Cult Of Fire - मृत्यु का तापसी अनुध्यान

Cult Of Fire - मृत्यु का तापसी अनुध्यान
Black Metal
erschienen am 02.12.2013 bei Iron Bonehead Productions
dauert 47:33 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. संहार रक्त काली
2. अस्तित्व की चिता पर
3. शव साधना
4. काली मां
5. मृत्यु ही सत्य है
6. मृत्यु का वीभत्स नृत्य
7. खण्ड मण्ड योग
8. दिव्य प्रेम की ज्वाला से दग्ध

Die Bloodchamber meint:

CULT OF FIRE. Ein Name explosiv wie Sprengstoff - verschwörerisch, energiegeladen, gärend, ästhetisch, aber auch spirituell und absolut. Die Tschechen, die sich 2010 unter diesem Namen zusammenschlossen, legen schon damit ein aufregendes Konzept vor. Im Underground machten sie sich mit extravaganten Live-Shows und erfrischendem Monumental-Black-Metal schnell einen Ruf wie Donnerhall.

Ende des Jahres 2013 legten sie mit मृत्यु का तापसी अनुध्यान ihr zweites Album vor und schöpften künstlerisch aus dem Vollen. Ihr melodischer und bombastischer Sound wurde um eine Komponente erweitert, die auf ihrer damaligen Indien-Faszination basiert. Das beginnt bei der Ästhetik, beschränkt sich aber nicht auf Pseudo-Okkultismus und schicke Symbolik. Das Cover zeigt Kali als die vielzüngige Gottheit der Vernichtung und Weisheit, nackt und kriegerisch - den Tod, aber auch die Erneuerung bringend. Album- und Songtitel sind in Sanskrit gehalten, übersetzt heißt die Platte "Asketische Meditation des Todes." Besonderes Augenmerk liegt auf hinduistischer Mystik rund um Zerstörung und Neubeginn, zusammen mit der Musik ergibt sich damit eine Motivik von spiritueller Reinigung, vom Tod des Ego und der Öffnung des Selbst für kosmisches Chaos. Nur der Tod ist real und der Tod durch Feuer ist ultimativ.

Auf einer Schwelle zum Pathos praktiziert CULT OF FIRE denn auch einen pompösen und aufgeladenen Stil, dessen Brachialität mit den fragilen, obertonreichen Melodien das herausragende Element ist. Im ersten Eindruck mag die Überfrachtung eines solch gärenden Gemischs den Hörer noch überfordern. Allerdings hat man es hier mit abwechslungsreichen Kompositionen zu tun, die sich im Lauf der Platte als sehr eingängig herausstellen. Die exotische Note verleiht ihnen der Reichtum der grellen Obertöne, die an die indische Sitar erinnern, sowie dichte Intros und Interludes. Der kraftvolle Gutturalgesang wird ergänzt von Mantren. Diese Chants erzeugen eine unwiderstehliche hypnotische Wirkung. Der Opener und der ansonsten instrumental gehaltenene Track 4, der die erste Plattenseite wie der instrumentale achte Track die zweite Hälfte auf meditative Weise abschließt, stechen dabei besonders hervor.

Musik ist für CULT OF FIRE Medium in seinem ursprünglichsten Sinne: Sie leert den Geist und führt in einen Zustand, in dem Chanting und Rhythmus das Bewusstsein aus der materiellen Welt entführen. Ein hoher Anspruch, dem die Band aber auf erstaunliche Weise gerecht wird. Solch unlustige Sachen wie Esoterik füllen das Konzept aus, was letztlich das Zielpublikum klar abgrenzen lässt. Auch wenn sich im Klangbild manchmal Ähnlichkeiten zu IMMORTAL finden lassen, wird doch nie auch nur ansatzweise ein lockerer Ton getroffen, der dem Ganzen die gewaltige Ernsthaftigkeit entzöge. In der komplexen Struktur finden sich viele Einflüsse, einschlägige wage ich aber nicht ausmachen zu können. Die Sitarklänge erinnern schon an die 60er Jahre, als STONES und BEATLES damit experimentierten, skandinavische Größen a la EMPEROR dürften die Tschechen auch ausgiebig gehört haben. Kräftiger dürften sich aber die tschechischen Klassiker für den Sound verantwortlich zeichnen: ROOT und MASTER'S HAMMER stehen schließlich für eine seit der ersten schwarzmetallischen Stunde florierende Szene.

Dank Mut zu Experimenten und Innovation ist मृत्यु का तापसी अनुध्यान eines der maßgeblichen Black Metal Alben der letzten Jahre und besticht in Songwriting, Arrangement und Atmosphäre. Der Nimbus des authentischen Wegs könnte das ganze Konzept bei Zweiflern aber der Lächerlichkeit preisgeben. Lässt man sich jedoch darauf ein, hat man garantiert sehr langfristigen Spaß an der Platte. Mit diesem stimmungsvollen Konzeptalbum hat CULT OF FIRE definitiv einen gewaltigen Schritt getan auf ihrer Suche nach unverwechselbarem Stil und die Messlatte für sich selbst verdammt hoch gelegt.
-