Fette Hose! Mourning Caress haben anno 2000 mit ihrem selbstproduzierten Demo "Perspectives" einiges Aufsehen in der Szene erregt. Der von daher langersehnte Longplayer schlägt -zumindest bei mir- ein wie die sprichwörtliche Bombe. Aus ihr heraus fliegen Splitter der tiefstgreifenden (!) Emotion, verpackt in ein hochmelodisches Metallgewand, das sich aus klassischen Göteborg-Elementen und innovativen Melodie-Einflüssen zusammensetzt. Der teilweise sogar markerschütternde, extreme Kreisch-"Gesang" von Sänger Gerrit Mohr, dessen Organ vom Teufel persönlich entwickelt worden zu sein scheint, führt eine Gänsehaut nach der anderen herbei. Nahe der Perfektion kommen Mourning Caress letztendlich durch ihre hervorragenden, super-ehrlichen und wahrheitsbezogenen Lyrics über Hass, Liebe und Missmut mit einem Hauch von positiver Energie.

Der noch lässige, sich aber steigernde Opener "Creating a Hell" bietet den idealen Einstieg in das gesamte Album. Quasi-Hits wie das enorm zerreißende "I follow the Rain", das metallisch stampfende "A lifeless Time", der absolute Kracher der Scheibe "Towards the Decline of Existence" (zum lautstarken Mitschreien) oder das melancholisch-verträumte "Feed my Dreams" allein verpflichten zum Kauf von "Imbalance". Allerletztes Argument ist der kristallklare und richtig druckvolle Sound aus Andy Classens Stage One Studio. Wo haben diese Jungs nur ihre Energie her... best of!