The Gaslight Anthem - Live In London (DVD)
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. American Slang
2. The '59 Sound
3. Handwritten
4. "45"
5. Here Comes My Man
6. Too Much Blood
7. Great Expectations
8. Keepsake
9. She Loves You
10. Mulholland Drive
Die Bloodchamber meint:
Mit bodenständigem, leicht kratzigem Rock, der auf jedem Album eine andere Note besitzt, irgendwo zwischen Indie, Punk und Alternative & Tradition und Moderne, haben THE GASLIGHT ANTHEM sich große Bühnen, vordere Chartpositionen und zahlreiche Herzen erspielt. Verständlich, dass man bei dem vorhandenen großen Interesse nun ein paar Lücken schließt, denn neben dieser DVD ist Anfang des Jahres ebenfalls eine B-Seiten Zusammenstellung erschienen, die beide die Vorfreude auf das in wenigen Monaten zu erwartende fünfte Album befeuern.
Zumindest mit „Live In London“ werden die vier Amerikaner um Frontmann Brian Fallon auch ihre Sympathiewerte noch einmal erhöhen können, denn die Ende letzten März bei zwei Konzerten im Londoner Troxy entstandenen Aufnahmen zeigen THE GASLIGHT ANTHEM in angenehm nahbaren Licht. Die Vielzahl der bis ins Hautnahe reichenden Einstellungen und das stete Spiel mit der Bildschärfe vermitteln einen launigen und lebhaften Eindruck, der von der Einblendung begeisterter Fans und deren gut hörbaren Reaktionen und Textkenntnissen so effektiv unterstützt wird, dass man sich von Minute zu Minute sehnlicher wünscht, man wäre dabei gewesen – spätestens wenn die Zuschauerchöre für Gänsehaut sorgen. Da stört es kaum, dass den ruhigeren Liedern ein paar längere Einstellungen sicher besser zu Gesicht gestanden hätten als die doch recht zahlreichen Perspektivwechsel, selbst wenn man so öfter in den Genuss des skurrilen Troxy kommt, dessen Bingohallenvergangenheit man nach drei Blicken auf die unbewegt an Tischen im Oberrang sitzenden Zuschauer doch noch für bare Münze nimmt.
Den schönen Bildern steht der ebenso warme, „echte“, Hochglanz und –druck vermeidende Sound in nichts nach, so dass ich „Live In London“ Fans der Band eigentlich uneingeschränkt ans Herz legen müsste, gäbe es nicht einen strukturellen Fehler, den Umfang. Von den 22 bzw. 23 Lieder umfassenden Setlists, die sich nicht komplett überschnitten, haben nur zehn Lieder und keinerlei Boni den Weg auf die DVD gefunden, so dass die tatsächliche Spielzeit unter 40 Minuten liegt. Mir liegt es fern, eine Lanze für die zwingende Inklusion halbherziger Backstageaufnahmen oder die jahrelange Zusammenstellung aufwändiger (Pseudo-)Dokumentarfilme brechen zu wollen, aber das ist schon reichlich wenig, besonders für eine Band dieser Größe bei ihrer ersten DVD.
Man kann das so interpretieren, dass THE GASLIGHT ANTHEM weder die Länge eines Albums überschreiten noch alle ihre Livemöglichkeiten den Sofakartoffeln dieser Welt in den Schoß legen wollten, doch mit der (naturgemäß) wenige Überraschungen bergenden, auf „Handwritten“ fokussierten Liedauswahl, die das Debüt „Sink Or Swim“ völlig außen vor lässt, und dem Verzicht auf Ansagen, Opener und Closer (samt dazugehöriger Stimmung) lässt die Band meiner Meinung nach die Chance aus, einen absoluten Pflichtkauf für ausnahmslos jeden Fan veröffentlicht zu haben. Wer sich den Charme von THE GASLIGHT ANTHEM auch im Bild ins Wohnzimmer holen möchte, wird mit „Live In London“ dennoch glücklich. Der einzige Skandal ist ohnehin, dass auf beiden Konzerten kein “Miles Davis & The Cool“ gespielt wurde.
Zumindest mit „Live In London“ werden die vier Amerikaner um Frontmann Brian Fallon auch ihre Sympathiewerte noch einmal erhöhen können, denn die Ende letzten März bei zwei Konzerten im Londoner Troxy entstandenen Aufnahmen zeigen THE GASLIGHT ANTHEM in angenehm nahbaren Licht. Die Vielzahl der bis ins Hautnahe reichenden Einstellungen und das stete Spiel mit der Bildschärfe vermitteln einen launigen und lebhaften Eindruck, der von der Einblendung begeisterter Fans und deren gut hörbaren Reaktionen und Textkenntnissen so effektiv unterstützt wird, dass man sich von Minute zu Minute sehnlicher wünscht, man wäre dabei gewesen – spätestens wenn die Zuschauerchöre für Gänsehaut sorgen. Da stört es kaum, dass den ruhigeren Liedern ein paar längere Einstellungen sicher besser zu Gesicht gestanden hätten als die doch recht zahlreichen Perspektivwechsel, selbst wenn man so öfter in den Genuss des skurrilen Troxy kommt, dessen Bingohallenvergangenheit man nach drei Blicken auf die unbewegt an Tischen im Oberrang sitzenden Zuschauer doch noch für bare Münze nimmt.
Den schönen Bildern steht der ebenso warme, „echte“, Hochglanz und –druck vermeidende Sound in nichts nach, so dass ich „Live In London“ Fans der Band eigentlich uneingeschränkt ans Herz legen müsste, gäbe es nicht einen strukturellen Fehler, den Umfang. Von den 22 bzw. 23 Lieder umfassenden Setlists, die sich nicht komplett überschnitten, haben nur zehn Lieder und keinerlei Boni den Weg auf die DVD gefunden, so dass die tatsächliche Spielzeit unter 40 Minuten liegt. Mir liegt es fern, eine Lanze für die zwingende Inklusion halbherziger Backstageaufnahmen oder die jahrelange Zusammenstellung aufwändiger (Pseudo-)Dokumentarfilme brechen zu wollen, aber das ist schon reichlich wenig, besonders für eine Band dieser Größe bei ihrer ersten DVD.
Man kann das so interpretieren, dass THE GASLIGHT ANTHEM weder die Länge eines Albums überschreiten noch alle ihre Livemöglichkeiten den Sofakartoffeln dieser Welt in den Schoß legen wollten, doch mit der (naturgemäß) wenige Überraschungen bergenden, auf „Handwritten“ fokussierten Liedauswahl, die das Debüt „Sink Or Swim“ völlig außen vor lässt, und dem Verzicht auf Ansagen, Opener und Closer (samt dazugehöriger Stimmung) lässt die Band meiner Meinung nach die Chance aus, einen absoluten Pflichtkauf für ausnahmslos jeden Fan veröffentlicht zu haben. Wer sich den Charme von THE GASLIGHT ANTHEM auch im Bild ins Wohnzimmer holen möchte, wird mit „Live In London“ dennoch glücklich. Der einzige Skandal ist ohnehin, dass auf beiden Konzerten kein “Miles Davis & The Cool“ gespielt wurde.