Damnation Defaced - The Infernal Tremor

Damnation Defaced - The Infernal Tremor
Melodic Death Metal
erschienen am 27.02.2015 bei Kernkraftritter Records
dauert 42:30 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. First Convulsion
2. The Infernal Tremor
3. The Grand Illusion
4. Witchcraft (Dark Messiah)
5. Magma
6. Ivory Tower
7. Panacea
8. Demon Eater
9. Systems Rule Systems
10. Aeons
11. The Blackening

Die Bloodchamber meint:

Eine interessante Bloodchamber-Historie haben die deutschen Melodic Death Metaller DAMNATION DEFACED zu verzeichnen. Während die ersten beiden EP-Gehversuche durchaus wohlwollend zur Kenntnis genommen wurden, konnte das Debütalbum „Beyond The Pale“ die geschürten Erwartungen in keinster Weise erfüllen. Seitdem sind mittlerweile fünf Jahre und eine (vermutlich wieder bessere) EP ins Land gezogen, und nun liegt mit „The Infernal Tremor“ das zweite Album des Celler Quartetts vor. Ein vielversprechender Titel, der auf mehr hoffen lässt als den zweiten Langspiel-Rohrkrepierer.

Ein Griff ins Klo ist „The Infernal Tremor“, so viel steht nicht erst nach einer Handvoll Durchläufen fest, auch definitiv nicht geworden. Im Vergleich zum Debüt kann der Sound sich offensichtlich im wahrsten Sinne des Wortes hören lassen. Auch sind die Songstrukturen nicht so simpel, dass man sich schnell satt gehört hätte. Im Gegenteil, viele der Riffs bieten durchaus Grund zur Freude. DAMNATION DEFACED gehen nämlich mit schier unnachgiebiger Aggression zu Werke und prügeln sich so im zumeist höheren Tempo ins Ohr des Hörers. Zwar lässt der Vierer auch Platz für einige schleppende Passagen, neben rasanten Blastbeats ist es aber vor allem das schnörkellose Uptempo, dem die Band sich verschrieben hat. Dazu ein paar Solo-Einlagen, und fertig ist das zwar technisch nicht von einem anderen Stern erscheinende, aber vollkommen solide eingespielte Zweitwerk, das durchaus öfter aufgelegt werden könnte.

Wenn, ja wenn da nicht zwei Makel wären, die den uneingeschränkten Hörspaß merklich trüben. Auf der einen Seite wäre hier das noch zu verschmerzende Fehlen offenkundiger Hits zu nennen, wobei die Puristen sich schon daran stören könnten, dass das ansonsten nicht unbedingt auf die Modern Metal-Fraktion zugeschnittene Werk in erster Linie in seinen moderneren Momenten („Magma“, „Panacea“) wirklich aufhorchen lässt und sich nachhaltig im Ohr festsetzen kann. Schwerer wiegt aber die auch schon von Kollege Schönbeck in dessen Review zum Debüt angesprochene Problematik der sehr gewöhnungsbedürftigen Vocals. Während die tiefen Growls absolut in Ordnung gehen, dürfte das leider überwiegende, monotone Ork-Gekrähe nicht nur mir mit fortlaufender Dauer des Albums mehr und mehr auf den Keks gehen…

Dadurch verbauen sich DAMNATION DEFACED leider eine überdurchschnittliche Wertung, welche die instrumentale Leistung auf „The Infernal Tremor“ eigentlich verdient hätte. Wer aber vor allem mit den Vocals auf Dauer zurechtkommt, weiß die Arbeit der Band womöglich eher zu schätzen als ich. Da mir aber Madenlöcher im Wanst ebenso wenig lieb sind wie in meinen Ohren, reicht es für mich nur zur Durchschnittsnote.
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