Minsk - The Crash And The Draw
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. To The Initiate
2. Within And Without
3. Onward Procession I: These Longest Of Days
4. Onward Procession II: The Soil Calls
5. Onward Procession III: The Blue Hour
6. Onward Procession IV: Return, The Heir
7. Conjunction
8. The Way Is Through
9. To You There Is No End
10. To The Garish Remembrance Of Failure
11. When The Walls Fell
Die Bloodchamber meint:
Zeit ihres Bestehens haben MINSK ihre Hörer mit einem Gemisch aus Post, Doom und Sludge Metal gefordert, für das man Zeit mitbringen und auf das man sich voll und ganz einlassen muss. Das ändert sich auch nach einer sechsjährigen Albumpause nicht, denn auf dem „With Echoes In The Movement Of Stone“-Nachfolger „The Crash And The Draw“ nehmen die Amerikaner ihre Hörer wie gewohnt auf einen steinigen, 75 Minuten langen Weg mit, den zu gehen es manch einem womöglich an der nötigen Ausdauer fehlen könnte.
Dabei fällt der Start in das neue Album mit dem zwölfminütigen „To The Initiate“ noch vergleichsweise interessant und abwechslungsreich aus. Mit leisem und bedrohlichem Keyboard-Wabern schleicht sich der Opener heran, bevor das erste Mal die Rhythmus-Fraktion zuschlägt. Nach und nach setzen auch der beschwörende Klargesang und die Tribal-Drums ein, und nach einem plötzlichen Uptempo-Ausbruch wird klar: MINSK können es noch immer und ziehen den Hörer hinab in einen finsteren Post Metal-Schlund, den in dieser Form sonst nur die ganz Großen des Genres zu öffnen vermögen. Der dröhnende Bass gräbt sich tief in die Magengrube und die Mixtur aus sphärischem Singsang und brachialem Geröhre macht die düstere Stimmung geradezu greifbar.
In der Folge jedoch schafft es die Band nur noch selten, die zugegebenermaßen verdammt hohe Qualität des Openers wieder aufzugreifen. Zu selten sind die Momente, die aufhorchen lassen, zu rar sind die Höhepunkte gesät. Stattdessen droht der Hörer sich mit fortlaufender Dauer des Albums in diesem Mahlstrom zu verlieren, ohne sich an solch erhabenen Passagen entlang hangeln zu können, die es wert wären, sich wieder und wieder in die Tiefe zu stürzen. Dass es sich hier um Gemecker auf recht hohem Niveau handelt, sollte klar sein, immerhin reden wir hier von MINSK, einer mittlerweile mehr als gestandenen Szene-Band. Doch auf „The Crash And The Draw“ schaffen die Herren es eben nicht, die Spannung über die gesamte Albumlänge aufrecht zu halten, sodass beispielsweise das Songdoppel „Conjunction“ und „The Way Is Through“ weitestgehend belanglos am Hörer vorbeirauscht.
Vielleicht war nach der langjährigen Abstinenz von MINSK einfach nur der Wunsch nach etwas Großartigem wie den Genre-Großtaten von NEUROSIS, ISIS, CULT OF LUNA, THE OCEAN oder auch der bandeigenen Diskografie der Vater des Gedanken – ein gutes Album ist „The Crash And The Draw“ aller Ernüchterung zum Trotz nämlich schon. Dennoch findet sich die Band mit dem neuen Werk qualitativ hinter den genannten Szene-Anführern wieder und muss sich zu den Post Metal-Gruppen der zweiten Reihe gesellen. Trotz starken Auftakts könnte „The Crash And The Draw“ deshalb möglicherweise ein staubiges Schicksal drohen…
Dabei fällt der Start in das neue Album mit dem zwölfminütigen „To The Initiate“ noch vergleichsweise interessant und abwechslungsreich aus. Mit leisem und bedrohlichem Keyboard-Wabern schleicht sich der Opener heran, bevor das erste Mal die Rhythmus-Fraktion zuschlägt. Nach und nach setzen auch der beschwörende Klargesang und die Tribal-Drums ein, und nach einem plötzlichen Uptempo-Ausbruch wird klar: MINSK können es noch immer und ziehen den Hörer hinab in einen finsteren Post Metal-Schlund, den in dieser Form sonst nur die ganz Großen des Genres zu öffnen vermögen. Der dröhnende Bass gräbt sich tief in die Magengrube und die Mixtur aus sphärischem Singsang und brachialem Geröhre macht die düstere Stimmung geradezu greifbar.
In der Folge jedoch schafft es die Band nur noch selten, die zugegebenermaßen verdammt hohe Qualität des Openers wieder aufzugreifen. Zu selten sind die Momente, die aufhorchen lassen, zu rar sind die Höhepunkte gesät. Stattdessen droht der Hörer sich mit fortlaufender Dauer des Albums in diesem Mahlstrom zu verlieren, ohne sich an solch erhabenen Passagen entlang hangeln zu können, die es wert wären, sich wieder und wieder in die Tiefe zu stürzen. Dass es sich hier um Gemecker auf recht hohem Niveau handelt, sollte klar sein, immerhin reden wir hier von MINSK, einer mittlerweile mehr als gestandenen Szene-Band. Doch auf „The Crash And The Draw“ schaffen die Herren es eben nicht, die Spannung über die gesamte Albumlänge aufrecht zu halten, sodass beispielsweise das Songdoppel „Conjunction“ und „The Way Is Through“ weitestgehend belanglos am Hörer vorbeirauscht.
Vielleicht war nach der langjährigen Abstinenz von MINSK einfach nur der Wunsch nach etwas Großartigem wie den Genre-Großtaten von NEUROSIS, ISIS, CULT OF LUNA, THE OCEAN oder auch der bandeigenen Diskografie der Vater des Gedanken – ein gutes Album ist „The Crash And The Draw“ aller Ernüchterung zum Trotz nämlich schon. Dennoch findet sich die Band mit dem neuen Werk qualitativ hinter den genannten Szene-Anführern wieder und muss sich zu den Post Metal-Gruppen der zweiten Reihe gesellen. Trotz starken Auftakts könnte „The Crash And The Draw“ deshalb möglicherweise ein staubiges Schicksal drohen…
Im Fadenkreuz
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
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