Godslave - In Hell
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Here Comes The Crew
2. I.N.R.Inc.
3. New Blood
4. In Hell
5. This One Step
6. Pain Reaction
7. Freedom
8. S.O.S. (Slave Our Souls)
9. Intermission Accomplished
10. Not Saved But Avenged
11. I Am Legion
Die Bloodchamber meint:
Popper, sperrt die Kinder ein, GODSLAVE sind wieder da!
Vermutlich wäre es sogar besser, wenn jeder, der seinem Nachwuchs die Windeln damals nicht mit Patronengurten festgebunden und weiße HiTops in die erste Schultüte gesteckt hat, das in Aufsichtspflicht befindliche Jungvolk vor den marodierenden Saarländern in Sicherheit bringt, denn auch „In Hell“ birgt einige Sprengkraft in sich. Im Vergleich zum Vorgänger „Into The Black“ wirkt es allerdings eine Kilotonne weniger explosiv, weil Frontmann Thomas den Großteil seiner spitzen Schreie (unfreiwillig) gegen finstereres Röhren eingetauscht hat, dafür ist der Moshfaktor im direkten Vergleich ungleich höher und bleibt selbst dann erhalten, wenn an einer Gitarre etwas freigedreht wird („This One Step“).
In meinen Augen ist das eine zweischneidige Entscheidung, denn während es der Band auf der Bühne, wo sie gerne ziemlich aufdreht, vermutlich entgegenkommt, sorgt es für schwerer identifizierbare Höhepunkte auf der Platte selbst, weil einige musikalische Unterschiede von dem Röhren spürbar verringert werden. Die Distanz zwischen den stilistischen Kleinigkeiten wird derart zwar nicht vollständig aufgehoben, aber gerade in „Freedom“ und „Here Comes The Crew“ fällt auf, wie sehr man den schelmischen Irrwitz des Quiekens vermisst, wenn der direkte Kontrast zum Röhren vor Ohren geführt wird. Dabei ist der Gesang überhaupt nicht so eindimensional, wie sich das womöglich anhört, denn die gesunde Mittellage ist weiterhin am weitesten verbreitet, nur das Sahnehäubchen schmeckt auf „In Hell“ anders – und mir, außer beim extrem eingängigen „Machines, machines - murderous machines…“ in „I.N.R.Inc.“, eben weniger gut. Schönere Überraschungen sind die GODSLAVE-untypisch atmosphärischen Übergänge in „I Am Legion“, das spritzige Instrumental „Intermission Accomplished“ (mit Orgel, wie untrue!) oder der zwischen Bier- und Bangseligkeit pendelnde Opener, der auch dank seines Textes eine zukünftige Livebank werden dürfte.
Alles in allem bleibt „In Hell“ im direkten Vergleich zu „Into The Black“ knapp zweiter Sieger. Das Angesprochene etwas anders ausdrückend, liegt das an der leicht paradoxen Situation, dass der Albumfluss zwar stimmiger und dadurch besser wirkt, diese Veränderung aber gleichzeitig die An- und Aufreger etwas weniger markant und einprägsam erscheinen lässt. Um die wahre Stärke von „In Hell“ zu erfassen, ist es allerdings so oder so unvermeidlich, sich die Lieder von GODSLAVE live um die Ohren schmettern zu lassen.
Vermutlich wäre es sogar besser, wenn jeder, der seinem Nachwuchs die Windeln damals nicht mit Patronengurten festgebunden und weiße HiTops in die erste Schultüte gesteckt hat, das in Aufsichtspflicht befindliche Jungvolk vor den marodierenden Saarländern in Sicherheit bringt, denn auch „In Hell“ birgt einige Sprengkraft in sich. Im Vergleich zum Vorgänger „Into The Black“ wirkt es allerdings eine Kilotonne weniger explosiv, weil Frontmann Thomas den Großteil seiner spitzen Schreie (unfreiwillig) gegen finstereres Röhren eingetauscht hat, dafür ist der Moshfaktor im direkten Vergleich ungleich höher und bleibt selbst dann erhalten, wenn an einer Gitarre etwas freigedreht wird („This One Step“).
In meinen Augen ist das eine zweischneidige Entscheidung, denn während es der Band auf der Bühne, wo sie gerne ziemlich aufdreht, vermutlich entgegenkommt, sorgt es für schwerer identifizierbare Höhepunkte auf der Platte selbst, weil einige musikalische Unterschiede von dem Röhren spürbar verringert werden. Die Distanz zwischen den stilistischen Kleinigkeiten wird derart zwar nicht vollständig aufgehoben, aber gerade in „Freedom“ und „Here Comes The Crew“ fällt auf, wie sehr man den schelmischen Irrwitz des Quiekens vermisst, wenn der direkte Kontrast zum Röhren vor Ohren geführt wird. Dabei ist der Gesang überhaupt nicht so eindimensional, wie sich das womöglich anhört, denn die gesunde Mittellage ist weiterhin am weitesten verbreitet, nur das Sahnehäubchen schmeckt auf „In Hell“ anders – und mir, außer beim extrem eingängigen „Machines, machines - murderous machines…“ in „I.N.R.Inc.“, eben weniger gut. Schönere Überraschungen sind die GODSLAVE-untypisch atmosphärischen Übergänge in „I Am Legion“, das spritzige Instrumental „Intermission Accomplished“ (mit Orgel, wie untrue!) oder der zwischen Bier- und Bangseligkeit pendelnde Opener, der auch dank seines Textes eine zukünftige Livebank werden dürfte.
Alles in allem bleibt „In Hell“ im direkten Vergleich zu „Into The Black“ knapp zweiter Sieger. Das Angesprochene etwas anders ausdrückend, liegt das an der leicht paradoxen Situation, dass der Albumfluss zwar stimmiger und dadurch besser wirkt, diese Veränderung aber gleichzeitig die An- und Aufreger etwas weniger markant und einprägsam erscheinen lässt. Um die wahre Stärke von „In Hell“ zu erfassen, ist es allerdings so oder so unvermeidlich, sich die Lieder von GODSLAVE live um die Ohren schmettern zu lassen.