The Grotesquery - Curse Of The Skinless Bride

The Grotesquery - Curse Of The Skinless Bride
Death Metal
erschienen am 10.04.2015 bei Cyclone Empire
dauert 43:29 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro / Unholy Reprisal - Resurrection Of The Coffin Born
2. The Missing And The Detective's Hunch
3. Return To The House Of Grotesque
4. Of Death And Unspeakable Things
5. Her Exquisite Corpse - The Skinless Bride
6. Frightful Sight Of The Skinless Corpse And The Worm
7. Downfall - It's All Gone To Hell
8. Rise - The Advent Of The Crooked Man
9. The Creature And The Elder Sign
10. Magnum Innominandum - He Of The Yellow Sign
11. Thy Kingdom Infernal - A Promise Of Hell
12. Hasturs Homecoming - All Hell Awaits
13. This Is The End
14. The Betrayer And The Man Child

Die Bloodchamber meint:

Gar schaurig gehts zu in der GROTESQUERY. Gruselige Geschichten wie aus der guten alten Zeit der Pulp Literatur und des übernatürlichen Horrors bietet diese schwedisch-US-amerikanische Band dem geneigten Hörer und der umfangreiche Storyfaden, der mit „Tales of the Coffin Born‟ begonnen wurde, wird nunmehr mit „Curse of the Skinless Bride‟ beendet. Was Details der Geschichte um Matthew Ward und den Protagonisten des zweiten Albums, Mason Hamilton, angeht, gestaltet sich das Album nicht allzu durchsichtig. Es ist halt immer etwas schwierig, den Ausführungen von jemandem im Detail zu folgen, dessen Stimme runtergepitcht und mit Delay versehen ist. Aber das kennen wir ja bereits und so richtig gestört hat das wohl keinen Freund der ersten beiden Alben.

„Curse of the Skinless Bride‟ setzt stilistisch genau das fort, was man von den ersten beiden Alben der Band kennt. Allerdings fällt der Facettenreichtum, den die Braut ohne Haut für sich verbuchen kann, durchaus angenehm auf. Hauptsächlich bekommt man flotten und ein wenig altmodischen Death Metal im Schwedenstil um die Ohren geknallt. Rogga Johansson ist für seine Umtriebigkeit bekannt und gefürchtet. Wer gefühlt zwei dutzend Alben im Jahr raushaut, kann es mit der Qualität nicht allzu genau nehmen. Doch davon ist bei THE GROTESQUERY nichts zu spüren. Das Riffing ist zwar nicht bahnbrechend, doch alles sitzt so, wie es sitzen sollte. Dazu kommen die fies gurgelnden Vocals von Kam Lee, die sich wohltuend von so vielen Durchschnittsgrowlern abheben. Den Mann erkennt man wieder. Schön ist, dass es reichlich Melodien zu hören gibt und dass auch so manche Variation im Tempo auf diesem Album zu verbuchen ist. Dabei ist eine Nummer wie „Downfall – It's All Gone to Hell‟ als Death Doom reinsten Wassers zu verzeichnen und „Her Exquisite Corpse – The Skinless Bride‟ streckt seine Fühler in Melo Death Gefilde aus. All das verleiht dem Album einen recht hohen Unterhaltungswert.

Man kann „The Skinless Bride‟ durchaus als Konzeptalbum hören. Die bei THE GROTESQUERY fest dazugehörenden gesprochenen Texte zwischen den Songs tragen auf jedem Fall durch atmosphärischen Dichte bei. Die große Stärke dieser Band ist es dabei aber, nicht zu dick aufzutragen, denn letztlich bekommen wir wieder einmal ein sehr ordentliches Death Metal Album geboten, auf dem die Songs auch für sich funktionieren und nicht in Ambitionen ersaufen. Dementsprechend lässt sich „The Skinless Bride‟ jedem, der mit den ersten beiden Alben etwas anfangen konnte, bedingungslos empfehlen und mir persönlich gefällt es ein wenig besser als der Vorgänger und bewegt sich auf einem Level mit dem Erstling.

Es stellt sich nun die Frage, wie es mit THE GROTESQUERY weitergehen wird. Die Geschichte scheint zuende erzählt zu sein. Ist alles mit dieser Trilogie vorbei? Ein Songtitel wie „This Is the End‟ zum Schluss des Albums legt solche Spekulationen nahe. Das wäre freilich schade, denn in THE GROTESQUERY finden wir eine Band, die einen ganz eigenen Zuschnitt hat und sich wohltuend vom todesmetallischen Einheitsbrei abhebt. Und so bleibt zu hoffen, dass die vier finsteren Gesellen um die Herren Lee und Johansson noch reichlich Geschichten zu erzählen haben.
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