My Sleeping Karma - Moksha

My Sleeping Karma - Moksha
Instrumental Metal / Stoner Rock
erschienen am 29.05.2015 bei Napalm Records
dauert 53:56 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Prithvi
2. Interlude 1
3. Vayu
4. Interlude 2
5. Akasha
6. Interlude 3
7. Moksha
8. Interlude 4
9. Jalam
10. Interlude 5
11. Agni

Die Bloodchamber meint:

Die vier Herren von MY SLEEPING KARMA sind ja wirklich zuvorkommend. Rund zweieinhalb Jahre ist es nun schon wieder her, dass sie mich mit ihrem „Soma“ verzaubert haben, dementsprechend ungeduldig habe ich auf ihr neues Werk „Moksha“ gewartet, das nun endlich in den Handel gelangt ist. Und freundlicherweise haben die Aschaffenburger ihre Erfolgsrezeptur nur marginalen Veränderungen unterzogen, so dass ich mit dem Verweis auf die Beschreibung des Vorgängers auch das neue Album all jenen ans Herz legen kann, die wie ich schon „Soma“ in selbiges geschlossen haben bzw. haben sollten.

Nach wie vor kommen Fans von LONG DISTANCE CALLING, LEECH, GOD IS AN ASTRONAUT und anderen musikalisches Fleisch gewordenen Raumfahrtfreunden nämlich auch bei MY SLEEPING KARMA voll auf ihre Kosten. Wer also auf das Konterkarieren von trockenem Bass, kraftrollen Gitarrenriffs und präzisem (Tribal-)Drumming mit sphärischen Keyboards steht, der kann „Moksha“ bedenkenlos eintüten. Dabei greift das Quartett das bereits vom Vorgänger bekannte Prinzip auf, seine sechs längeren rein instrumentalen Songs durch kurze Interludes zu unterbrechen, bevor der Hörer wieder in einer längeren Riff-Schleife gefangengenommen wird.

Interessanterweise sind es gerade die kurzen Zwischenspiele, welche den indischen Touch des Artworks wiederspiegeln und das neue Album damit von seinen Vorgängern ein wenig abheben. Die fernöstliche Melodieführung findet sich in den eigentlichen Songs nämlich nur unterschwellig wieder, in den Interludien wird aber auch schon mal beschwörender Hindu-Gesang eingebaut. Ansonsten werden die erneut sich nur um Nuancen ändernden Riffs mantraartig (Genregegner würden wohl sagen: bis zum Erbrechen) wiederholt, wodurch der Hörer auf eine Reise geschickt wird, deren Ziel weder in Indien noch sonst irgendwo auf unserer Erde, sondern in fernen Sphären zu liegen scheint, die zu erreichen eigentlich nur verdammt wenigen Menschen möglich wird.

Mit „Moksha“ liefern MY SLEEPING KARMA jedoch erneut ein an musikalischen Überraschungen nicht eben reiches, aber nichtsdestotrotz wundervolles Album ab, das zum Träumen von fernen Galaxien geradezu einlädt und in dem man entsprechend tief versinken kann. Genrefans kommen an diesen Jungs deshalb nicht vorbei, und das nicht nur wegen Songs wie des grandiosen Titeltracks, sondern beispielsweise auch des folgenden, wunderschönen „Interlude 4“, dessen viel zu kurze zwei Minuten gerne auf einen vollständigen Song hätten ausgedehnt werden dürfen, die man sich ja aber wie auch das gesamte Album immer mal wieder anhören kann. Denn so geschah es mit „Soma“, und so wird es auch mit „Moksha“ geschehen, keine Frage.
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