In der jüngeren Vergangenheit sind wir von Reunions, Comebacks und anderen Rückkehrern heimgesucht worden und man muss zugeben, dass dabei einige mehr als feine Alben rumgekommen sind. Offenkundig saß just zu dieser Zeit ein gewisser Herr Sanrabb im norwegischen Stavanger und dachte sich, dass man in solchen Zeiten doch locker ein neues GEHENNA-Album auf die Menschheit loslassen könnte. Gesagt, getan, er sammelte drei neue Musiker um sich, spielte mit ihnen unter dem altgedienten Namen ein neues Album ein und fertig war „Unravel?.

Um es kurz zu machen: Es gibt solche Comebacks und solche. Das von GEHENNA gehört dabei zu den überflüssigen. Hat die Band im Jahre 2005 mit „WW? noch eine ziemliche Granate gezündet, so ist „Unravel? eher ein laues Lüftchen. Der Sound ist räudig und man setzt auf Monotonie, vergisst dabei aber, mit irgendwelchen Highlights den Hörer bei Laune zu halten. Das führt dazu, dass man dieses Album immer wieder hören kann, ohne dass dabei etwas Bemerkenswertes passiert und ohne dass etwas zurück bleibt. „Unravel? ist ein Langweiler erster Güte, auf dem grundsätzlich solider Schwarzmetall geboten wird, der lediglich in vollkommener Langeweile und Bedeutungslosigkeit versumpft.

Allein der Anfang des Albums ist vielsagend: „The Decision? ist eine Entscheidung, aber eine sehr schlechte, denn als Opener ist diese Nummer etwas so geeignet wie eine Udon-Nudel als Dosenöffner. Überhaupt gibt es auf dem Silberling viel reduziertes Tempo und die Momente, in denen die Band versucht Druck aufzubauen, versacken in nichtssagenden Riffs (z.B. „Nine Circles of Torture?). Nicht dass sie schlecht wären, dass man GEHENNA spielerisches Versagen vorwerfen oder die Produktion schlecht reden könnte. Nein, das Problem ist einfach, dass GEHENNA aktuell nichts zu sagen haben und dass ihr neuester Beitrag zum Thema „Black Metal? schlapp und öde ist. Diese Reunion hätten man sich getrost sparen können.