Tad Morose - Revenant
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Beneath A Veil Of Crying Souls
2. Follow
3. Babylon
4. Within A Dream
5. Ares
6. Absence Of Light
7. Death Embrace
8. Dance Of The Damned
9. Spirit World
10. Timeless Dreaming
11. Millenium Lie
12. Gypsy
Die Bloodchamber meint:
Entgegen manch landläufiger Meinung bestand der schwedische Power Metal in den 90ern nicht alleine aus HAMMERFALL, selbst wenn spätestens mittelfristig niemand mit dem Erfolg der Göteborger Hymnenschwinger mithalten konnte. Vergessen oder gar abhaken sollte man aber weder die MESHUGGAH-Heimat Umeå mit NOCTURNAL RITES noch das kleine Bollnäs, aus dem mit MORGANA LEFAY und TAD MOROSE gleich zwei qualitätsbewusste Bands kamen und nach mehr oder minder langen Auszeiten wieder kommen. Wobei das so nicht ganz richtig ist, denn im Gegensatz zu MORGANA LEFAY, die von 2007 bis 2012 eine echte Pause eingelegt haben, bestanden TAD MOROSE durchgehend, mussten sich aber bis „Revenant“ durch ein knapp zehn Jahre kreativen Stillstand verursachendes Personalwirrwarr schlagen. Aus den 90ern übrig geblieben sind heute nur noch Gründungsgitarrist Christer Andersson sowie der 1994 zur Band gestoßene Drummer Peter Morén, während die zentrale Position am Gesang seit 2008 von Ronny Hemlin besetzt wird, der einigen durch sein Wirken bei STEEL ATTACK in guter Erinnerung sein dürfte - und all jenen, die mit Ronnys Namen noch nichts verbinden, sollte er spätestens dank seiner leidenschaftlichen Performance auf „Revenant“ ein Begriff werden.
Eine kleine Mogelpackung ist das Album dennoch, denn nach dem unglaublichen Opener „Beneath A Veil Of Crying Souls“, der ein Paradebeispiel dafür ist, dass Liebe auf den ersten Ohrenblick funktionieren kann, erzielen TAD MOROSE über die ganze Distanz kein einziges Mal mehr eine derart packende Mischung aus Dynamik, Dramatik und Leidenschaft. Meiner Wahrnehmung nach liegt das in erster Linie daran, dass die folgenden Muster sich zu sehr ähneln: In den Strophen wird die Kuh fliegen gelassen, um sie im Refrain mit vermeintlich auftrumpfendem Stampfen gleich wieder einzufangen. Das raubt nicht allein dem grundsätzlich angenehm rau angelegten „Babylon“ viel vorhandenen Schwung, sondern erweckt auch den Eindruck, Ronny in seinen Freiheiten einzuengen – ganz abgesehen von den nicht immer schlüssigen gemeinsamen Gesangseinlagen („Absence Of Light“).
Auf diese Kritik folgt das große Aber, denn selbst wenn „Revenant“ ein bisschen Potential am Wegesrand liegen lässt, ist es ein sehr starkes Album, das TAD MOROSE eindrucksvoll wieder auf der Power Metal-Landkarte verordnet. Es strotz nur so vor Kraft, ohne diese allzu plakativ vor sich her zu tragen, und hat gleichzeitig emotionale Momente, die weit jenseits des Schmusekurses segeln. Außerdem gelingt TAD MOROSE etwas, das nur die allerwenigsten Genrevertreter von sich behaupten können: Obwohl nicht ein Hauch von Augenzwinkern vorkommt, verkommt „Revenant“ nicht zur Farce, weil es praktisch frei von (den üblichen) Klischees ist und die Ernsthaftigkeit zudem vom recht düsteren und harten Anstrich der Musik passend unterstrichen wird. Trotz der geringen Ohrwurmausbeute – neben dem Opener würde ich noch „Death Embrace“ und „Millenium Lie“ nennen – kann ich das Album deshalb jedem, dessen Interesse an Power Metal über Trallala und Hopsasa hinaus geht, nur ans Herz legen.
Willkommen zurück, TAD MOROSE. Hoffentlich bald auch on the road.
Eine kleine Mogelpackung ist das Album dennoch, denn nach dem unglaublichen Opener „Beneath A Veil Of Crying Souls“, der ein Paradebeispiel dafür ist, dass Liebe auf den ersten Ohrenblick funktionieren kann, erzielen TAD MOROSE über die ganze Distanz kein einziges Mal mehr eine derart packende Mischung aus Dynamik, Dramatik und Leidenschaft. Meiner Wahrnehmung nach liegt das in erster Linie daran, dass die folgenden Muster sich zu sehr ähneln: In den Strophen wird die Kuh fliegen gelassen, um sie im Refrain mit vermeintlich auftrumpfendem Stampfen gleich wieder einzufangen. Das raubt nicht allein dem grundsätzlich angenehm rau angelegten „Babylon“ viel vorhandenen Schwung, sondern erweckt auch den Eindruck, Ronny in seinen Freiheiten einzuengen – ganz abgesehen von den nicht immer schlüssigen gemeinsamen Gesangseinlagen („Absence Of Light“).
Auf diese Kritik folgt das große Aber, denn selbst wenn „Revenant“ ein bisschen Potential am Wegesrand liegen lässt, ist es ein sehr starkes Album, das TAD MOROSE eindrucksvoll wieder auf der Power Metal-Landkarte verordnet. Es strotz nur so vor Kraft, ohne diese allzu plakativ vor sich her zu tragen, und hat gleichzeitig emotionale Momente, die weit jenseits des Schmusekurses segeln. Außerdem gelingt TAD MOROSE etwas, das nur die allerwenigsten Genrevertreter von sich behaupten können: Obwohl nicht ein Hauch von Augenzwinkern vorkommt, verkommt „Revenant“ nicht zur Farce, weil es praktisch frei von (den üblichen) Klischees ist und die Ernsthaftigkeit zudem vom recht düsteren und harten Anstrich der Musik passend unterstrichen wird. Trotz der geringen Ohrwurmausbeute – neben dem Opener würde ich noch „Death Embrace“ und „Millenium Lie“ nennen – kann ich das Album deshalb jedem, dessen Interesse an Power Metal über Trallala und Hopsasa hinaus geht, nur ans Herz legen.
Willkommen zurück, TAD MOROSE. Hoffentlich bald auch on the road.