Pagan Altar - Judgement Of The Dead

Pagan Altar - Judgement Of The Dead
Heavy Doom Metal
erschienen am 28.09.2012 bei Cruz Del Sur
dauert 39:35 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Pagan Altar
2. In The Wake Of Armadeus
3. Judgement Of The Dead
4. The Black Mass
5. Night Rider
6. Acoustics
7. Reincarnation

Die Bloodchamber meint:

Die Geschichte von “Judgement Of The Dead” gehört zweifelsfrei zu den obskureren, denn geschrieben wurden die Lieder zur Zeit der ersten Inkarnation von PAGAN ALTAR zwischen 1978 und 1981, aufgenommen 1982 und erstmals offiziell veröffentlicht als „Volume 1“ erst 1998 - 16 Jahre nach dem zwischenzeitlichen Ende der Band. Diese neue Version hat dementsprechend schon einiges auf der Habenseite, weil sie den ursprünglich geplanten Titel, das einige Zeit verschollene Originalcover und die von der Band geplante Tracklist vereint. Zudem schadet es natürlich nicht, dass die von Vater Terry und Sohn Alan Jones angeführte Band seit 2004 wieder aktiv ist, zwei neue Alben veröffentlicht hat und gerade ein neues in der Mache ist.

Nach dieser Vorgeschichte ist es nur recht und billig, dass die Musik dazu wie die Faust aufs Auge passt: Melodischer Doom, der leicht verloren scheinend durch das Halbdunkel streift, während sich Spiritus Rector Terry Jones mit ein wenig zittriger Stimme ziemlich genau in der Mitte zwischen dem Ortsältesten beim Erzählen alter Legenden und einem Anrufer von Mächten jenseits der Welt der Wissenschaft (am eindringlichsten und wirksamsten bei „The Black Mass“) positioniert. Trotz ihrer Melodik erscheint die Musik aufgrund des Alters und der damit verbundenen eingeschränkten technischen Aufnahmemöglichkeiten sympathisch rau und ungeschliffen, was nicht nur aus heutiger Sicht die positive Verschrobenheit von PAGAN ALTAR unterstreicht.

Während die Gitarren dröhnen und röhren, der Bass knarzt und knattert und das Schlagzeug poltert, wird man tiefer und tiefer in den „Judgement Of The Dead“ Kosmos hineingezogen, verliert immer mehr das Gefühl für Zeit und Raum, in denen man sich befindet, und fühlt sich trotz des schaurigen Beigeschmacks pudelwohl, weil man stets sicher ist, dass PAGAN ALTAR ein Auge darauf haben, dass die von ihnen heraufbeschworenen Kräfte niemandem schaden werden, der ihnen wohlgesonnen ist.
Ein charmanter Kauz von einem Album, an dem die Freunde authentischer Obskuritäten jede Menge Freude haben sollten. Und wer ein bisschen Zeit hat, sollte unbedingt einen Blick auf die liebevoll gestaltete Homepage der Band werfen, auf der man unter anderem die Bandbiographie nachlesen kann.
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