28 durstige Jahre DIMPLE MINDS. Darauf werden die Bremer leider immer reduziert. Doch ist in den 28 Jahren auf den acht Alben deutlich mehr passiert als „Blau auf dem Bau“ und „Durstige Männer“. Allerdings kann auch Album Nummer neun mit dem Titel „Krank not dead“ leicht als weiteres Trinkeralbum abgetan werden, wenn man nur oberflächlich hinhört.

Für „Krank not dead“ gab es zwei Wechsel im Umfeld der Band, Tims Einstieg am Bass ist aber auch schon vier Jahre her und mit Speck Flag Records wurde ein Label nur für das Album gegründet. Eine kleine Randnotiz, die Bremer Flagge – rot-weiß gestreift und gewürfelt – wird umgangssprachlich als Speckflagge bezeichnet.

„Krank not dead“ ist völlig unüberraschend ein typisches DIMPLE MINDS Album geworden und reiht sich lückenlos in die Diskographie der Bremer Stadtmusikanten ein. Wer das Quartett liebt, wird auch dieses Album mögen. Doch sie entwickeln sich auch nach all den Jahren weiter. Auffällig ist dieses Mal der Sound, der sich im Vergleich zu den vorherigen Alben etwas dumpf und basslastig anhört. Das sollte aber an einem Punk-Album nicht stören. „DIMPLE Suff 'n' Sex MINDS“ - wie im Inlay der ersten Scheibe getitelt – gibt es zwar weiterhin, aber hinter den Stücken wie „Panzerschokolade“ oder „Fabrique, Fabrique“ steckt mehr Gesellschaftskritik als 90% der Fans ihnen zugetraut hätten. Aber werden diese die Kritik auch finden und verstehen?

Dreckige Songs, dreckige Stimme, Punk Rock der 90er und kein Plastikkram. So soll es sein und so wird es bleiben. Gerne auch weitere Alben unter dem Banner der Speckflagge.