Ashes Of Ares - Ashes Of Ares

Ashes Of Ares - Ashes Of Ares
Heavy Metal
erschienen am 06.09.2013 bei Nuclear Blast
dauert 46:21 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Messenger
2. Move The Chains
3. On Warrior's Wings
4. Punishment
5. This Is My Hell
6. Dead Man's Plight
7. Chalice Of Man
8. The Answer
9. What I Am
10. The One-Eyed King

Die Bloodchamber meint:

Von meinem Erstkontakt mit ASHES OF ARES, der noch recht neuen Band um die beiden ehemaligen ICED EARTH-Recken Matt Barlow und Freddie Vidales sowie Van Williams, dem Ex-Schlagzeuger von NEVERMORE, hatte ich mir mehr erhofft, doch der Gig auf dem diesjährigen Rock Hard Festival erwies sich in meinen Augen trotz einiger guter Ansätze als „wenig spektakulär“, „langatmig“ und „verzichtbar“. Aber auf das Debütalbum einer solch namhaften Band ist man natürlich trotzdem gespannt, und seit einigen Tagen ist „Ashes Of Ares“ nun im Handel, so dass das Schaffen der verdienten Metaller etwas genauer analysiert werden kann, als es bei einmaligem Live-Kontakt möglich ist.

Doch auch der erste Durchgang auf Konserve kann nicht so sehr euphorisieren, wie man es sich von dieser Combo vielleicht wünscht. Natürlich kann die Band sofort mit Barlows toller Stimme punkten, und auch die Fingerfertigkeiten der versierten Instrumentalisten schinden teilweise mächtig Eindruck. Aber die erhofften Hits bleiben, mit Ausnahme von „Move The Chains“ vielleicht, erst einmal aus. Dafür fehlt es den zehn Songs ein wenig an größeren Überraschungsmomenten, ASHES OF ARES scheinen sich sehr auf Songs im Midtempo zu verlassen. Diese entwickeln zwar sogar in den balladesken Songs „On Warrior’s Wings“, „This Is My Hell“ und „The Answer“ einen ordentlichen Punch, ein, zwei schnellere Songs der Marke „What I Am“ hätten dem Album jedoch zu mehr Abwechslungsreichtum verhelfen können.

Nach einigen Durchläufen hat man sich an das Fehlen von thrashigen Ausbrüchen und großen Hits aber gewöhnt und beginnt zwangsläufig, zu den zum Bangen animierenden Songs (anerkennend) mit dem Kopf zu nicken. Denn nach und nach geht Williams grooviges Schlagzeugspiel in Fleisch und Blut bzw. vielmehr in Nacken und Bein über, und der Hörer erfreut sich nicht nur an so manchem Kabinettstückchen des Drummers, sondern auch an anderen großen Momenten wie der sich unvermittelt intensivierenden Power-Ballade „On Warrior’s Wings“ oder dem proggigen Mittelteil von „Dead Man’s Plight“. Diese lassen den Hörer im Zweifelsfall auch ein Auge zudrücken, wenn es um Barlows‘ hier und da etwas pathetisch geratene Lyrics geht, zumal er gesanglich seine gewohnt hohen Standards abzurufen weiß.

Unter dem Strich legen ASHES OF ARES mit ihrem Debüt ein Album vor, dessen zehn stampfende Songs mit der Zeit wachsen, das aber nicht mit der Hitdichte der ‘90er ICED EARTH-Alben aufwartet. So gesehen hätte man von dieser Bandkonstellation möglicherweise etwas mehr erwarten können. Gibt man „Ashes Of Ares“ jedoch ein wenig Zeit, sich zu entfalten, wird man dieser neuen Allstar-Truppe auch zugestehen können, mit diesem Album eine ziemlich gute Platte in der Hinterhand zu haben, um ab sofort auch live überzeugender agieren zu können.
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