Agoraphobia - Sick

Agoraphobia - Sick
Death Metal
erschienen in 2005 als Eigenproduktion
dauert 48:23 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. In My Thoughts
2. With A Smile
3. Sick
4. Misanthropist
5. The Call
6. Falling Down
7. Unbreakable
8. Harassed Consciousness
9. The Clown
10. My Weapon
11. Wailing of Souls

Die Bloodchamber meint:

Die Death Metal Formation Agoraphobia kann mittlerweile schon auf eine lange Geschichte zurückblicken, wurde die Band doch ursprünglich schon im Jahre 1989 im Heidelberger Raum gegründet. Nachdem man ein Demo (Premature Inhumation, 1990) und eine EP (Wailing of Souls, 1991) veröffentlichte und nach eigenen Angaben in der lokalen Szene schnell zur Kultband avancierte kam aber der große Fall und die einzelnen Musiker gingen fortan getrennte Wege. Ca. 14 Jahre nach der Auflösung stand die Agoraphobia Reunion ins Hause und die Band präsentierte uns 2005 mit „Sick“ auch gleichzeitig ihr Debutalbum.

Man könnte nun vermuten, dass Agoraphobia angesichts des Gründungsjahres reinen Old School Death Metal zocken, doch die Musik auf „Sick“ präsentiert sich alles in allem in einem rundum modernen Gewand. Das Sixtett verbindet auf dem Album die Stile Death Metal, Thrash Metal sowie eine Prise Hardcore miteinander. Eher ungewöhnlich ist auch, dass sich hier gleich zwei Sänger ihr Stelldichein geben und permanent zwischen tiefen Death Metal Growls und Hardcore Schreien variiert wird. Relativ gewöhnungsbedürftig. My cup of tea ist es auch nicht gerade, da es in manchen Passagen einfach unpassend rüberkommt, wenn zwei verschiedene Sänger den Songtext im Kreuzreimprinzip unter sich aufteilen. Eventuell sollte die Band in Zukunft doch lieber mit „nur“ einem Frontmann weitermachen. Lob allerdings verdient die Gitarrenfraktion bestehend aus Michael Schmitt und Heinz Steinhauser (ex-Crematory), welche sich hier und da doch schon ziemlich geile Riffs und Melodielinien aus den Ärmeln schütteln. Heiko Sogl an den Drums verrichtet zwar auch einen sauberen Job, fristet jedoch zum größten Teil ein etwas unspektakuläres Dasein im Hintergrund und geht teilweise sogar unter. Zu der Produktion ist zu sagen, dass diese gut ausgefallen ist und man diesbezüglich im Studio unterm Strich eine tadellose Arbeit geleistet hat.

Im Endeffekt bleibt zu sagen, dass „Sick“ ein ziemlich zweischneidiges Schwert ist. Noch als gut zu bezeichnender Musik und sauberer Produktion steht eine nicht wirklich glorreiche gesangliche Leistung gegenüber. Einen richtigen Killersong hat „Sick“ leider auch nicht mit an Bord, da man sich nach einem guten Beginn zu oft verläuft und sich gute Ansätze mit meiner Meinung nach überflüssigen Effekten zerstört („Unbreakable“). Sei es drum, jeder, der Bock auf ein Death/Thrash Album mit Hardcore Elementen hat, der sollte dem Album zumindest einen Durchlauf gönnen und dann entscheiden, ob ihm der sehr eigene Stil aus Genresymbiosen zusagt und er damit warm werden kann.
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