Stolz hielt ich die DVD der Superlative von meiner Lieblingsgothicband Saviour Machine in der Hand, ritschratsch war der Amazon-Karton aus dem Weg und die DVD Nr.1 landete im Player. Kurzes Intro und mit den Klängen von „A Prophecy“ starten die 4 Supermusiker auf ins 130-Minutengefecht, allen voran Mastermind Eric Clayton mit seiner grandiosen Stimme und – tja, da kommt das erste Manko der DVD: schon in den ersten Minuten fällt einem, nachdem man sich von Clayton visuell lösen kann, auf, das die Band sehr steril agiert und das Publikum mit verhalten wohl noch sehr enthusiatisch beschrieben wäre. Wäre da keine Metalband mit voller Lautstärke würde man sicher eine Stecknadel fallen hören können. Da offenbart sich die Frage, warum man sich eine DVD von einer Band kauft. Nun, ich für meinen Teil um die Musiker live zu sehen und um zu wissen wie sie Live ihre Songs umsetzen. Da haben Saviour Machine sicherlich einen riesen Bonus, denn E.C. singt absolut linientreu (bis auf die ganz hohen Passagen z.B. in American Babylon, aber das ist auch nach 2 Stunden Konzert) und auch der Rest klingt wie auf CD (es kommen sogar Streicher und ein Vokalensemble in dem Konzert vor). Fraglich ist für mich aber ob man permanent den Drummer zeigen muß, der in den Noten(!!) blättert um genau wie auf CD zu spielen. Zudem sollte man den Amerikanern mal flüstern das ein kleines Lächeln sie ETWAS menschlicher erscheinen lassen würde...

Alles in Allem kann man über die DVD sicher nicht meckern (Dolby Digital 5.1 Sound, über 5 Stunden Unterhaltung pur!) aber das ganze ist nur was für absolute Saviour-Machine Puristen. Natürlich arbeiten die Mannen, besser gesagt der Sänger, auf der Bühne viel mit Bildern und Gesten, aber im Vergleich zu einer Rotz-Rock’n’Roll Combo wie Manowar hat man das Gefühl einer Sekten-Messe beim Beten zuzuschauen (O-Ton meiner Mutter, die zufällig rein schaute: „Sag mal, ist das Scientology?“). Auch die 2. DVD kann mit den vielen Extras überzeugen und das Konzert ist sogar einen Tick besser als das 2002er Konzert – auch wegen der besseren Setlist mit „rockigeren“ Stücken wie Legion, Carnival of Souls u.a. – allerdings ist hier die Bildquali etwas schlechter.
Insgesamt ein gutes Teil das da für 22 € verkloppt wird, aber nur für Fans der Musikrichtung, und dann auch nur Saviour Machine Fans empfehlenswert. Alle anderen sollten mal, wenn sie die Möglichkeit haben, reinschauen!