Skogen - I Döden
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Vargher 00:44
2. I Döden 07:02
3. När Himlen Svartnar 07:36
4. Solarvore 06:54
5. Livets Ruin 04:24
6. Griftenatt 07:42
7. Midvintergraven 04:23
8. Svartskogen 06:28
9. Sleep 13:17
Die Bloodchamber meint:
Vier Alben in fünf Jahren – einen Mangel an Produktivität mag man SKOGEN angesichts dieser Bilanz beileibe nicht vorwerfen. Die jüngste Scheibe hört auf den Namen „I Döden“ und ist Anfang 2014 beim Klein-aber fein-Label Nordvis erschienen. Schauen wir mal, ob die Schweden ihre ziemlich optimistische Veröffentlichungsfrequenz mit qualitativen Argumenten unterfüttern können.
Die gut 60 Minuten starten mit dem unverzerrten Intro „Vargher“ stimmungsvoll: Gezupfte Gitarren, ein feiner Hauch von Frost, pseudo-folkige Lagerfeuerromantik – der ideale Einstieg, bevor es mit dem Titeltrack einen Überblick in Sachen Trademarksound gibt. Bei SKOGEN zeichnet sich letzterer vorwiegend durch hymnisches Midtempo, ein verdammt gutes Gespür für die kraftvollen Seiten der Melancholie und individuell veredelte Zweite-Welle-Ästhetik aus. Nehmt die ersten beiden Alben von ULVER, eine Prise frühe DIMMU BORGIR/TROLL für die Atmosphäre, mixt das Ganze anschließend mit SHINING's Sound zwischen „I“ und „III“ - fertig ist das grobe Koordinatensystem, in dem sich SKOGEN ihre Komfortzone errichtet haben.
Das Schöne an „I Döden“ ist, dass es zum einen die (in meinen Augen) richtigen Retroknöpfe zu drücken vermag, zum anderen aber auch genug eigenen Charme auf den Teller bringt, um als Werk bestehen zu können. Songs wie die bereits erwähnte Wollmilchsau „I Döden“, den grandios schleppenden und mit feinem Bassspiel veredelten Brocken „Solarvore“, das fast schon leichtfüßige „När Himlen Svartnar“ samt genialer Leadgitarre/Keyboard-Kombination in der zweiten Hälfte, das rhythmisch aus dem Rahmen fallende „Svartskogen“ oder den schwer in Richtung Retro-Doom pendelnden Rausschmeißer „Sleep“ (ganz großes Kino!) schreibt man nicht mal eben im Rahmen unbeteiligter Malen-nach-Zahlen-Legendenverehrung. Das wirkt rund und durchdacht, riecht nach erfahrenen Musikern und nicht zuletzt nach Fans, die aus dem reichhaltigen Fundus ihrer Erfahrungen die Bestandteile herauspicken, die der eigenen künstlerischen Vision im besten Sinne dienlich sind.
Nicht zuletzt deshalb wohnt dem Album trotz unterschwellig fieser Details zu jedem Zeitpunkt eine Anmut und Erhabenheit inne, die den Hörer förmlich in das Reich der Schweden zwingt: Die angenehm direkten und kehligen Vocals, die bewusst reduzierten und gerade dadurch prägenden Keyboardsounds, die ebenso spärlich gesäten wie auf den Punkt zelebrierten Soli, die unheilvoll grummelnden Basslinien - „I Döden“ vereinnahmt durch unaufgeregte, von jeglichem ideellen Pathos befreite Musikalität. Und zelebriert in diesem Rahmen sein Aus-der-Zeit-gefallen-Sein als nahezu perfekte Symbiose bekannter Bausteine, ohne darüber zum Zitat zu verkommen.
Wenn ihr euren Black Metal weniger in your face und dafür umso mehr in your spine bevorzugt, solltet ihr SKOGEN definitiv eine Chance geben. Facettenreicher, atmosphärisch dichter als auf „I Döden“ kann man die traditionelle Spielart kaum bedienen, zumal hier auch das Umfeld passt: Die Produktion wirkt transparent und voll, aber nicht klinisch. Das raue Booklet setzt die ansprechenden Zeichnungen gut in Szene und enthält die in Schwedisch bzw. Englisch verfassten Texte zum Mitlesen. Kein Firlefanz, kein Satanic Cosplay, kein Blut in der Farbe.
Zum Antesten empfehle ich einfach mal die Single (!) „I Döden“:
http://youtu.be/r15r5gDxDp8
Die gut 60 Minuten starten mit dem unverzerrten Intro „Vargher“ stimmungsvoll: Gezupfte Gitarren, ein feiner Hauch von Frost, pseudo-folkige Lagerfeuerromantik – der ideale Einstieg, bevor es mit dem Titeltrack einen Überblick in Sachen Trademarksound gibt. Bei SKOGEN zeichnet sich letzterer vorwiegend durch hymnisches Midtempo, ein verdammt gutes Gespür für die kraftvollen Seiten der Melancholie und individuell veredelte Zweite-Welle-Ästhetik aus. Nehmt die ersten beiden Alben von ULVER, eine Prise frühe DIMMU BORGIR/TROLL für die Atmosphäre, mixt das Ganze anschließend mit SHINING's Sound zwischen „I“ und „III“ - fertig ist das grobe Koordinatensystem, in dem sich SKOGEN ihre Komfortzone errichtet haben.
Das Schöne an „I Döden“ ist, dass es zum einen die (in meinen Augen) richtigen Retroknöpfe zu drücken vermag, zum anderen aber auch genug eigenen Charme auf den Teller bringt, um als Werk bestehen zu können. Songs wie die bereits erwähnte Wollmilchsau „I Döden“, den grandios schleppenden und mit feinem Bassspiel veredelten Brocken „Solarvore“, das fast schon leichtfüßige „När Himlen Svartnar“ samt genialer Leadgitarre/Keyboard-Kombination in der zweiten Hälfte, das rhythmisch aus dem Rahmen fallende „Svartskogen“ oder den schwer in Richtung Retro-Doom pendelnden Rausschmeißer „Sleep“ (ganz großes Kino!) schreibt man nicht mal eben im Rahmen unbeteiligter Malen-nach-Zahlen-Legendenverehrung. Das wirkt rund und durchdacht, riecht nach erfahrenen Musikern und nicht zuletzt nach Fans, die aus dem reichhaltigen Fundus ihrer Erfahrungen die Bestandteile herauspicken, die der eigenen künstlerischen Vision im besten Sinne dienlich sind.
Nicht zuletzt deshalb wohnt dem Album trotz unterschwellig fieser Details zu jedem Zeitpunkt eine Anmut und Erhabenheit inne, die den Hörer förmlich in das Reich der Schweden zwingt: Die angenehm direkten und kehligen Vocals, die bewusst reduzierten und gerade dadurch prägenden Keyboardsounds, die ebenso spärlich gesäten wie auf den Punkt zelebrierten Soli, die unheilvoll grummelnden Basslinien - „I Döden“ vereinnahmt durch unaufgeregte, von jeglichem ideellen Pathos befreite Musikalität. Und zelebriert in diesem Rahmen sein Aus-der-Zeit-gefallen-Sein als nahezu perfekte Symbiose bekannter Bausteine, ohne darüber zum Zitat zu verkommen.
Wenn ihr euren Black Metal weniger in your face und dafür umso mehr in your spine bevorzugt, solltet ihr SKOGEN definitiv eine Chance geben. Facettenreicher, atmosphärisch dichter als auf „I Döden“ kann man die traditionelle Spielart kaum bedienen, zumal hier auch das Umfeld passt: Die Produktion wirkt transparent und voll, aber nicht klinisch. Das raue Booklet setzt die ansprechenden Zeichnungen gut in Szene und enthält die in Schwedisch bzw. Englisch verfassten Texte zum Mitlesen. Kein Firlefanz, kein Satanic Cosplay, kein Blut in der Farbe.
Zum Antesten empfehle ich einfach mal die Single (!) „I Döden“:
http://youtu.be/r15r5gDxDp8