Aterial - War Machinery

Aterial - War Machinery
Thrash Metal
erschienen in 2005 als Eigenproduktion
dauert 47:51 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Vengeance
2. Cryin’ Out
3. Dying
4. America
5. Into Fire
6. Survive
7. Rebirth
8. Under the Cross
9. War Machinery
10. Hear Me
11. Disgusting Creep
12. Hangman

Die Bloodchamber meint:

Aterial ist eine der (unzähligen) Thrash Metal Bands aus den deutschen Landen, die man (noch) nicht kennt. Was mir oft bei der genannten Metalrichtung auf den Senkel geht ist das viel zu schnelle Tempo, das Melodien und interessante Breaks zerstört, weil es viel zu destruktiv und überspitzt eingesetzt wird. Aterial gehen hier einen anderen Weg, das Tempo ist nicht flitzeschnell, sondern schön groovig. Erinnert mich ein bisschen an Raise Hell, wobei die Kameraden aus dem hohen Norden mit weit weniger Breaks auskommen. Da sind wir beim nächsten Punkt: Aterial unterbrechen oft die 08/15 Strukturen, um eine überraschende kleine Pause zu machen – sehr fein, dieser Zug! Damit sind die Songs wesentlich individueller als auf den meisten anderen Thrash Scheiben, aber langsam drängt sich bei diesen ganzen Unterschieden die Frage auf, ob Aterial wirklich Thrash Metal, oder gängiger Heavy Metal sind. Da kommen wir doch am besten auf ein Markenzeichen, das meist eine Platte in eine bestimmte Schublade drängt, zu sprechen. Der Gesang. Dieser ist bei der vorliegenden Band herrlich verrotzt, dreckig und klingt derbe nach Rock’n Roll – prächtig! Genauso sind die Gitarrensoli eine Macht, schön gespielt, technisch nicht von schlechten Eltern aber immer den richtigen „Spirit“ vermittelnd – schön schön! Nur irgendwie erinenrt mich das ganze wirklich mehr an eine Heavy Metal Scheibe als an eine Thrash Platte, mal abgesehen vom Titelsong. Eine passendere Stimme könnte die Band sicher nicht haben, Ralf Scholz (der einen aus dem Booklet mit Adidas-Kappe ganz unmetallisch angrinst) passt wirklich wie die Faust aufs Auge. Analysiert man nun die einzelnen Songs, stechen doch eingängige, nie nervig wirkende Metalbolzen hervor. Die Ballade „Hear Me“ gefällt mir nicht so ganz, das klingt wie der Versuch, gezwungenermaßen einen ruhigen Song auf die Silberlette zu pressen (und, ehrlich: Der Gesang suckt hier ganz gewaltig). Auch der Track „Rebirth“ gefällt mir aufgrund der gesprochenen, deplaziert wirkenden Passagen nicht.
Die Produktion klingt vernünftig, haut mich aber nicht vom Hocker.

Fazit: Eine wirklich nette, gute CD, die aber auch nicht das Rad der Zeit neu erfindet. Ich denke, eine gute Investition für Fans von rotzig/brachialem Heavy Thrash Metal, wobei ich dieses verschachtelte Hybridendenken nicht gut abkann. Dürfte trotzdem Fans beider Fraktionen gefallen – 7 Punkte.
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