Mit einer ordentichen Portion Hype erschien vor zwei Jahren das Debütalbum von NECROWRETCH. Nach einem anständigen Zweijahresturnus ist nun „With Serpents Scourge“ erneut unter den fürsorglichen Armen von Century Media veröffentlicht worden. Und während die Black/Death-Platte „Putrid Death Sorcery“ von viel Lob bis viel Abneigung insgesamt eher durchwachsene Kritiken erhielt, wird sich das mit Album Nummer Zwei sicher nicht ändern.

Allerdings ist die stilistische Entwicklung NECROWRETCHs nicht von der Hand zu weisen. Der Black Einschlag hat diesmal definitiv zugenommen. Das chaotische Arrangement hat einen sehr rohen und ungeschliffenen Touch, daher ist auch eine ordentliche Prise Thrash dabei. Das schonungslose Gekreische von Gitarrist und Sänger Vlad erinnert des Öfteren an solche Black/Thrash Vertreter wie DESTRUCTION oder DESASTER, aber nicht nur das. Das hohe Tempo und das aggressive Riffing schlagen ebenfalls in diese Kerbe. Deswegen tu ich mich auch schwer damit, noch das Label „Death Metal“ draufzudrücken. 9 Tracks bei 35 Minuten Spielzeit bieten diesmal etwas längere Songs, die aber unter recht ähnlichen Strukturen leiden und dabei die Abwechslung missen lassen. Noch dazu findet sich mit „Infernal Imprecation“ ein blasses Intro für den Rausschmeißer „Mortem Ritu“; zwar endlich ein atmosphärisches Element, allerdings ist es etwas abrupt und merkwürdig platziert.

Verschreien lässt sich „With Serpents Scourge“ sicherlich nicht, aber es verwundert, dass ausgerechnet NECROWRETCH unter etlichen grandiosen Kapellen im Underground hervorstechen und nun wieder einiges an Aufmerksamkeit erhalten. Schließlich tu ich auch mein Übriges, wenn ich es in unser elitäres Fadenkreuz aufnehme. Es ist ganz gut, aber langfristig gibt es schon wesentlich Interessanteres.