Altar Of Plagues - Teethed Glory And Injury
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Mills
2. God Alone
3. A Body Shrouded
4. Burnt Year
5. A Remedy And A Fever
6. Twelve Was Ruin
7. Scald Scar Of Water
8. Found, Oval And Final
9. Reflection Pulse Remains
Die Bloodchamber meint:
Die Erde…verwüstet. Ein verzweifelter Kampf ums Überleben hat begonnen. Die Luft ist stickig. Nebelschwaden durchziehen das Land. Verzerrte, mechanische Geräusche klingen aus der Ferne und über allem liegt ein schwerer Druck, der einem schier die Hirnwände zerfliegen lässt. Ein post-apokalyptisches Szenario, bei dem dronenartige Sounds á la Terminator das Zepter übernommen haben. ALTAR OF PLAGUES rufen mit ihrem neuen Output „Teethed Glory and Injury“ solche Bilder vor meinem inneren Auge hervor. Sie rauben mir die Sinne und zerren an meinem Verstand. Sie faszinieren mich und bringen mich dabei permanent an meine Grenzen…
„Mammal“ litt unter vereinzelt aufkommender Langatmigkeit und schlussendlich auch darunter, dass ein famoser Vorgänger nicht mehr erreicht werden konnte. Die Iren mussten sich also etwas Neues einfallen lassen. Dass es gleich eine derartige Revolution werden würde, haben wohl nur die wenigsten erwartet. „Teethed Glory and Injury“ zerschmettert von Beginn an jeglichen Trendgedanken. Schon die für ALTAR OF PLAGUES unfassbar große Anzahl an Songs lässt verdutzen. Der Sound haut den Hörer dann allerdings endgültig aus den Socken. Post Black Metal – das passt soweit noch ganz gut. Allerdings mischen sich nun starke Einflüsse aus Industrial, Ambient, Noise und Drone hinzu. Ständig werden mächtige Bassschläge durch die Boxen gefeuert. Es hallt und dröhnt an allen Ecken und Enden. Manche Songteile scheinen überhaupt nicht zusammenzupassen. Wollen sich etwas nahbarere Passagen aufbauen, werden diese jäh unterbrochen. Als würden wirklich irgendwelche Terminatoren die Kontrolle übernehmen, sinnfrei durch die Gegend ballern, mal lauter, mal leiser und einfach alles platt walzen. Das Intro „Mills“ beginnt recht ruhig, zeigt aber schon mit seinen druckvollen Eruptionen, dass der Hörer sich auf etwas gefasst machen kann. „God Alone“ zerfetzt dann mit hektischen Alarmgeräuschen und Doublebass-Geballer jeglichen Gedanken an Erholung. Es wird gekeift, gekreischt und geschrien, die pure Verzweiflung unters Volk geworfen und dann, wenn man jegliche Orientierung zu verlieren beginnt, plötzlich eine sanfte, atmosphärische Passage eingestreut, in der auch noch säuselnd nachdenklich mit Klargesang aufgefahren wird. „A Body Shrouded“ ist dann ein langsam dahinstotterndes Etwas, das zunächst wohl der Erholung dienen soll. Diese gibt es aber nicht, weil die Iren ständig neue Elemente unterbringen und alles zerstören, was kurz aufgebaut wurde. Die post-apokalyptische Welt geht mit jedem Song weiter kaputt. „Burnt Year“ marschiert mit mächtigen Basssalven umher, bevor „Twelve was Ruin“ gegen Ende tatsächlich so etwas wie Sanftheit erkennen lässt. Überhaupt gibt es zum Abschluss des Albums immer mal wieder etwas elegischere Klangteppiche, die nicht ganz so dunkel erscheinen, wie die ansonsten permanent projizierte Finsternis.
ALTAR OF PLAGUES haben einen unglaublich harschen, abgrundtief finsteren und vor allem schwer nachvollziehbaren Hassbrocken abgeliefert, der mich zugegebenermaßen etwas ratlos zurücklässt. Mal erinnert das Ganze an den kathedralen Sound von YEAR OF NO LIGHT, dann in seiner hallenden Gewalt an steinalte ISIS oder ROSETTA zu „Galilean Satellites“-Zeiten, sowie in seiner Kälte an WOLVES IN THE THRONE ROOM. Schlussendlich braucht es sehr viel Zeit, um mit dem Dargebotenen warm werden zu können. Und selbst dann scheint sich nicht alles erschließen zu können. Das Album lebt von der Faszination des Unnahbaren und der Suche nach immer neuen Feinheiten. Wer es kalt und finster mag, sich eine selbst für Endzeit-Szenarien völlig verwahrloste Klanglandschaft vorstellen mag und den ganzen Sommer über nichts vor hat, sollte sich „Teethed Glory and Injury“ in den Player legen. Mir persönlich ist das Ganze zu anstrengend. Aufgrund der Faszination und der Tatsache, dass man hier etwas wahrlich Außergewöhnliches auf den Ohren hat, landet das Album aber noch knapp über dem Schnitt.
„Mammal“ litt unter vereinzelt aufkommender Langatmigkeit und schlussendlich auch darunter, dass ein famoser Vorgänger nicht mehr erreicht werden konnte. Die Iren mussten sich also etwas Neues einfallen lassen. Dass es gleich eine derartige Revolution werden würde, haben wohl nur die wenigsten erwartet. „Teethed Glory and Injury“ zerschmettert von Beginn an jeglichen Trendgedanken. Schon die für ALTAR OF PLAGUES unfassbar große Anzahl an Songs lässt verdutzen. Der Sound haut den Hörer dann allerdings endgültig aus den Socken. Post Black Metal – das passt soweit noch ganz gut. Allerdings mischen sich nun starke Einflüsse aus Industrial, Ambient, Noise und Drone hinzu. Ständig werden mächtige Bassschläge durch die Boxen gefeuert. Es hallt und dröhnt an allen Ecken und Enden. Manche Songteile scheinen überhaupt nicht zusammenzupassen. Wollen sich etwas nahbarere Passagen aufbauen, werden diese jäh unterbrochen. Als würden wirklich irgendwelche Terminatoren die Kontrolle übernehmen, sinnfrei durch die Gegend ballern, mal lauter, mal leiser und einfach alles platt walzen. Das Intro „Mills“ beginnt recht ruhig, zeigt aber schon mit seinen druckvollen Eruptionen, dass der Hörer sich auf etwas gefasst machen kann. „God Alone“ zerfetzt dann mit hektischen Alarmgeräuschen und Doublebass-Geballer jeglichen Gedanken an Erholung. Es wird gekeift, gekreischt und geschrien, die pure Verzweiflung unters Volk geworfen und dann, wenn man jegliche Orientierung zu verlieren beginnt, plötzlich eine sanfte, atmosphärische Passage eingestreut, in der auch noch säuselnd nachdenklich mit Klargesang aufgefahren wird. „A Body Shrouded“ ist dann ein langsam dahinstotterndes Etwas, das zunächst wohl der Erholung dienen soll. Diese gibt es aber nicht, weil die Iren ständig neue Elemente unterbringen und alles zerstören, was kurz aufgebaut wurde. Die post-apokalyptische Welt geht mit jedem Song weiter kaputt. „Burnt Year“ marschiert mit mächtigen Basssalven umher, bevor „Twelve was Ruin“ gegen Ende tatsächlich so etwas wie Sanftheit erkennen lässt. Überhaupt gibt es zum Abschluss des Albums immer mal wieder etwas elegischere Klangteppiche, die nicht ganz so dunkel erscheinen, wie die ansonsten permanent projizierte Finsternis.
ALTAR OF PLAGUES haben einen unglaublich harschen, abgrundtief finsteren und vor allem schwer nachvollziehbaren Hassbrocken abgeliefert, der mich zugegebenermaßen etwas ratlos zurücklässt. Mal erinnert das Ganze an den kathedralen Sound von YEAR OF NO LIGHT, dann in seiner hallenden Gewalt an steinalte ISIS oder ROSETTA zu „Galilean Satellites“-Zeiten, sowie in seiner Kälte an WOLVES IN THE THRONE ROOM. Schlussendlich braucht es sehr viel Zeit, um mit dem Dargebotenen warm werden zu können. Und selbst dann scheint sich nicht alles erschließen zu können. Das Album lebt von der Faszination des Unnahbaren und der Suche nach immer neuen Feinheiten. Wer es kalt und finster mag, sich eine selbst für Endzeit-Szenarien völlig verwahrloste Klanglandschaft vorstellen mag und den ganzen Sommer über nichts vor hat, sollte sich „Teethed Glory and Injury“ in den Player legen. Mir persönlich ist das Ganze zu anstrengend. Aufgrund der Faszination und der Tatsache, dass man hier etwas wahrlich Außergewöhnliches auf den Ohren hat, landet das Album aber noch knapp über dem Schnitt.
Im Fadenkreuz
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Matthias Bock [mbo]
Experte für monolithische Rythmusstampfer ohne Melodie
Tim Serwatka [tse]
Experte für Alternatiefgekühltes und toxische Progtails
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Yvonne Klein [yk]
Expertin für Modernes, gern heiß und fettig serviert
Matthias Salomon [ms]
Experte für das Gesamtwerk von Udo Dirkschneider.
Bastian Greb [bg]
Experte für Modernes und alles was sonst nirgendwo reinpasst