Sargeist - Feeding The Crawling Shadows
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Feeding The Crawling Shadows
2. In Charnel Darkness
3. Unto The Undead Temple
4. Snares Of Impurity
5. Return Of The Rats
6. The Unspoken Ones
7. The Shunned Angel
8. Inside The Demon's Maze
9. Kingdom Below
10. Funerary Descent
Die Bloodchamber meint:
Finnland ist ein zuverlässiger Lieferant zutiefst orthodoxen Black Metals. In den vergangenen anderthalb Jahrzehnten haben die Schergen um den schwarzen Fixstern Shatraug eine schier unübersichtliche Vielzahl an Veröffentlichungen auf den Markt gebracht. Fester Bestandteil dieses Kosmos sind auch SARGEIST, deren Bandname auf den Song „The Old Coffin Spirit‟ von ROTTING CHRIST zurückzuführen ist. Klingt komisch, ist aber so. SARGEIST sind, für alle, die es noch nicht wissen, eine Schnittmenge aus HORNA und BEHEXEN, wobei die Saitenfraktion der ersten Truppe zuzurechnen ist, Drummer und Vocals sind von letzterer geborgt. Gitarrist und Mastermind Shatraug, der Hans-Dampf-in-allen-Gassen von Tampere, spielt allerdings fast überall, wo ein Kreuz zum Umdrehen und ein Töpfchen weißes Make Up bereit stehen.
Nachdem SARGEIST erst vor knapp einem Jahr ihre Compilation „The Rebirth of a Cursed Existence‟ veröffentlicht haben, durch die auch den weniger sammelbegeisterten Fans 14 Stücke von Splits und ähnlichem raren Zeug zugänglich gemacht und zwischendurch auch noch mal eben ein neues HORNA-Album rausgehauen wurde, befindet sich im April das nächste vollwertige Album von SARGEIST in den Läden. Oftmals wiederholte Bedenken gegen Shatraugs Veröffentlichungswut stehen auch hier wieder einmal im Raum, zumal sich die letzten beiden Releases von BEHEXEN und SARGEIST dadurch ausgezeichnet haben, dass beide Bands einen kräftigen Schritt nach vorne gegangen sind, ihre Produktion komplett umgestellt und sich einem etwas moderneren Sound zugewandt haben. Dieser Schritt konnte nur als gelungen bezeichnet werden, allerdings klangen die entsprechenden Alben damals auch deutlich aufwendiger. Kann man so etwas durchhalten, ohne künstlerisch auszulaugen? Die Anwort bietet „Feeding the Crawling Shadows‟.
Vom ersten Ton an zeigt sich überdeutlich, dass SARGEIST mit ihrem vierten Album eine Kehrtwende um beinahe 180 Grad vollziehen. Album Nummer vier klingt wieder stark nach den ersten beiden Veröffentlichungen. Nur bei Hoath Torogs Gesangsspuren zeigen sich die Prozesse der letzten Jahre, da er nach wie vor regelmäßig die tiefen Regionen ansteuert und nicht mehr ausschließlich in höchsten Tönen keift. Die Produktion wurde wieder auf ein Minimum runtergefahren. Dem geschulten Black Metal Ohr entgeht kein wesentlicher Ton, doch klingt das gesamte Album wieder schwer nach den frühen 90ern, voll hoch schwirrender Gitarren, einem dumpf im Hintergrund polternden Schlagzeug und der in vielen Interviews von Shatraug beschworenen „Magie des ersten Takes‟. HiFi klingt anders und so wird „Feeding the Crawling Shadows‟ wieder stärker polarisieren, als es beim kompromissfähigeren Vorgänger der Fall war.
Allein durch das Soundgewand ist auch die Eingängigkeit der Songs etwas reduziert worden und das Album erschließt sich nicht einfach beim ersten Hören. Es lohnt sich aber wieder einmal, den zehn Songs ein wenig Zeit zu schenken, denn ideenlos sind SARGEIST keinesfalls. Immer wieder sirrt die Leadgitarre die ein oder andere reduzierte Melodie vor sich hin und das erweiterte Register von Hoath Torog bedeutet auch eine umfassendere Möglichkeiten trotz reduzierter Technik. Hört man ihm bei „Snares of Impurity‟ genauer zu, wie er im unheilvollen Singsang die Worte „All hope is lost‟ anstimmt, dann spürt man die ganz besondere finnische Atmosphäre, die diese illustre Truppe immer wieder zu verströmen vermag. „Feeding the Crawling Shadows‟ ist ein Album geworden, dass den alten Geist des Black Metal mit jedem Takt atmet, es ist boshaft, aggressiv und von eisiger Kälte.
Kritisch kann man einwenden, dass SARGEIST, ebenso wie HORNA mit ihrem letzten Album, keinen Originalitätspreis verdient haben. Wenn sich auch dem eingeweihten Ohr neue Nuancen auftun, ist das Rezept in weiten Teilen das alte. Schlecht ist das ganz sicher nicht, denn schließlich haben sich die Finnen auf diese Weise absolut verdient einen Platz auf dem schwarzen Olymp erspielt. Gemessen an der großen weiten Welt wird natürlich nur ein Nischenpublikum bedient, aber genau so soll es ja auch sein. Und all die sinistren Gestalten, die abseits der restlichen Menschheit in ihren dunklen Ecken hocken, dürfen sich freudig zum nächsten Händler unheiliger Ware begeben, denn SARGEIST bieten ihnen genau das, wonach es ihnen gelüstet.
Nachdem SARGEIST erst vor knapp einem Jahr ihre Compilation „The Rebirth of a Cursed Existence‟ veröffentlicht haben, durch die auch den weniger sammelbegeisterten Fans 14 Stücke von Splits und ähnlichem raren Zeug zugänglich gemacht und zwischendurch auch noch mal eben ein neues HORNA-Album rausgehauen wurde, befindet sich im April das nächste vollwertige Album von SARGEIST in den Läden. Oftmals wiederholte Bedenken gegen Shatraugs Veröffentlichungswut stehen auch hier wieder einmal im Raum, zumal sich die letzten beiden Releases von BEHEXEN und SARGEIST dadurch ausgezeichnet haben, dass beide Bands einen kräftigen Schritt nach vorne gegangen sind, ihre Produktion komplett umgestellt und sich einem etwas moderneren Sound zugewandt haben. Dieser Schritt konnte nur als gelungen bezeichnet werden, allerdings klangen die entsprechenden Alben damals auch deutlich aufwendiger. Kann man so etwas durchhalten, ohne künstlerisch auszulaugen? Die Anwort bietet „Feeding the Crawling Shadows‟.
Vom ersten Ton an zeigt sich überdeutlich, dass SARGEIST mit ihrem vierten Album eine Kehrtwende um beinahe 180 Grad vollziehen. Album Nummer vier klingt wieder stark nach den ersten beiden Veröffentlichungen. Nur bei Hoath Torogs Gesangsspuren zeigen sich die Prozesse der letzten Jahre, da er nach wie vor regelmäßig die tiefen Regionen ansteuert und nicht mehr ausschließlich in höchsten Tönen keift. Die Produktion wurde wieder auf ein Minimum runtergefahren. Dem geschulten Black Metal Ohr entgeht kein wesentlicher Ton, doch klingt das gesamte Album wieder schwer nach den frühen 90ern, voll hoch schwirrender Gitarren, einem dumpf im Hintergrund polternden Schlagzeug und der in vielen Interviews von Shatraug beschworenen „Magie des ersten Takes‟. HiFi klingt anders und so wird „Feeding the Crawling Shadows‟ wieder stärker polarisieren, als es beim kompromissfähigeren Vorgänger der Fall war.
Allein durch das Soundgewand ist auch die Eingängigkeit der Songs etwas reduziert worden und das Album erschließt sich nicht einfach beim ersten Hören. Es lohnt sich aber wieder einmal, den zehn Songs ein wenig Zeit zu schenken, denn ideenlos sind SARGEIST keinesfalls. Immer wieder sirrt die Leadgitarre die ein oder andere reduzierte Melodie vor sich hin und das erweiterte Register von Hoath Torog bedeutet auch eine umfassendere Möglichkeiten trotz reduzierter Technik. Hört man ihm bei „Snares of Impurity‟ genauer zu, wie er im unheilvollen Singsang die Worte „All hope is lost‟ anstimmt, dann spürt man die ganz besondere finnische Atmosphäre, die diese illustre Truppe immer wieder zu verströmen vermag. „Feeding the Crawling Shadows‟ ist ein Album geworden, dass den alten Geist des Black Metal mit jedem Takt atmet, es ist boshaft, aggressiv und von eisiger Kälte.
Kritisch kann man einwenden, dass SARGEIST, ebenso wie HORNA mit ihrem letzten Album, keinen Originalitätspreis verdient haben. Wenn sich auch dem eingeweihten Ohr neue Nuancen auftun, ist das Rezept in weiten Teilen das alte. Schlecht ist das ganz sicher nicht, denn schließlich haben sich die Finnen auf diese Weise absolut verdient einen Platz auf dem schwarzen Olymp erspielt. Gemessen an der großen weiten Welt wird natürlich nur ein Nischenpublikum bedient, aber genau so soll es ja auch sein. Und all die sinistren Gestalten, die abseits der restlichen Menschheit in ihren dunklen Ecken hocken, dürfen sich freudig zum nächsten Händler unheiliger Ware begeben, denn SARGEIST bieten ihnen genau das, wonach es ihnen gelüstet.
Im Fadenkreuz
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen
Matthias Bock [mbo]
Experte für monolithische Rythmusstampfer ohne Melodie
Falk Schweigert [fs]
Experte für produktionslosen Schwarzmetall, 60-Sekunden Songs und andere Mythen
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Tim Serwatka [tse]
Experte für Alternatiefgekühltes und toxische Progtails
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands