The Vintage Caravan - Voyage
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Craving
2. Let Me Be
3. Do You Remember
4. Expand Your Mind
5. M.A.R.S.W.A.T.T.
6. Cocaine Sally
7. Winterland
8. Midnight Meditation
9. The Kings Voyage
Die Bloodchamber meint:
Noch sind die Gebete von Kollege Meyer & Konsorten offensichtlich nicht erhört worden, denn statt einem plötzlichen Ende der Retro- & Vintagewelle schießen weiterhin neue Bands aus dem Kraut, die danach klingen, als wollten sie mindestens die letzten 35 Jahre vergessen machen. Dabei punkten THE VINTAGE CARAVAN noch vor dem ersten Ton mit einem fantastischen Cover und den milchbubigsten Milchbubigesichtern seit Aaron Carter und die Hanson Brüder erwachsen geworden sind.
Der echte Clou folgt aber erst, wenn man „Voyage“ anwirft, denn der grandiose Opener “Craving“ klatscht aus dem Stand alles an aktuellen Vintage Rock Alben an die Wand, was nicht von SCORPION CHILD und DEAD LORD kommt. Das Niveau bleibt danach zwar nicht auf diesem schwindelerregenden Level und ein paar Dynamiktricks verwenden die drei jungen Isländer gerne wieder, doch die Reise bleibt über die ganze Distanz eine ebenso faustdicke wie eisbärenstarke abwechslungsreiche Überraschung. Das erfolgreiche Balancieren auf dem schmalen Grat zwischen jugendlichem Spaß an der Freude („Cocaine Sally“, die „Paranoid“-Passagen in „Midnight Meditation“) und dem abgezockten „Junge, du würdest mir nicht glauben, was ich schon alles gesehen habe, selbst wenn ich es dir erzählte!“-Blick („Do You Remember“, „Winterland“) ist ebenso bemerkenswert wie unterhaltsam.
Ein mitentscheidender Faktor ist, dass THE VINTAGE CARAVAN als gleichberechtigte Einheit agieren, was Sänger & Gitarrist Óskar nicht in ein helleres Rampenlicht stellt als seine Kameraden Guðjón am Schlagzeug und Alexander am Bass. Dass Óskars Gesang zwar grundsätzlich sehr angenehm ist, ihm in manchen Momenten aber noch die Tiefe fehlt, um ein Lied ganz auszureizen („M.A.R.S.W.A.T.T.“), spielt diesem Umstand aus zwei Richtungen in die Karten: Es lässt Raum, der gefüllt werden kann, und das wird dann auch zuverlässig getan.
Nicht nur wegen ihres Alters haben THE VINTAGE CARAVAN sicher noch Reserven, was im abschließenden überlangen Dröhntraummonster bereits angedeutet wird, und da „Voyage“ in der vorliegenden Fassung im Grunde ein Re-Release ist, müssen wir hoffentlich auch nicht lange warten, bis diese mobilisiert werden. Fabelhaftes Album einer fabelhaften Band.
Der echte Clou folgt aber erst, wenn man „Voyage“ anwirft, denn der grandiose Opener “Craving“ klatscht aus dem Stand alles an aktuellen Vintage Rock Alben an die Wand, was nicht von SCORPION CHILD und DEAD LORD kommt. Das Niveau bleibt danach zwar nicht auf diesem schwindelerregenden Level und ein paar Dynamiktricks verwenden die drei jungen Isländer gerne wieder, doch die Reise bleibt über die ganze Distanz eine ebenso faustdicke wie eisbärenstarke abwechslungsreiche Überraschung. Das erfolgreiche Balancieren auf dem schmalen Grat zwischen jugendlichem Spaß an der Freude („Cocaine Sally“, die „Paranoid“-Passagen in „Midnight Meditation“) und dem abgezockten „Junge, du würdest mir nicht glauben, was ich schon alles gesehen habe, selbst wenn ich es dir erzählte!“-Blick („Do You Remember“, „Winterland“) ist ebenso bemerkenswert wie unterhaltsam.
Ein mitentscheidender Faktor ist, dass THE VINTAGE CARAVAN als gleichberechtigte Einheit agieren, was Sänger & Gitarrist Óskar nicht in ein helleres Rampenlicht stellt als seine Kameraden Guðjón am Schlagzeug und Alexander am Bass. Dass Óskars Gesang zwar grundsätzlich sehr angenehm ist, ihm in manchen Momenten aber noch die Tiefe fehlt, um ein Lied ganz auszureizen („M.A.R.S.W.A.T.T.“), spielt diesem Umstand aus zwei Richtungen in die Karten: Es lässt Raum, der gefüllt werden kann, und das wird dann auch zuverlässig getan.
Nicht nur wegen ihres Alters haben THE VINTAGE CARAVAN sicher noch Reserven, was im abschließenden überlangen Dröhntraummonster bereits angedeutet wird, und da „Voyage“ in der vorliegenden Fassung im Grunde ein Re-Release ist, müssen wir hoffentlich auch nicht lange warten, bis diese mobilisiert werden. Fabelhaftes Album einer fabelhaften Band.
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
