Malignancy - Eugenics
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Type Zero Civilization
2. Eugenics
3. Extinction Event
4. Global Systemic Collapse
5. Cataclysmic Euphoria
6. Separatists
7. Monstrous Indifference
8. Cryptobiosis
9. Creatures of Conformity
10. The Breach
Die Bloodchamber meint:
Der Band MALIGNANCY einen Undergroundfaktor zuzusprechen ist schon etwas gewagt, vor allem wenn man als Deutscher hunderte von Kilometer von der New Yorker Metal Szene entfernt ist. Doch elf EPs/Demos/Splits neben nur drei Alben sprechen für sich. Auch ein Auftritt in der durchaus sehenswerten Dokumentation „Death Metal: A Documentary“ bekräftigt dieses Bild.
Anlässlich ihres 20 jährigen Jubiläums wurde nun eben das dritte Album „Eugenics“ veröffentlich und durchweg positive Bewertungen der vorhergehenden Arbeiten machen neugierig auf das neuste halsbrecherische Schmankerl aus der Ostküsten Küche.
Sprachfetzen und diverse Samples bilden die Einleitung. Sie sind abgehackt, aus dem Kontext gerissen und durchaus verwirrend. Also genau passend für das, was danach folgen wird. Die Stilbezeichnung Brutal Technical Death Metal zeugt zwar schon von musikalischen Grausamkeiten, quasi von einem Inferno, das auf den Hörer einprasseln wird, doch irgendwie ist die Bezeichnung noch immer nicht ausreichend für die folgenden 30 Minuten. Death Metal im schnelleren Uptempo, tiefe Growls, technische Gitarrenriffs mit kurzen Quickern, ein Schlagzeug, das seine Spielart im Sekundentakt wechselt, und im Hintergrund ein Bass, der genauso improvisatorisch wie im Jazz auf den Seiten herumrutscht. Passt das zusammen? Die Frage lautet wohl eher: Muss das zusammenpassen? Und darauf antworte ich aus vollster Überzeugung: Nein, das muss es nicht, tut es aber dennoch!
Auf "Eugenics" wird gebrettert, was das Zeug hält. Was da auf den Hörer zukommt, fühlt sich an wie ein russischer T-92 mit Lachgaseinspritzung. Um den gewöhnlichen Massenmord an musikalischen Hirnzellen anderer Bands noch einmal zu toppen, braucht es eben neben einer brachialen Spielweise ein ebenso brachiales Songwriting. Dass das ganze dann automatisch in die technische Sparte fällt, versteht sich von selbst. Wo sollte eine solch freie Spielweise denn auch sonst hin? Das technische Können von MALIGNANCY kann übrigens nicht genug betont werden. Beispiele für eine gewisse virtuose Beschallung gibt es genug, sei es nun bei Gesang, Gitarre, Bass oder Schlagzeug. Bei immer wiederkehrenden Highlights werden sofort Assoziationen zu SUFFOCATION, OBSCURA und auch ein wenig AUTOPSY wach. Doch mehr als das leider auch nicht. Um auf das Niveau dieser Bands zu kommen, müssten die Amerikaner heuer auch mal einen Gang runterschalten, ihre Spielweise etwas abwandeln, neue Ideen einbringen und und und. Ein hohes Niveau ist schön und gut, doch Abwechslung ist noch besser. Das haben sie auf ihren vorherigen Veröffentlichungen besser unter Beweis gestellt.
Free Jazz trifft Grindcore, so oder so ähnlich könnte die Band charakterisiert werden. Ein paradigmenfreies Album mit nur einem einzigen Anspruch, und das ist die Nominierung für das brutalste Album des Jahres. Das haben sie erreicht und dazu vielleicht noch eine Erwähnung im Bereich >>Besondere technische Spielweise<<. Für besondere Verdienste in den übrigen Kategorien reicht es leider nicht. Irgendwie wirkt das ganze (verhältnismäßig) wie ein Album das mal eben schnell aufgenommen wurde, anlässlich des 20jährigen Jubiläums. Schade, denn auf den Vorgängern „Inhuman Grotesqueries“ oder „Intrauterine Cannibalism“ (10 Punkte alleine schon für die Albennamen) haben sie einen viel höheren Standard gesetzt.
Anlässlich ihres 20 jährigen Jubiläums wurde nun eben das dritte Album „Eugenics“ veröffentlich und durchweg positive Bewertungen der vorhergehenden Arbeiten machen neugierig auf das neuste halsbrecherische Schmankerl aus der Ostküsten Küche.
Sprachfetzen und diverse Samples bilden die Einleitung. Sie sind abgehackt, aus dem Kontext gerissen und durchaus verwirrend. Also genau passend für das, was danach folgen wird. Die Stilbezeichnung Brutal Technical Death Metal zeugt zwar schon von musikalischen Grausamkeiten, quasi von einem Inferno, das auf den Hörer einprasseln wird, doch irgendwie ist die Bezeichnung noch immer nicht ausreichend für die folgenden 30 Minuten. Death Metal im schnelleren Uptempo, tiefe Growls, technische Gitarrenriffs mit kurzen Quickern, ein Schlagzeug, das seine Spielart im Sekundentakt wechselt, und im Hintergrund ein Bass, der genauso improvisatorisch wie im Jazz auf den Seiten herumrutscht. Passt das zusammen? Die Frage lautet wohl eher: Muss das zusammenpassen? Und darauf antworte ich aus vollster Überzeugung: Nein, das muss es nicht, tut es aber dennoch!
Auf "Eugenics" wird gebrettert, was das Zeug hält. Was da auf den Hörer zukommt, fühlt sich an wie ein russischer T-92 mit Lachgaseinspritzung. Um den gewöhnlichen Massenmord an musikalischen Hirnzellen anderer Bands noch einmal zu toppen, braucht es eben neben einer brachialen Spielweise ein ebenso brachiales Songwriting. Dass das ganze dann automatisch in die technische Sparte fällt, versteht sich von selbst. Wo sollte eine solch freie Spielweise denn auch sonst hin? Das technische Können von MALIGNANCY kann übrigens nicht genug betont werden. Beispiele für eine gewisse virtuose Beschallung gibt es genug, sei es nun bei Gesang, Gitarre, Bass oder Schlagzeug. Bei immer wiederkehrenden Highlights werden sofort Assoziationen zu SUFFOCATION, OBSCURA und auch ein wenig AUTOPSY wach. Doch mehr als das leider auch nicht. Um auf das Niveau dieser Bands zu kommen, müssten die Amerikaner heuer auch mal einen Gang runterschalten, ihre Spielweise etwas abwandeln, neue Ideen einbringen und und und. Ein hohes Niveau ist schön und gut, doch Abwechslung ist noch besser. Das haben sie auf ihren vorherigen Veröffentlichungen besser unter Beweis gestellt.
Free Jazz trifft Grindcore, so oder so ähnlich könnte die Band charakterisiert werden. Ein paradigmenfreies Album mit nur einem einzigen Anspruch, und das ist die Nominierung für das brutalste Album des Jahres. Das haben sie erreicht und dazu vielleicht noch eine Erwähnung im Bereich >>Besondere technische Spielweise<<. Für besondere Verdienste in den übrigen Kategorien reicht es leider nicht. Irgendwie wirkt das ganze (verhältnismäßig) wie ein Album das mal eben schnell aufgenommen wurde, anlässlich des 20jährigen Jubiläums. Schade, denn auf den Vorgängern „Inhuman Grotesqueries“ oder „Intrauterine Cannibalism“ (10 Punkte alleine schon für die Albennamen) haben sie einen viel höheren Standard gesetzt.
Im Fadenkreuz
Matthias Salomon [ms]
Experte für das Gesamtwerk von Udo Dirkschneider.
Yvonne Klein [yk]
Expertin für Modernes, gern heiß und fettig serviert
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Matthias Bock [mbo]
Experte für monolithische Rythmusstampfer ohne Melodie
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen
Tim Serwatka [tse]
Experte für Alternatiefgekühltes und toxische Progtails