The Flight Of Sleipnir - Saga

The Flight Of Sleipnir - Saga
Folk / Sludge Metal
erschienen am 15.02.2013 bei Eyes Like Snow
dauert 60:32 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Prologue 02:20
2. Reaffirmation 04:56
3. Reverence 04:54
4. Harrowing Desperation 05:18
5. Heavy Rest The Chains Of The Damned 04:15
6. Judgment 05:22
7. Demise Carries With It A Song 04:39
8. The Mountain 05:08
9. Hour Of Cessation 08:45
10. Remission 03:45
11. Beneath Red Skies 05:15
12. Epilogue 05:55

Die Bloodchamber meint:

Hilfe, die Amis kommen - und sie machen in Nordlandsagen! Mit "Saga" liefern THE FLIGHT OF SLEIPNIR - ein zumindest im Untergrund nicht ganz unbekannter Name - ihre vierte Scheibe ab und versuchen sich angeblich einmal mehr an der Fusion von Doom und Viking. Wobei: Mit Doom im klassischen Sinne hat das Ganze wenig zu tun, mit Viking kommen wir jenseits der Inspirations- und Textebene ebenfalls nicht weiter. Bestenfalls das aktuellen Konventionen angepasste Art Nouveau-Cover verankert die Band in den genannten Kreisen, was für meinen Geschmack letzten Endes immer noch ein wenig zu aufgesetzt wirkt, wenn man sich die Musik des Duos mal unvoreingenommen vor Augen hält.

"Saga" erinnert (mich) über weite Strecken nämlich vor allem an ruhigen Rock der Marke ALICE IN CHAINS, setzt den Schwerpunkt also auf unverzerrte Gitarren, flockiges Schlagwerk und überaus gelungenen Klargesang. Inwieweit der gebremst-heroische Grundtenor des letzteren gleich das Viking-Label rechtfertigt, muss ein jeder für sich entscheiden; ebenso ließe sich hinterfragen, ob man angesichts eines gewissen Hanges zum Repetitiven gleich den Summer of Doom ausrufen muss.
Klar, die immer wieder eingeflochtenen Ausbrüche haben mit breiter Nase am Sludge geschnüffelt ("Demise..." oder "Hour of Cessation" sind entsprechendes Vorzeigematerial), die Vocals geben sich in diesen Momenten dann auch gerne etwas garstiger - den Gesamteindruck von entspannt dahinplätschernden und etwas gut gemeinten 60 Minuten kann derlei Treibgut allerdings nicht nachhaltig beeinflussen. Zumal auch die Psychedelic-Versatzstücke in Songs wie „Judgement“ eher nach Woodstock und Wollsocken als nach Walhalla klingen. Für Letzteres hält sich der geneigte Hörer dann doch lieber an EREB ALTOR.

Trotz derlei Etikettenschwindel (Plushy Sludge wäre es gewesen!) liefern FLIGHT OF SLEIPNIR mit „Saga“ eine solide und betont analog produzierte Scheibe ab, die vor allem durch das stimmungsvoll bis ausufernd zelebrierte Zusammenspiel von Pseudo-Folk, Psychedelic und Sludge ihre Freunde finden sollte. Dass man in Sachen Opulenz hier und da ein wenig über das Ziel hinaus schießt und überdies in jeder Sekunde klingt wie eine amerikanische Band, die sich erwartungsgemäß erfolglos an skandinavischer Folklore versucht, wird der Zielgruppe wohl nicht einmal auffallen – dafür punktet „Saga“ zumindest mit einer gewissen Eigenständigkeit. Labelfreunde zwischen Eyes Like Snow, Rise Above und evtl. Van hören folglich rein.
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