Amaranthe - The Nexus

Amaranthe - The Nexus
Modern Metal
erschienen am 22.03.2013 bei Spinefarm Records
dauert 42:14 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Afterlife
2. Invincible
3. The Nexus
4. Theroy Of Everything
5. Stardust
6. Burn With Me
7. Mechanical Illusion
8. Razorblade
9. Future On Hold
10. Electroheart
11. Transhuman
12. Infinity

Die Bloodchamber meint:

Ich hätte nicht gedacht, dass ich es mal schreiben würde, aber gemessen am neuen Werk „The Nexus“ war das AMARANTHE Debüt dann doch ein authentisches, brutales Stück Schwermetall voller Herzblut und Underground Attitüde. Unglaublich, dass es die Schweden tatsächlich geschafft haben, ihren ohnehin schon hochglanzpolierten Plastiksound noch mehr weichzuspülen und dabei sogar selbst die allerkleinsten Kanten wegzuschleifen. Dass hier Jacob Hansen, eigentlich ein Garant für ordentlich ballernde Produktionen, an den Reglern gesessen haben soll, ist wirklich nur schwer zu begreifen. Oder er wollte einfach mal beweisen, dass er neben drückenden Metal Sounds auch seelenlosen Pop Mist problemlos im Repertoire hat, wer weiß es schon.

So oder so ist „The Nexus“ eine echte Perversion, die mit „Modern Metal“ (danke dafür, Spinefarm!) wirklich gar nichts mehr zu tun hat. Der Sound ist nun endgültig zu 100% auf Elize Ryd zugeschnitten und berücksichtigt ihre beiden männlichen Gesangspartner (die eigentlich auch beim Debüt schon über waren…) nur noch sporadisch und bestenfalls als vorsichtige Ergänzung zu ihren – zugegebenermaßen guten – Vocals. Ganz ehrlich, die paar Einsätze hätte auch ein Gastsänger oder einer der Instrumentalisten ins Mikro brüllen können. Dafür gleich zwei weitere Sänger im Line Up aufzubieten, ist ein Witz.
Mindestens genauso überflüssig sind die omnipräsenten Keyboard Klänge (modern!) und die stellenweise in Richtung Disco abdriftenden Songaufbauten von Tracks wie „Razorblade“ und „Electroheart“, die mit ein bisschen Fantasie auch von den ATZEN oder – vielleicht noch schlimmer – SABATON stammen könnten.

Auf der Habenseite stehen sicherlich neben dem prägnanten Gesang von Miss Ryd noch die gut ausgetüftelten Gitarrensoli und das ohne Zweifel vorhandene Gespür der Band für einprägsame Pop Melodien. Wem das reicht, und wer sich von dem bis ins letzte Detail durchgestylten Kunstprodukt AMARANTHE nicht abschrecken lässt, der könnte sogar Gefallen an „The Nexus“ finden. Die anderen 99% nehmen aber nach wie vor kopfschüttelnd Reißaus.
-