Mortification - Realm Of The Skeletaur

Mortification - Realm Of The Skeletaur
Death Thrash Metal
erschienen im März 2015 bei Rowe Productions
dauert 41:59 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Cost
2. Feed Your Hungry Ears
3. Extrinsick Forces
4. Realm Of The Skelataur
5. Slaughter Demon Headz
6. Our Anthem
7. 40 Day Fast
8. Total Thrashing Death
9. Enrapture
10. Grave Sucking
11. Pushing Weird Buttons

Die Bloodchamber meint:

Ich habe lange überlegt, ob ich zu diesem Album überhaupt eine Rezension schreiben möchte. Irgendwie ja, aber irgendwie lohnt es sich ja doch nicht. Oder etwa schon? Bei einem Album, das ständig zwischen kultig-geil und peinlich-berührt umschwenkt, ist auch die Entscheidung, ob man darüber berichten möchte, nicht ganz einfach. Aber was soll's, MORTIFICATION sind seit 1990 im Geschäft und ihre Diskografie setzt sich eigentlich nur aus Alben wie diesem hier zusammen. Und zu guter Letzt kann man ja auf ein paar Pluspunkte bei Petrus hoffen, wenn man ein wenig über White Metal berichtet.

Das Album geht schon einmal gut los. In 1920 wird ein junger Mann zum Priester geweiht und während des zweiten Weltkrieges lieben ihn die Deutschen. Mehr kann ich leider nicht verstehen, aber muss man irgendwie auch nicht. Was zählt sind diese unmöglichen Silbendehnungen, die gemacht werden, um den Text irgendwie in die Melodie einbauen zu können. Das Ganze wird natürlich original von Steve Rowe vorgetragen, dem wohl einzigen Death Metaller, dessen Growls sich anhören wie die eines Ministranten nach der ersten Zigarette. Irgendwie...gewöhnungsbedürftig. Viel schlimmer wäre aber die ganze Sache, wenn diese thrashigen Zwischenspiele fehlen würden. MORTIFICATION sind für ihren Death Thrash Metal bekannt und gerade die schnellere und rhythmusbetonte Spielweise kann dieses Album noch halbwegs retten. Der Anfang von „Feed Your Hungry Eyes“ oder „Total Thrashing Death“ sind der beste Beweis dafür, dass man es mit einem hochkarätigen Album zu tun hat. Naja, zumindest so lange bis man auf die Melodie stößt oder der Text sich wieder einmal anhört als stamme er aus der Feder eines 15-Jährigen. Tja, was soll man machen, manchmal liegen gut und schlecht eben nahe beieinander. Dieses ewige Hin und Her zieht sich über das komplette Album hinweg und der Finger ist dabei häufig gefährlich nahe an der Eject-Taste.

Wenn ich „Realm Of The Skeletaur“ mit einem Adjektiv beschreiben müsste, dann wäre es wohl „lustig“. Vielleicht liegt es daran, dass sich Death Metal und christliche Weltanschauungen nicht all zu gut vertragen. Vielleicht ist es aber auch nur der zwanghafte Versuch, vorgefertigte Texte in irgendwelche Melodien hineinzupressen. Aber irgendwie steckt auch viel Kult in diesem Album bzw. in MORTIFICATION. Wer seit so langer Zeit sein eigenes Ding durchzieht, der darf wohl zu Recht als kuriose Bereicherung in die metallische Enzyklopädie aufgenommen werden.
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