Voodoo Six - Songs To Invade Countries To
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Falling Knives
2. All That Glitters
3. Lead Me On
4. Sink Or Swim
5. You Don't Know
6. Your Way
7. Sharp Sand
8. Stop
9. Brick Wall
10. Waiting In The Line
11. Higher Ground
12. One More Day
Die Bloodchamber meint:
Bevor ich ihrer Feier am Samstag beiwohne, riet mir die alte Bekannte IRON MAIDEN, mich doch mal mit ihrer langjährigen Freundin VOODOO SIX zu treffen. Eine äußerst interessante junge Dame sei das, ohne Scheu, ihre wohlüberlegte Meinung mit Nachdruck zu äußern, mit sympathischem Bewusstsein für Traditionen, doch ohne sich nach Altherrenart „Fräulein“ schimpfen zu lassen und – nicht das Schlechteste – mit einem natürlichen Sexappeal, der unabhängig von der Wahl der Kleidung und jeglichen Mitteln zur Oberflächenpolitur seine Wirkung entfaltet.
Letzteres tröstete über den ersten Schock des hastig anberaumten ersten Treffens, denn derart unpassend in schnödes Grau gehüllt zeigen sich sonst nur Rentner auf herbstlichen Kaffeefahrten. Doch sobald sie zu sprechen begann, verflogen die Bedenken im Nu. Dieser etwas verruchten, sonoren Stimme wollte ich alles glauben; und sollte sie es ein Mal mit der Wahrheit nicht so genau nehmen, versprachen die strahlenden Augen und das von der Abendsonne glänzende, ihr Lächeln wunderbar wandelbar einrahmende Haar, dass am Ende mindestens eine erzählenswerte Geschichte dabei herausspringen würde…
Und damit genug geträumt, denn „Songs To Invade Countries To“ hat neben dem bemerkenswerten und von der Musik völlig losgelösten Titel (Herzen und meinetwegen auch Hosen wird man damit wesentlich eher erobern als Länder) alles, was ein kraftvolles und lebhaftes Vintage Rock Album braucht:
- Einen Sänger mit Wiedererkennungswert und Sinn für die Momente, wo Gefühl und wo Schmackes gefragt ist. Einzig in „You Don’t Know“ wird etwas viel rumgeleiert.
- Ein fantastisch aufeinander abgestimmtes Gitarristenduo, das gleichzeitig Straußeneier braten und aus ihnen mit feinsten Gewürzportionen das Maximum rausholen kann.
- Engagierte Männer an Bass („Stop“) und Schlagzeug, die sich von den drei Aufmerksamkeitsmagneten weder verunsichern noch in den „unbedeutenden“ Hintergrund drängen lassen.
- Einen großen Sack voller Hits. Im Ernst, „All That Glitters“ ist der Superzündi, aber „Falling Knives“, „Sink Or Swim“ (der Refrain), „Your Way“ (der Schwung und die Grundstimmung), „Sharp Sand“ (humorvolle „Aussetzer“) und das mächtig punchende „Higher Ground“ stehen ihm kaum nach. Dabei wird die Formel immer ein wenig verändert, doch alle Ideenpfeile sausen punktgenau ins Ziel.
Gen Ende fasert es zwar ein wenig aus - das bluesige „Brick Wall“ ist ein recht zäher Brocken, „Waiting In Line“ findet man im Lexikon auch nicht unter „Beispielhafte Hooklines“ und die Verbindung von Flippigkeit und leicht larmoyantem Refrain in „Feed My Soul“ ist leicht zu viel des Guten - aber das sorgt nicht für nachhaltige Schäden am grandiosen Gesamteindruck, den VOODOO SIX mit diesem Album hinterlassen. Zudem kreiert die Breitwandigkeit von „Songs To Invade Countries To“ einen schönen Unterschied zum doch immer etwas verquasten Klangbild der von Schweden die Welt erobernden Vintage Rock Welle.
Ich kann es kaum erwarten, dieser neuen Liebe von Angesicht zu Angesicht zu begegnen.
Letzteres tröstete über den ersten Schock des hastig anberaumten ersten Treffens, denn derart unpassend in schnödes Grau gehüllt zeigen sich sonst nur Rentner auf herbstlichen Kaffeefahrten. Doch sobald sie zu sprechen begann, verflogen die Bedenken im Nu. Dieser etwas verruchten, sonoren Stimme wollte ich alles glauben; und sollte sie es ein Mal mit der Wahrheit nicht so genau nehmen, versprachen die strahlenden Augen und das von der Abendsonne glänzende, ihr Lächeln wunderbar wandelbar einrahmende Haar, dass am Ende mindestens eine erzählenswerte Geschichte dabei herausspringen würde…
Und damit genug geträumt, denn „Songs To Invade Countries To“ hat neben dem bemerkenswerten und von der Musik völlig losgelösten Titel (Herzen und meinetwegen auch Hosen wird man damit wesentlich eher erobern als Länder) alles, was ein kraftvolles und lebhaftes Vintage Rock Album braucht:
- Einen Sänger mit Wiedererkennungswert und Sinn für die Momente, wo Gefühl und wo Schmackes gefragt ist. Einzig in „You Don’t Know“ wird etwas viel rumgeleiert.
- Ein fantastisch aufeinander abgestimmtes Gitarristenduo, das gleichzeitig Straußeneier braten und aus ihnen mit feinsten Gewürzportionen das Maximum rausholen kann.
- Engagierte Männer an Bass („Stop“) und Schlagzeug, die sich von den drei Aufmerksamkeitsmagneten weder verunsichern noch in den „unbedeutenden“ Hintergrund drängen lassen.
- Einen großen Sack voller Hits. Im Ernst, „All That Glitters“ ist der Superzündi, aber „Falling Knives“, „Sink Or Swim“ (der Refrain), „Your Way“ (der Schwung und die Grundstimmung), „Sharp Sand“ (humorvolle „Aussetzer“) und das mächtig punchende „Higher Ground“ stehen ihm kaum nach. Dabei wird die Formel immer ein wenig verändert, doch alle Ideenpfeile sausen punktgenau ins Ziel.
Gen Ende fasert es zwar ein wenig aus - das bluesige „Brick Wall“ ist ein recht zäher Brocken, „Waiting In Line“ findet man im Lexikon auch nicht unter „Beispielhafte Hooklines“ und die Verbindung von Flippigkeit und leicht larmoyantem Refrain in „Feed My Soul“ ist leicht zu viel des Guten - aber das sorgt nicht für nachhaltige Schäden am grandiosen Gesamteindruck, den VOODOO SIX mit diesem Album hinterlassen. Zudem kreiert die Breitwandigkeit von „Songs To Invade Countries To“ einen schönen Unterschied zum doch immer etwas verquasten Klangbild der von Schweden die Welt erobernden Vintage Rock Welle.
Ich kann es kaum erwarten, dieser neuen Liebe von Angesicht zu Angesicht zu begegnen.