im Schlick. Das lässt vor dem Ohr der jüngeren Vergangenheit eher die „neue“ Schweizer Krachwelle mit KRUGER oder ZATOKREV erscheinen, selbst wenn kaum von einer irgendwie gearteten Beeinflussung zwischen Berlinern und Eidgenossen auszugehen ist. Dafür klingen VOLTRON, so seltsam es sich anhören mag, auch zu großstädtisch. Inmitten des musikalischen Morasts - mit dem liebend gerne auch um sich geworfen wird, damit der Hörer keinen Deut sauberer da steht als die Musiker – erhebt sich eine gewisse Nonchalance, die alles ein bisschen unverbindlicher erscheinen lässt, als man das im Allgemeinen von derart fordernder Musik erwartet. Zum Teil liegt es natürlich an den ohne Textkenntnis und die Fähigkeit, beim Gesang mehr als Silben zu identifizieren, eher albern bis unsinnig als rätselhaft klingenden Liedtiteln, andererseits nimmt man die erste Hälfte des „Kaventsmann“ mit Ausnahme der „13 Liter Bohrmaschine“ ein wenig distanziert wahr.
Gebrochen wird das Eis nicht vom steten Brummen und Krachen, sondern erst von der sanften Melodie, die das wunderbare „Faster Than Nothing Still Can Be Slow“ einleitet und dann vom eindringlichen Gesang übernommen und emotional aufgeladen wird. In Kombination mit dem zähen, von passenden Geräuschen untermalten Besuch von Helmut Berger am Flughafen und dem anschließenden, turbulent-abwechslungsreichen „Medic Help!“ fällt einem prompt eine naheliegende Lesart für das Album in den Schoß: Die Großstadt hat viele Gesichter, eins davon ist laut, dreckig und gemein. In ihr ist der unter allen Umständen prokrastinierungswillige Student, dem man den Hals umdrehen will, ebenso zu Hause wie die nächtens vom ungeliebten Nachbarn angeworfene „13 Liter Bohrmaschine“, so dass man nur noch laut „Fuckoverforevertime“ schreien will.
Das ist selbstverständlich nur eine mögliche Interpretation, doch um im VOLTRON-Strudel zu bestehen, begrüßt man jede Hilfe, zumal der „Kaventsmann“ ein bockiges Biest ist, das gezügelt werden muss, will man nicht abgeworfen werden. Mit diesem Ansatz verbessert sich auch der Zugang zur ersten Albumhälfte, das Strahlen der abenteuerlichen zweiten erreicht sie dennoch nicht. Ein starkes Stück!
Während der Wal auf dem Cover und das „Kaventsmann“ auf einen vielleicht nicht ganz bierernsten Bezug zu MASTODON und dem „Leviathan“ hinweisen, suhlen VOLTRON sich lieber vergnüglich tief im Schlick. Das lässt vor dem Ohr der jüngeren Vergangenheit eher die „neue“ Schweizer Krachwelle mit KRUGER oder ZATOKREV erscheinen, selbst wenn kaum von einer irgendwie gearteten Beeinflussung zwischen Berlinern und Eidgenossen auszugehen ist. Dafür klingen VOLTRON, so seltsam es sich anhören mag, auch zu großstädtisch. Inmitten des musikalischen Morasts - mit dem liebend gerne auch um sich geworfen wird, damit der Hörer keinen Deut sauberer da steht als die Musiker – erhebt sich eine gewisse Nonchalance, die alles ein bisschen unverbindlicher erscheinen lässt, als man das im Allgemeinen von derart fordernder Musik erwartet. Zum Teil liegt es natürlich an den ohne Textkenntnis und die Fähigkeit, beim Gesang mehr als Silben zu identifizieren, eher albern bis unsinnig als rätselhaft klingenden Liedtiteln, andererseits nimmt man die erste Hälfte des „Kaventsmann“ mit Ausnahme der „13 Liter Bohrmaschine“ ein wenig distanziert wahr.
Gebrochen wird das Eis nicht vom steten Brummen und Krachen, sondern erst von der sanften Melodie, die das wunderbare „Faster Than Nothing Still Can Be Slow“ einleitet und dann vom eindringlichen Gesang übernommen und emotional aufgeladen wird. In Kombination mit dem zähen, von passenden Geräuschen untermalten Besuch von Helmut Berger am Flughafen und dem anschließenden, turbulent-abwechslungsreichen „Medic Help!“ fällt einem prompt eine naheliegende Lesart für das Album in den Schoß: Die Großstadt hat viele Gesichter, eins davon ist laut, dreckig und gemein. In ihr ist der unter allen Umständen prokrastinierungswillige Student, dem man den Hals umdrehen will, ebenso zu Hause wie die nächtens vom ungeliebten Nachbarn angeworfene „13 Liter Bohrmaschine“, so dass man nur noch laut „Fuckoverforevertime“ schreien will.
Das ist selbstverständlich nur eine mögliche Interpretation, doch um im VOLTRON-Strudel zu bestehen, begrüßt man jede Hilfe, zumal der „Kaventsmann“ ein bockiges Biest ist, das gezügelt werden muss, will man nicht abgeworfen werden. Mit diesem Ansatz verbessert sich auch der Zugang zur ersten Albumhälfte, das Strahlen der abenteuerlichen zweiten erreicht sie dennoch nicht. Ein starkes Stück!