Grand Supreme Blood Court - Bow Down Before The Blood Court

Grand Supreme Blood Court - Bow Down Before The Blood Court
Death Doom Metal
erschienen am 09.11.2012 bei Century Media
dauert 48:55 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. All Rise!
2. Bow Down Before The Blood Court
3. There Shall Be No Acquittance
4. Veredictum Sanguis
5. Behead The Defence
6. Grand Justice, Grand Pain (Instrumental)
7. Fed To The Boars
8. Circus Of Mass Torment
9. Public Castration
10. Piled Up For The Scavengers
11. ...And Thus The Billions Shall Burn

Die Bloodchamber meint:

Was erwartet man wohl von einer Band, die aus 4/5 (ehemals) ASPHYX und 1/5 HAIL OF BULLETS besteht? Zum Glück schon mal keinen 70s Retro-Okkult-Rock und auch das Thema Metal- und Deathcore darf gepflegt übergangen werden. Die Vermutung liegt nahe, dass die Antwort wohl eher rhetorischer Natur ist: So ziemlich das Gleiche wie HAIL OF ASPHYX, aber doch wieder irgendwie ein klein wenig anders.

GRAND SUPREME BLOOD COURT vermengen die besten Elemente aus beiden Welten, was hier so viel bedeutet wie: Man behält die Stilrichtung von ASPHYX einerseits bei, klingt von den Gitarren her aber weniger „simpel“, so dass die Klampfenarbeit doch eher an Van Drunens Zweitband erinnert, abzüglich der oftmals typisch epischen Melodien. Oder umschreiben wir die Sache einfach mal so: Ein „Mitten im Leben“-Messi geht eine Beziehung mit einer auf Sauberkeit bedachten Hausfrau ein. Die gemeinsam bezogene Wohnung wird einige Zeit später nicht ganz dreckig sein, aber eben auch nicht porentief rein. Und genauso klingt „Bow Down Before The Blood Court“. Ein großartiger Bastard aus den (ehemaligen) ASPHYX-Mitgliedern Bob Bagchus (Drums), Alwin Zuur (der von seinem Stammplatz Bass an die Gitarre gewechselt ist), Eric Daniels (hat bis 2000 die Axt malträtiert) und Theo Van Eekelen (HAIL OF BULLETS), der von Dan Swanö erstklassig in Szene gesetzt wurde und alles enthält, was holländischer Death Metal in der Schnittmenge der genannten Bands zu bieten hat.

Mit „All Rise“ wird gleich mal klar gemacht, wohin die Reise geht. Man wechselt gekonnt zwischen den typischen Doom-Schlürfern und der treibenden Kraft, die gerade ein Album wie „Last One On Earth“ so berühmt gemacht hat. Das folgende, titelgebende Blutgericht nimmt dann weiter an Fahrt auf und katapultiert den Fan mit gekonnter Brachialität gegen die Wand. Absoluter Höhepunkt dieser großartigen Scheibe ist aber dann das vom Instrumental „Grand Justice, Grand Pain“ eingeleitete „Fed To The Boars“, das einen erst überrollt, um dann kurzzeitig die letzten Stücke des Schädels mit einem stumpfen Stein zu Brei zu verarbeiten. Quasi das „Wasteland Of Terror“ des Albums! Und mit dem Abschlußtrack „…And Thus The Billions Shall Burn“ wird der Rundling in typischer Manier melancholisch-melodisch abgeschlossen und zwingt zum Druck auf die Repeat-Taste!

Eigentlich braucht man abschließend wenig mehr zu tun, als eine unbedingte Kaufempfehlung auszusprechen. Jeder, dem der gegenwärtige Trend zu immer mehr Frickelei und Ähnlichem ebenso auf den Sack geht wie mir, MUSS sich die Scheibe besorgen, kniend vor den Boxen huldigen und Van Drunen einen Brief der Dankbarkeit schicken! SO soll Death Metal klingen!!!
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