Das üppige Weideland rund um Bochum dient nicht nur als Grundlage für zweitklassige Fussballvereine und widerliches Rauchbier, auch unzählige mehr oder weniger talentierte Undergroundbands tummeln sich fröhlich auf den dortigen Kuhweiden umher. Auch die Gothic Rocker von DOWNSCARRED grasen fröhlich auf den fruchtbaren Wiesen, doch wenn die Jungs es wirklich schaffen sollten, mal erstklassige Trikots überzustülpen, dann höchstens die von Tasmania Berlin! Denn als das Schicksal fröhlich Kreativität und musikalische Innovationsfähigkeit verteilt hat, waren die vier Bochumer mit Sicherheit grad pinkeln!

Folglich lässt sich die musikalische Ausrichtung der Band auch sehr schnell beschreiben: recht eintöniger Gothic Rock mit seichten, melancholischen Metal Einflüssen, gepaart mit unspektakulärem Gesang und übertriebenem Einsatz von Keyboardpassagen. Instrumental geht der Vierer ganz ordentlich zu Werke. So lässt beispielsweise das gesangsfreie "Lonely Fields" kaum Platz zum Meckern, außer dass es eben nichts Besonderes ist. Wirkliche Schwächen offenbart der Gesang, der tatsächlich von Song zu Song immer schwächer wird. Das pathetisch eingeträllerte "Shadows" bildet folglich auch den absolut miesen Schlusspunkt einer Cd, die im Grunde genommen keinen Mensch wirklich interessiert. Dafür ist das Material einfach nicht überzeugend genug. Eine eintönige, aber ordentliche Gitarrenarbeit wird von unterdurchschnittlich schlechtem Gesang, einem zu stark präsenten Keyboardeinsatz und beschissen langweiligem Songwriting zunichte gemacht. Einzige Ausnahmen bilden das angesprochene Instrumental "Lonely Fields", der noch einigermaßen erträgliche Opener "Velvet Robe" und das durch weiblichen Gesang unterstützte "Lady B.". Der Rest des Albums wird von Titel zu Titel immer einfallsloser und schlechter.

Ich gebe zu, dass ich dem Album "Embracing the Horizon" von DOWNSCARRED nicht ganz vorurteilsfrei entgegengetreten bin, denn die jüngsten Berichte der Kollegen Hauptmann und Jegust über den Liveauftritt der Band beim Metal for Mercy Festival, wogten natürlich noch in den tiefen Abgründen meines Gedächtnisses. Allerdings hatte ich gehofft der Band vielleicht eine stärkere Studioarbeit attestieren zu können, doch dafür sind die Schwächen des Vierers einfach zu stark präsent. Ich empfehle dem instrumentalen Teil der Band sich schleunigst einen neuen Sänger zu suchen und am besten gleich jemanden, der ein wenig mehr Kreativität für das Songwriting mitbringt, von der Straße aufzugabeln. "Embracing the Horizon" hat einfach nicht mehr als 3 jämmerliche Punkte verdient. Esst mehr Käsetoast!!!